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Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Battletech 46: Die Natur des Kriegers

Titel: Battletech 46: Die Natur des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Kopf. »Gleichgültig wie hoch der Preis für Nashuar ist, wir haben die Konföderation zu lange im Patt gehalten, um jetzt ein Aufgeben zu rechtfertigen.«
Nevarr nickte mit grimmigem Lächeln. Sein Blick wirkte beängstigend wild. »Stimmt, aber was wäre mit einem Waffenstillstand?«
Ein Waffenstillstand? Fitz wippte vor und zurück, während er es sich durch den Kopf gehen ließ. »Ein neutraler Putsch?« fragte er in einem Versuch, das Konzept in Worte zu fassen.
»Exakt.« Nevarr stand auf, trat hinter seinen Schreibtisch und holte ein Holobild aus der Schublade, das er hinüber zu Fitzgerald schob. »Erkennen Sie das wieder?«
Fitz sah nach unten. Und ob er das Bild erkannte. Um genau zu sein, hätte er darauf gewettet, daß es aus dem Gefechts-ROM seines Men Shen stammte. »Das ist der Yu Huang, gegen den ich letzten Monat gekämpft habe«, erklärte er. »Er gehört zu den Truppen, die den Blackwind-Lanciers das Licht ausgeblasen haben.«
»Er gehört zur BefehlsKompanie der Nachtreiter«, fügte Nevarr hinzu. »Das« - er beugte sich über den Schreibtisch und tippte mit dem Zeigefinger auf den Yu Huang - »ist der Mech von Oberst Amanda GahnSkeeng, der Regimentskommandeurin.« Er machte eine Pause und gab Fitzgerald Gelegenheit, diese Information zu verarbeiten. »Sie hat Sie abziehen lassen, Maurice. Und das hätte sie nicht nötig gehabt. Das teilt uns etwas über sie mit, das wir benutzen können.«
»Sie glauben tatsächlich, sie würde einem Waffenstillstand zustimmen?« fragte Fitz, der Nevarr wirklich glauben wollte.
Sein Kommandeur nickte. »Wenn ihr der Vorschlag auf die richtige Weise gemacht wird, von der richtigen Person.« Er starrte Fitzgerald bedeutungsschwer an.
Plötzlich war dessen Mund wie ausgetrocknet. Er schluckte hart. »Von mir?« Nevarr nickte wieder. »Sie erwarten von mir, daß ich allein in meinem Men Shen...«
»Nicht im Men Shen«, unterbrach Nevarr. »Und bevor Sie fragen, auch nicht in Ihrem alten Totschläger. Erstens wäre das zu herausfordernd, und zweitens kann ich nicht riskieren, einen BattleMech zu verlieren, falls die Nachtreiter sich entscheiden anzugreifen, ohne Sie zu Ende anzuhören, oder Sie anschließend gefangennehmen.«
Fitzgerald schaffte es nicht, den Schock zu verbergen. »Sie machen mir nichts vor, was, Oberst? Soll ich etwa zu Fuß losmarschieren?«
Nevarr kam wieder um den Schreibtisch und setzte sich halb auf die Vorderkante. »Ich habe Ihren alten J. Edgar warten und einsatzbereit machen lassen. Wenn Sie gezwungen sind, die Flucht zu ergreifen, haben Sie in dem Schwebepanzer die beste Chance, es zurück zu schaffen.«
Mit einem fünfundzwanzig Tonnen schweren Luftkissenpanzer zu einem Regiment BattleMechs. Ohne irgendeine Unterstützung. Ohne irgendeine Garantie, wie man ihn aufnehmen würde. Und Fitz hatte seit über einem Jahr nicht mehr an den Kontrollen des J. Edgar gesessen. Sowas nenne ich eine echte Außenseiterwette. »Einverstanden«, erklärte er, bevor er es sich selbst ausreden konnte.
Nevarr hat recht, dachte er, als er dem Oberst die Hand schüttelte, um die Übereinkunft zu besiegeln. Jemand muß die Verantwortung übernehmen. Und wie bei den meisten Außenseiterwetten war der potentielle Gewinn das Risiko wert.

26
    Palast des Himmels,
Zi-jin Cheng (Verbotene Stadt), Sian Kommunalität Sian, Konföderation Capella
25. Juli 3062
    Sun-Tzu Liao gestattete Ion Rush, ihm auf die Empore zu helfen, auf der sich der Thron des Himmels erhob. Seine Beine schafften es kaum, sein Gewicht zu tragen, und Sun-Tzu war sich bewußt, daß der Imarra-Shiao-zhang das Zittern spürte, das ihn gelegentlich trotz seiner besten Bemühungen, es zu unterdrücken, erfaßte. Adrenalin, keine Angst. Sun-Tzu ahnte Romanos Einfluß in dieser Rationalisierung. Wie konnte der Kanzler der mächtigen Konföderation Capella jemals Angst zeigen?
    Weil er gerade dem zweiten Anschlag auf sein Leben innerhalb von vier Jahren entgangen ist, antwortete Sun-Tzu sich selbst und verzieh sich ein paar Augenblicke der Schwäche, selbst wenn die Erinnerung an seine Mutter das nicht vermochte. Und wenn er seinen Schock schon irgend jemandem zeigen mußte, hatte Ion Rush sich heute sicher dessen würdig erwiesen. Der Kanzler würde niemals vergessen, wie das heftig aus Rushs Arm zu Boden tropfende Blut fast spurlos von dem dunkelroten Läufer aufgesogen worden war, der sich bis zum Doppelportal des Thronsaals erstreckte. In einer Zeit, in der es schwer war, sich das Vertrauen des

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