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BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

BattleTech 47: Die Spitze des Dolches

Titel: BattleTech 47: Die Spitze des Dolches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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und sein Tonfall hatte
kaum etwas von seiner Förmlichkeit verloren. »Alle
Stationen melden Sprungbereitschaft.«
»In Ordnung, Skipper«, erwiderte Amis. »Machen
wir uns auf den Weg.«
»Jawohl, Sir.« Natale drehte sich zur Brückenbesatzung um. »Alle Stationen, bereit zum Sprung. Navigator, Kurs in den Computer eingeben.«
»Zielkoordinaten eingegeben. Kurs liegt an, Sir.« »Bordingenieur, K-F-Triebwerk hochfahren.« »Kearny-Fuchida-Antrieb bei voller Leistung und
klar, Skipper.«
»General, alle Systeme sind klar. Das Schiff ist bereit zum Sprung«, meldete Natale und wurde mit einem Nicken seines Kommandeurs belohnt.
»In Ordnung. Bordingenieur, Sprung einleiten«,
befahl Natale knapp. »Warnsignal.«
Eine laute Sirene gellte dreimal laut durch das gesamte Schiff.
»Feldinitiator aktivieren und Sprung.«
»Initiator aktiv«, rief der Bordingenieur der Gettysburg. »Sprung in fünf... vier ... drei... zwei... eins
... Sprung!«
Edwin Amis hatte das Gefühl, als kehre sich das ganze Universum in rechtem Winkel gegen sich selbst, als ein sich rapide ausbreitendes Netz aus Energie und quantenphysikalischen Kräften sich um die Gettysburg legte. Es war, als hätte sich ein Loch im fundamentalen Gefüge der Wirklichkeit aufgetan, und das riesige Sprungschiff fiel geradewegs hinein. Licht, Farben und Geräusche hämmerten auf seinen
Verstand und seine Sinne ein.
Dann war mit der schockierenden Plötzlichkeit eines Eimers voll von Eiswasser, dessen Inhalt das Gesicht eines Schlafenden trifft, das Chaos des Hyperraums verschwunden, und Passagiere und Besatzung
der Gettysburg waren allein in dem Bemühen, die
magenumkehrenden Effekte der Transition zu verdauen. Die Auswirkungen des von seinem Wesen her
zutiefst widernatürlichen Vorgangs, in Nullzeit dreißig Lichtjahre weit durchs All geschleudert zu werden, reichten von leichter Übelkeit bis zu schwersten
Muskelkrämpfen und schädelzerfetzenden Kopfschmerzen. Glücklicherweise schien Amis gegen die
schlimmsten Formen der Sprungkrankheit immun. Skipper Natale war der Erste auf der Brücke, der
sich wieder erholte. »Gefechtsalarm!«, brüllte er. Die
Veteranen der Gettysburg -Brückenbesatzung warfen
sich explosionsartig auf ihre Arbeit.
»Kapitän, alle Stationen machen sich gefechtsbereit«, rief der Erste Offizier. »Alle Druckschotten
sind geschlossen und versiegelt. Alle Luft/Raumjäger
bemannt und startklar. Reparaturtrupps halten sich
bereit.«
»Sehr schön. Sensoroffizierin, alle Kontakte.« »Sir. Ich zeichne acht Kontakte im System«, meldete die stämmige Frau an der Ortungskonsole. »Einer davon ist die Forrest, ein anderer die Circe. Sechs sind unidentifiziert und möglicherweise feind
lich.«
»Lassen Sie sehen.«
Der Sichtschirm, den Amis nur Sekunden zuvor
betrachtet hatte, flackerte, als der Zentralcomputer
der Gettysburg sechs winzige Symbole generierte.
Vier waren die kleinen dolchförmigen Icons von
Luft/Raumjägern. Eines hatte die Form eines langen,
schmalen Hufeisens, was bedeutete, dass der Computer diesen Kontakt als Landungsschiff oder Raumfähre eingestuft hatte.
Beim Auftauchen des letzten Symbols lief es Edwin Amis kalt den Rücken hinunter. Es war der rote
Keil eines unbekannten Kriegsschiffs.

8
    Sprungschiff der Leichten Eridani-Reiterei Gettysburg, Zenithsprungpunkt, Milos-System
Xin-Sheng-Kommunalität, Konföderation Capella
20. Januar 3062
    »Skipper, die Computeranalyse ergibt, dass es sich bei Kontakt Sierra-Sechs um ein Kriegsschiff handeln könnte«, rief die Sensoroffizierin. »Klasse unbekannt. Geschätzte Masse lässt einen Zerstörer vermuten, möglicherweise feindlich.«
    »Verdammt!«, stieß Natale aus. »Was macht er?« »Im Moment gar nichts, Sir... Nein, Korrektur. Sie aktivieren die Schubtriebwerke und kommen in unsere Richtung. Ich habe den Eindruck, sie machen sich zum Angriff bereit.«
    Die Einschätzung der SensorTech war ein mögliches Todesurteil für die drei unbewaffneten Transportsprungschiffe der Leichten Eridani. Das war das große Risiko jeder Sprungschiffreise. Die Sprungtriebwerke der interstellaren Raumschiffe verbrauchten ihre gesamte Ladung für eine einzige Transition. Danach musste das Sprungsegel ausgefahren werden, das im Grunde nichts anderes war als eine gigantische Solarzelle, um die K-F-Triebwerke für einen weiteren Sprung neu aufzuladen. Dieser Vorgang konnte bis zu neun Tage in Anspruch nehmen. Um diesem ›Zielscheibeneffekt‹ entgegenzuwirken, wurden viele Sprungschiffe

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