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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Lichtbringer.
    Ein unnötiger Schuss, dachte Michael. Er hatte den Gegner bereits erledigt.
Plötzlich nur noch auf einem Bein, verlor der Lichtbringer den Kampf gegen die Schwerkraft. Er brach an der Tunnelwand zusammen, das verbliebene Bein als improvisierter Damm quer in den Gang gelegt. Die geheimnisvollen Fluten tosten um das Hindernis und schleuderten den Mech auf den Rücken. Die Sprengbolzen der Rettungsautomatik brachen das Kanzeldach auf und der MechKrieger kletterte hastig aus dem überfluteten Cockpit. Er stieg auf die Brust seiner Maschine, dann schien er zu dem Schluss zu kommen, dass er im Kampf gegen die Strömung bessere Chancen hatte, als wenn er sich auf die Gnade seiner zu Feinden gewordenen ehemaligen Verbündeten verließ. Er sprang in die tobenden Fluten und wurde davongerissen.
»Was ist los, Karl?«, fragte Michael. Das Wasser stieg immer höher und reichte bereits bis zu den Knien des Brandschatzer.
Karl Edward fungierte als Funkoffizier des Zweiergespanns und hielt die Verbindung mit Boreal Reach, wo Blackstar und die meisten anderen Mechställe der Vereinigten Sonnen ihre Befehlszentrale aufgebaut hatten. Selbst Sternenlicht, ein Stall, der für seine langjährige Feindschaft mit Blackstar bekannt war, hatte Krieger beigesteuert. Bis auf die drei Deserteure, die Michael und Karl durch das Tunnelsystem verfolgt hatten.
»Es ist der Fluss«, antwortete Karl. »Anscheinend ist es auf der Cathayseite der Stahlbrücke zu einem Feuergefecht zwischen dem Tancred-Stall und ein paar montenegriner MechKriegern gekommen. Irgendjemand hat die Brücke gesprengt, und als die Montenegriner versucht haben heimzukehren, hat sich der Kampf unter die Oberfläche verlagert. Niemand weiß sicher zu sagen, was dann passiert ist, aber ich würde schätzen, dass in einem der Tunnel unter dem Flussbett ein Reaktor hochgegangen ist. Der Fluss stürzt ins Tunnelsystem und strömt hangabwärts, geradewegs nach Cathay.«
»Na, dieses Viertel hatte schon lange eine anständige Spülung nötig.«
Michael steuerte seinen Brandschatzer zur nächsten Kreuzung hinab, dorthin, wo sich der Drachenfeuer versteckt hatte. Auf seiner Ortung war keine Spur des Verrätermechs zu entdecken. Er musste sich durch den nächsten Seitengang aus dem Staub gemacht haben. Nach Süden ging es tiefer nach Cathay hinein. In westlicher Richtung erreichte man früher oder später Schlesien, ohne Zweifel das Ziel der Deserteure. Wenn sie sich nach Osten wandten, führte der Weg Michael und Karl nach Hause.
»Verfolgen wir sie?«, fragte Karl.
»Es sind deine Kumpels. Was meinst du?« Die drei Renegaten waren Sternenlicht-Krieger, und Michael sah keinen Anlass, es seinem Freund leicht zu machen. In dieser Situation musste sich jeder für eine Seite entscheiden. Karls Stallkameraden hatten die falsche Wahl getroffen.
»Dein Brandschatzer hat ziemliche Schäden an Kopf und Torso. Wenn deine Panzerung ein Loch bekommt und Wasser eindringt, könntest du hier unten deinen Mech verlieren.« Karls kurze Pause gab Michael Gelegenheit, sich selbst davon zu überzeugen, wie hoch das Wasser stand. »Je weiter wir nach Cathay vordringen, desto tiefer wird es.«
Karl hatte Recht, dass sie nicht nur gegen die abtrünnigen Sternenlicht-Krieger würden kämpfen müssen, wenn sie die Verfolgung fortsetzten, sondern auch gegen das Wasser. Michael war froh, dass sie wenigstens einen der flüchtigen Mechs gestellt hatten. »In Ordnung. Wir schleppen den Lichtbringer als Bergungsgut zurück nach Black Hills und vergessen die anderen vorerst. Vielleicht erledigen die MadCaps sie für uns, wenn es die Flut nicht übernimmt.« Er konnte sich eine spöttische Bemerkung nicht verkneifen. »Wenn nicht bald jemand die Schleusentore dicht macht, sinkt Cathay womöglich noch tiefer.«
Die beiden Kampfmaschinen wateten zu dem Lichtbringer hinüber. Das 75-t-Wrack zwischen sich, zerrten sie ihn in den nach Osten führenden Gang, den Hang hinauf und aus dem unmittelbaren Zugriff der Fluten.
»Zu schade«, murmelte Michael mehr zu sich selbst, als für die Ohren eines anderen bestimmt. Nur hatte er vergessen, das Kehlkopfmikro abzuschalten.
»Was ist zu schade?«, fragte Karl.
»Dass hier unten keine Medienkameras sind. Nur Überwachungskameras und unsere Geschützobjektive. Eine Verfolgung durch enge Tunnelgänge, gefolgt von einer Flutwelle und einem ganz guten Finale, bei dem der Lichtbringer das Bein abgerissen bekommt, würde ganz gute Bilder liefern, meinst du

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