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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Strömungen dieses Aufruhrs werden die Stimmen der Unterstützung für Archon Katrina oder Prinz Victor laut.«
Julian Nero wusste, dass er das Publikum in seinen Bann geschlagen hatte, wusste es auf eine Weise, die ihn ermutigte, seinen Instinkten zu folgen. Er hatte sie am Haken, und sie würden immer wiederkommen, solange er seine Versprechungen hielt. Aber dazu musste er ihnen erst Versprechungen machen.
»Und so bleibt uns nichts, als zu warten. Und Fragen zu stellen. Wo ist Victor Vandergriff? Wann wird Schlesiens Polizei die Ordnung wiederherstellen? Kann sie das überhaupt? Wer wird nach Theodore Gross, Sheridan Lang und Torrence Klein das nächste prominente Opfer der Unruhen werden? Wird sie jemand rächen, oder sind sie umsonst gestorben? Fragen über Fragen. Und ich bin hier, um Ihnen die Antworten zu liefern. Soviel für jetzt von Julian Nero, dem Mann mit dem Durchblick.«

12
Skye-Tiger-Gut, Schlesien, Solaris City, Solaris VII Freedom-Theater, Provinz Skye, Lyranische Allianz
     
16. August 3062
    Victor Vandergriff beobachtete, wie Jerry Strouds Techs mit Schweißbrennern, Testgeräten und verschiedensten anderen Werkzeugen über seine Banshee schwärmten. Ein wenig abseits ließ er sich von der seltenen Morgensonne wärmen, die durch die offenen Hangartore hereinfiel. Er hatte die Nacht als Strouds Gast verbracht, aber nicht viel geschlafen. Die ganze Nacht war der ferne Lärm der Aufstände und Mechgefechte an seine Ohren gedrungen, und später das Scheppern von Metall und das Kreischen der Schweißbrenner, das die Reparaturen an seinem Kampfkoloss begleitete.
    Strouds Gut mitten in der Stadt verfügte über eine komplett ausgerüstete Wartungs- und Reparaturanlage, in der normalerweise die Mechlanze versorgt wurde, die zu seinem Schutz hier stationiert war. Victor hatte keine Erlaubnis für Arbeiten an der Banshee gegeben, aber er hatte auch ganz sicher nichts dagegen, dass man seinen Mech wieder kampfbereit machte.
    In einer Hand hielt er eine Schale mit warmem Getreidebrei, die er auf dem Weg aus dem Gutshaus von einem reichgedeckten Tisch mitgenommen hatte. Selbst mit reichlich Quillarpulver bestreut schmeckte der Brei fade. Darin ähnelte er dem Sonnenlicht, das kaum Wärme zu liefern schien. Victor schaffte es nicht, allzu viel Dankbarkeit für die fürstliche Behandlung aufzubringen, die sein früherer Arbeitgeber ihm zukommen, ließ. Heute Morgen konnte nichts ihn aufheitern. Diei Ereignisse des gestrigen Abends hingen wie düstere Gewitterwolken der Selbstanklage über seinem Haupt.
    Er hatte verloren. Das war die knallharte, einfache Wahrheit. Das war der große Kampf gewesen: seine letzte Chance. Das Einzige, was wirklich wichtig gewesen war, war der Sieg über Michael Searcy gewesen, über den Davion-Favoriten. Selbst der Championstitel des Großen Turniers wäre dagegen verblasst, zumindest in diesem Jahr. Searcy zu besiegen hätte genügt, um seine Auferstehung zum erfolgreichen Abschluss zu bringen. Er wäre wieder ein Mitbewerber um den Titel geworden, der die Mengen in die Stadien gelockt und enorme Preisgelder kassiert hätte. Der Bezwinger der Vereinigten Sonnen. Oh, wie herrlich hätte sich das im Medienzirkus vor dem Kampf ausspielen lassen.
    Und er hatte die Chance durch die Finger gleiten lassen, war gezwungen gewesen, den Rücktritt anzutreten, als Searcys verfluchte Gaussgeschütze seinen Mechtorso aufgerissen und die überlebenswichtigen Bauteile schutzlos freigelegt hatten. Obwohl der Kampf theoretisch unentschieden geendet hatte, war Victor in jenem Augenblick klar geworden, dass Searcy ihm über war. Und Searcy wusste es ebenfalls, was noch schlimmer war.
    Er drehte sich um, als er Schritte näher kommen hörte und sah Jerry Stroud. »Fast wie neu«, stellte Stroud fest und deutete auf die Banshee.
    »Fast«, bestätigte Victor knapp. »Aber ich verstehe nicht so recht, was das Skye-Tiger-Logo auf dem rechten Bein soll.«
    »Ach, das«, sagte Stroud. »Schien mir nur gerecht. Wir haben dir Unterschlupf gewährt und deinen Mech wieder zusammengeflickt. Ich muss die Möglichkeiten eines Sponsorings im Auge behalten. In den letzten achtundvierzig Stunden habe ich Millionen verloren. Vier BattleMechs nicht eingerechnet. Ich kann mir keine Spenden leisten.«
    Victor drehte sich halb um und musterte sein Gegenüber. Stroud war lässig gekleidet, pflegte dabei aber ein glattrasiertes, paramilitärisches Aussehen. Er sprach im kurzen abgehackten Rhythmus eines Kampfeinsatzes,

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