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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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in dem jede Sekunde zählte, doch seine Wortwahl wies auf eine gute Erziehung hin.
    »Bitten Sie mich, wieder für Sie zu kämpfen, Jerry?«
Stroud schien das Logo seines Mechstalls auf dem Bein der Banshee zu bewundern. »Lynch hat immer noch die bevorzugte Position. Und ich habe es gestern Nacht mit Trevor durchgesprochen. Er versteckt sich übrigens in Joppo, falls du mit ihm reden willst.« Er wies in Richtung des Stall-Logos, eines Tigerkopfes vor einem blauen Mond. »Das wird Solidarität unter den lyranischen Ställen deutlich machen. Ein Zusammenlegen der Ressourcen. Es ist wichtig. Für Schlesien.«
Victor hörte sich die lange Erklärung an und schüttelte den Kopf. »Bitten Sie mich, wieder für Sie zu kämpfen?«
Stroud blinzelte und blickte von der Banshee zu Victor. Es war offensichtlich, dass er auf Zeit spielte. Dann nickte er, einmal. »Wenn du es mich unbedingt sagen hören willst, Victor. Ja, ich möchte, dass du wieder für die Skye-Tiger antrittst, für mich antrittst. Für die Dauer der Krise.«
Victor schob sich einen Löffel Getreidebrei in den Mund und versuchte, das Gefühl der Genugtuung zu verbergen, dass diese Worte in ihm auslösten. »Und wie lange wird das sein? Aufstände dauern nicht ewig. Die Sicherheitskräfte werden sie schnell genug niedergeschlagen haben.«
Stroud schüttelte den Kopf. »Die schlesische Polizei ist an den Grenzen zu Cathay und Montenegro viel zu zerfasert. Das gilt zum größten Teil auch für Hollis. Sie führen einen aussichtslosen Kampf, Gefechte zwischen den Zivilbevölkerungen angrenzender Sektoren zu verhindern. Dadurch ist innerhalb Schlesiens kaum Polizei verfügbar und im Innern des Viertels führen ganze Straßen Krieg gegeneinander. In Black Hills sieht es genauso aus.«
Er deutete auf zwei weitere kampfgezeichnete BattleMechs, die in benachbarten Gerüsten darauf warteten, dass die Techs Zeit für sie hatten. »Die MechKrieger kämpfen natürlich gegeneinander, wo immer sie eine Gelegenheit finden. Die Tunnel unter der Stadt sind Mördergruben. Die Straßen entlang der Sektorengrenzen sind kaum besser. Sie sind von den Mechkämpfen und den Aufständen besonders hart getroffen.«
Victor verzog das Gesicht, als er das hörte, und musterte die beiden auf Reparaturen wartenden Skye-Tiger-Mechs näher. Er ging langsam zum Ersten hinüber und versuchte sich darüber klar zu werden, was ihn an seinem Anblick störte. Dann fand er die Antwort. »Dieser Nachtschatten hat reichlich Schaden am Rücken.« Er warf einen Blick hinüber zu der andern Maschine und bemerkte zerschmolzene Panzerung, die zu einem gefrorenen Wasserfall erstarrt war. Zumindest, bis die Techs ihre Schleifgeräte zückten. »Genau wie der Holländer hier. Das sind mittelschwere Lasertreffer. Ihre Leute haben Crucier so dicht hinter sich herangelassen?«
»Die Schäden stammen von lyranischen... exlyranischen BattleMechs.« Stroud schleuderte den beschädigten Mechs zornige Blicke zu, als wären sie selbst für ihren Zustand verantwortlich. »Ein paar unserer Leute sind zu den Davionisten übergelaufen, als sie Befehl erhielten, eine Nachbarschaft unter Kontrolle zu bringen, die sich öffentlich auf Victor Davions Seite geschlagen hat. Keinen von ihnen kümmert, dass der Prinz keinerlei Absicht zeigt, den Thron zurückzufordern.« Er sah wieder zu Victor. »Meine Leute standen ihnen im Weg, als es geschah.«
Bei der Vorstellung, dass Lyraner sich auf die Seite Davions schlugen, wurde Victor übel. »Mechs gegen Zivis einzusetzen, ist nie eine gute Idee«, stellte er zögernd fest. »Ich würde meinen, dass sich die Aufstände in nicht allzu langer Zeit von selbst erschöpfen. So ist es immer.«
Stroud schüttelte den Kopf. »Das ist kein gewöhnlicher Aufstand. Ich habe gestern Nacht das östliche Torhaus verloren. Völlig zerstört. Ähnliche Angriffe hat es auch gegen das Skye-Tiger-Zentrum in der Nähe der Grenze gegeben. Infanterie-KSR-Werfer, Victor. Seit wann haben Zivilisten Zugriff auf Militärwaffen?«
»Na ja, wir sind in Solaris City.«
Stroud lächelte nicht. »Dahinter steckt HasekDavion. Es kann niemand anders sein. Er wird keine Ruhe geben, bis er persönlich Erde auf meinen Sarg schaufeln kann.«
Victor zuckte bei der Erinnerung an das Debakel der vergangenen Nacht zusammen. »Sie glauben, Drew Hasek-Davion schürt die Aufstände?«
»Ich weiß, dass es so ist. Aber mein einziger Zeuge würde zumindest in einem Gerichtsverfahren keinen glaubwürdigen Eindruck hinterlassen.

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