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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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erfahren, wie sie inszeniert wurden.
Oder ohne etwas über Taktik zu lernen. Michael hatte von Anfang an gesehen, dass der Pilot des Orion in Schwierigkeiten steckte. Der Mech war bereits in der Anfangsphase des Kampfes in eine Ecke gedrängt worden. Ohne Sprungdüsen hatte er keine Chance gehabt, Bauers angreifendem Lichtbringer zu entkommen. Bauer hatte sich auf kürzeste Distanz an seinen Gegner herangearbeitet und jetzt schlug ein Orkan aus rubin-roten Energiepfeilen aus den sechs mittelschweren Impulslasern seines Mechs. Die Stakkatosalven gebündelter Lichtenergie verdampften die letzten Panzerreste des Orion und gruben sich tief in die Rumpfmitte. Es war genau diese Fähigkeit, seinem Gegner die Panzerung vom Rumpf zu scheuern, die den Lichtbringer zu einem so gefürchteten Nahkämpfer und Favoriten der Fans machte. Der Orion erschauerte heftig, als die in seinem Innern wütenden Energien den Kreiselstabilisator zerschmolzen. Fünfundsiebzig Tonnen aufrechtes Metall verloren jäh den Kampf gegen die Schwerkraft und stürzten schwerfällig um. Der Arenaboden bebte unter dem Aufprall, dann flammten die Scheinwerfer auf und zeigten den triumphierend über dem gestürzten Orion aufgebauten Lichtbringer.
Bei dieser Szene fror das Bild ein: der Lichtbringer, die Arme in Siegerpose erhoben. Die Kampfgeräusche verklangen unter dem in den Film geschnittenen Beifall, dem auf ein entsprechendes Zeichen der Regie der Liveapplaus des Studiopublikums folgte.
»Nun, das war ein beeindruckender Abschluss dieses Kampfes«, erklärte Todd Richards und leitete wieder zum Studiointerview über. »Und ich bin sicher, die Fans im Steiner-Stadion haben ihn ebenso genossen wie...« Er unterbrach sich, als ein verspäteter, ironisch langsamer Applaus ihn unterbrach.
Michael klatschte weiter in die Hände, während Richards und der Stargast der Sendung sich zu ihm umdrehten und ihn anstarrten. Der Moderator griff die Unterbrechung sofort auf, fast, als wäre sie geplant gewesen. Was in gewisser Weise auch zutraf. Jeder hier im Studio wusste, wie das Interview enden sollte.
»Sie sind anderer Ansicht, Herr Steacy?«
Michael zuckte die Achseln, unterbrach aber den Applaus. Er schob die Hände in die Jackentaschen und sank nach hinten. Er war Bauers Gegner am ersten Tag des Turniers und seine Rolle in dieser Show bestand darin, dem Lyraner einen Gegenspieler zu liefern und die Spannung zu steigern, um die Wetten anzuheizen. Na, dann.
»Ach ja, es war ganz amüsant, aber einen echten Kampf konnte man das kaum nennen«, stellte er fest, und Jarman Bauer starrte ihn wütend an. Michael drehte sich zur Kamera und sein Blick begegnete dem seines hinter Kamera Drei wartenden Leibwächters. Der Hühne spannte sich an, dann nickte er, als Michael erklärte: »Hübsche Lichtshow. Miese Taktik.«
Richards nahm den Köder an und hob die Hand, um eine wütende Entgegnung Bauers abzuschneiden. »Miese Taktik auf Seiten William Paulsons, wollen Sie sagen. Immerhin hat Herr Bauer den Kampf gewonnen und wird als Nächstes im Großen Turnier gegen Sie antreten.« Jetzt drehte sich auch der Antenne-Donegal-Moderator zur Kamera um und versuchte, das Gespräch wieder unter seine Kontrolle zu bringen. »Morgen, Tag Eins, Sportsfreunde. Einhundertachtundzwanzig der besten Kämpfer auf Solaris VII starten die Woche, die ihre Ausdauer und ihr Können in den Arenen der Offenen Klasse auf die härteste Probe stellen wird.«
Michael starrte Richards eisig an, der ihm netterweise einen Ansatzpunkt geboten hatte. »Genau um das Können geht es mir. Paulson ist ein weit besserer Kämpfer als Bauer, selbst nach seiner täglichen Flasche Glengarry Reserve.« Ein kleiner Leckerbissen für die Boulevardpresse.
Er stieß mit dem ausgestreckten Zeigefinger in Richtung auf den Bildschirm, auf dem immer noch der triumphierende Lichtbringer zu sehen war. »Das war kein Duell. Es war eine Schlägerei. Bauers Vorstellung einer Überraschungstaktik besteht darin, auf den Einsatz seiner mittelschweren Laser zu verzichten - von denen jeder Drittklässler auf Solaris weiß -, bis er seinen Gegner möglichst dramatisch abschießen kann. Dass Paulson darauf hereingefallen ist, lässt in mir die Frage aufsteigen, ob die SteinerStälle eine Münze geworfen haben, um auszukungeln, wer in diesem Match gewinnt.« Er beugte sich verschwörerisch vor. »Wie sieht's aus, Jarman? Hat Paulson eine Schwalbe gemacht?«
»Verdammter Davionist!« Bauer sprang auf und warf dabei fast seinen

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