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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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zu Schrott.« In seinem Grinsen lag keine Spur von Humor. Bauer hatte bereits verloren, der morgige Kampf würde nur die Bestätigung werden.
War das etwa ein Antwortlächeln Drews? »Ich habe den Eindruck, dass ich nicht der Einzige in diesem Wagen bin, der ein As im Ärmel zu schätzen weiß.«
Michael neigte den Kopf zur Seite, als dächte er nach. Dann warf er die Rolle Münzen auf den Sitz, die er in der Jackentasche versteckt gehabt hatte, während er Bauer im Studio gegenübersaß. Als er die Rechte bereits geballt aus der Tasche gezogen hatte, war sie um die Münzen geschlossen gewesen. Nicht mehr als eine kleine Absicherung, dass ein Schlag genügen würde, seinen Gegner zu Boden zu schikken. Der Leibwächter sah beiseite, sorgfaltig darauf bedacht, nichts zu bemerken.
Drew Hasek-Davion stellte die rechte Augenbraue schräg. Es war das einzige Anzeichen seiner Überraschung. Dann nickte er. Einmal. Ein hohes Lob vom Besitzer des Blackstar-Stalls, eines Mannes, dem Kritik weit leichter von der Zunge ging als Komplimente. Respekt. Das war angenehm.
Michael drehte sich zum Wagenfenster und grinste, die schmerzenden Knöchel der rechten Hand reibend, hinaus in den Regen.
Es gab Momente, in denen ihm diese Welt richtig gefiel.

2
Kolosseum, Schlesien, Solaris-City, Solaris Freedom-Theater, Provinz Skye, Lyranische Allianz
     
22. August 3062
    Die Nickeleisen-Gausskugel des Caesar schlug krachend in die linke Schulter des Sturmwind ein und zerschmetterte die Metallkeramikpanzerung. Zerborstene Platten fielen in einem Regen aus Schrapnellsplittern herab und verstreuten den Panzerschutz des BattleMechs über den Sandboden der Arena. Ein beachtlicher Prozentsatz der Menge grölte vor Begeisterung, vermutlich, weil sie in diesen Duell des zweiten Turniertags gegen den Piloten des Sturmwind gewettet hatten.
    Victor Vandergriff hörte den Jubel bis ins Innere des versiegelten Cockpits und knirschte wütend mit den Zähnen, während er den brutalen Schlag des Gausstreffers ausritt. Die Sicherheitsgurte hielten ihn auf der Pilotenliege, während der riesige Kreiselstabilisator in der unteren Torsohälfte des Sturmwind gegen die Schwerkraft der Spielwelt ankämpfte, um die achtzig Tonnen schwere Kampfmaschine auf den wuchtigen Metallbeinen zu halten. In den Neurohelm integrierte Rezeptoren verbanden seinen natürlichen Gleichgewichtssinn in einer Rückkopplungschleife mit dem Stabilisator und sorgten dafür, dass der Pilot sich mehr um seinen Gegner sorgen konnte, als darum, wie er einen zweibeinigen Kampfkoloss senkrecht hielt.
    Im Augenblick allerdings machte sein Gegner Victor Vandergriff jede Menge Sorgen, obwohl er ein Davion-Hund war.
    Die Haupttrennwand der Arena hob sich bereits wieder und würde die beiden Kontrahenten jeden Moment voreinander verbergen. Victor riss an den Knüppeln, zerrte das rote Fadenkreuz über den Sichtschirm und brachte es über Stephen Neils' Caesar. Es blinkte abwechselnd rot und golden auf, bevor es stetig goldgelb leuchtete, als der Mechcomputer das Ziel sicher erfasst hatte. Victor stieß beide Daumen auf die Feuerknöpfe und zog zusätzlich den rechten Zeigefinger durch, um alle drei Hauptgeschütze des Sturmwind abzufeuern. Die saphirgrüne Strahlbahn des schweren Lasers schnitt in den linken Arm des Caesar und schälte eine halbe Tonne Schutzpanzerung ab. Der elektrisch-blaue Blitzschlag der Partikelprojektorkanone fuhr in die linke Seite des gegnerischen Mechs, aber die Autokanonensalve war zu tief angesetzt und hämmerte stattdessen nur auf die emporgleitende Barrikade ein.
    Die Temperatur im Cockpit des Sturmwind schoss in die Höhe, als der Fusionsreaktor des Mechs seine Leistung steigerte, um der jäh angestiegenen Belastung gerecht zu werden. Doch in dieser Art von Gefecht war das kein Grund zur Besorgnis. Die Temperatur würde beinahe ebenso schnell wieder sinken. In der Zwischenzeit half das durch die dünne Schlauchleitung seiner sperrigen Kühlweste strömende Kühlmittel, seine Körpertemperatur unten zu halten. Victor hätte einen der neuen Kühloveralls bevorzugt, vielleicht sogar einen mit eingebauten Neurorezeptoren, der den antiquierten Neurohelm überflüssig machte, aber das war modernste Hochtechnologie, wie sie sich der Sternenlicht-Stall noch nicht leisten konnte. Außerdem reichte der momentane Hitzeschwall gerade aus, ihn leicht ins Schwitzen zu bringen.
    Obwohl die Treffer des Sturmwind ihm spürbar zugesetzt hatten, dachte Neils nicht daran, seinen Vorteil

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