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Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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bezweifle, daß Cameron St. Jamais seinen wachsenden Einfluß jetzt schon für einen so geringen Ertrag aufs Spiel setzt.«
Trotzdem konnte es von Vorteil sein, wenn entsprechende Gerüchte in Umlauf kamen. Dasselbe galt für die Beziehungen zum Pakt. Er blickte zu Nancy Bao Lee. »Gleichgültig, was die Maskirovka herausfindet, ich möchte eine Anzahl glaubhafter Berichte darüber sehen, wie der Pakt oder Blakes Wort diesen Anschlag unterstützt haben.« Warum sich damit zufriedengeben? Die Frage kam von seiner Mutter, aber Sun-Tzu stimmte ihr zu. »Setzen Sie einen dritten Bericht über Katrina Steiner-Davion auf und erwähnen Sie auch George Hasek. Geben Sie alle Berichte über inoffizielle Kanäle frei.«
Zahn gab mit einem grimmigen Nicken seine Zustimmung zu dieser Möglichkeit zu verstehen, der Konföderation auf leichte Weise zusätzliches politisches Kapital zu verschaffen. Nancy Bao Lee lächelte in offener Bewunderung. »Brillant, mein Kanzler. Ich werde die Erstellung persönlich überwachen und einen weiteren Bericht hinzufügen, der detailliert beschreibt, wie Sascha Wanli den Anschlag als Teil des Blutpreises, den Candace für ihren Schutz fordert, arrangiert hat.«
Sun-Tzu hatte das Kompliment als offenen Versuch Lees abtun wollen, für die Wahl des nächsten Maskirovka-Direktors Punkte zu machen. Ihre Schußbemerkung aber erregte sein unmittelbares und tiefes Interesse. »Halten Sie es für denkbar, daß Sascha wirklich etwas damit zu tun hatte?« fragte er. Wie es Sascha Wanli gelungen war, aus der Konföderation in den St. Ives-Pakt zu fliehen, war noch immer nicht geklärt, und es mochte sich herausstellen, daß der Attentäter und seine Ausrüstung auf ähnlichem Weg nach Sian geschmuggelt worden waren.
Wieder ließ Lee in ihrer Antwort nur das leiseste Zögern erkennen. Genug, um die Untersuchung offenzuhalten, und das sicherlich unter ihrer Leitung. »Nein, nicht wirklich«, erklärte sie. »Es entspricht nicht Sascha Wanlis Stil. Aber ich werde die Möglichkeit sicher untersuchen.«
Diesmal gestattete Sun-Tzu ihr die Übernahme weiterer Verantwortung. »Tun Sie das«, ordnete er an. »Erstatten Sie mir bis auf weiteres über Ion Rush Bericht.« Damit wurde sie aus dem Kreis seiner Berater gedrängt und fand sich damit einen Schritt weiter vom Titel der Direktorin entfernt. Außerdem sorgte es für ein gesundes Mißtrauen Nancy Bao Lees dem Imarra-Meister gegenüber, der jetzt zwischen ihre Arbeit und die direkte Anerkennung des Kanzlers trat. Gut, dachte dieser. Ich möchte, daß ihr einander als Rivalen betrachtet. Verschwörungen erfordern Zusammenarbeit, und wenn ich euch schon nicht vertrauen kann, kann ich mir wenigstens sicher sein, daß ihr nicht gegen mich kooperiert. Gegen meine Konföderation. Denn eines war sicher. SunTzu würde niemals wieder jemandem gestatten, seiner Nation solchen Schaden zuzufügen, wie Sascha Wanli es getan hatte.
»Noch etwas«, wandte er sich an die MaskirovkaAgentin. »Ich will wissen, wie Sascha Sian verlassen hat.« Er stockte einen Augenblick, entschloß sich aber fast augenblicklich, den gewählten Weg weiterzuverfolgen. »Und ich will, daß sie zum Schweigen gebracht wird.« Nancy Bao Lee nahm den Befehl ohne erkennbare Reaktion zur Kenntnis, während Zahn zusammenzuckte, gefolgt von grimmiger Entschlossenheit.
Vielleicht hatte Romano recht, und ich hätte Sascha damals gar nicht lebend aus dem Raum treten lassen dürfen.
Aber das spielte jetzt keine Rolle mehr. Auf St. Ives schadet sie der Konföderation weiter, und das kann ich nicht gestatten.
Seine Mutter mochte nicht immer bei vollem Verstand gewesen sein, aber das bedeutete nicht, daß sie nicht gelegentlich auch recht gehabt hatte.

27
Feldlager Haus Hiritsus, Provinz Liaoning, St. Ives Herzogtum St. Ives, St. Ives-Pakt
     
31. Juli 3062
    Aris Sung holte seinen Schützling ab, als Li Wynn aus dem Maultier-Truppentransporter stieg. Der Infanterietrupp in seiner Begleitung wirkte in Aris' erfahrenen Augen erschöpft: Die Leute hatten dunkle Ringe um die Augen, und den zerknautschten Uniformen sah man an, daß sie mehrere Nächte hintereinander darin geschlafen hatten. Ein Teil war bandagiert, die Folge einiger Treffer von Handfeuerwaffen. Aber sie hielten sich mit dem Stolz siegreicher Truppen aufrecht. Aris brauchte nicht zu fragen, ob der Überfall auf die Nachschublinien der 1. St.-IvesLanciers erfolgreich gewesen war.
    Doch die Höflichkeit gebot, das Gespräch mit einem unverfänglichen

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