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BattleTech 48: Truegerische Siege

BattleTech 48: Truegerische Siege

Titel: BattleTech 48: Truegerische Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Profil, während er den Kampf auf dem wandgroßen Bildschirm verfolgte. Er zuckte an den geeigneten Stellen, nickte und ließ anerkennende Geräusche hören, wenn Bauer einen Treffer landete. Auch er beugte sich vor, wie in Spannung auf den jeden Augenblick zu erwartenden Entscheidungsschlag. Auch die Zuschauer im Studio waren vom Geschehen in den Bann geschlagen, obwohl die meisten von ihnen, wenn nicht sogar alle, am Abend zuvor zumindest die Höhepunkte des Kampfes gesehen hatten. Michael fragte sich, wie viele der Studiozuschauer durch Bauers Überraschungssieg Geld verloren hatten.
Höchstwahrscheinlich war nicht einer unter ihnen, der nicht auf den Kampf gewettet hatte. Die Leute konnten nicht anders. Obwohl Mechs schon seit sechshundert Jahren die Schlachtfelder der Inneren Sphäre dominierten, hatte die Menschheit ihre Faszination für diese tödlichen Kolosse nicht überwunden. Ebenso wenig wie für die Piloten, die sie steuerten. Und seit über dreihundert Jahren spiegelten die Mechkämpfe auf Solaris VII die Realität endloser Kriege wieder, allerdings in der sicheren Umgebung, die daraus das größte Sportereignis aller Zeiten hatte werden lassen.
Solaris City war sogar vom Aufbau des Stadtgebiets her ein Modell der Inneren Sphäre, mit fünf Hauptsektoren, die jeder einem der fünf Großen Häuser entsprachen. All das hatte Michael auch schon gewusst, als er drei Jahre zuvor hier angekommen war, aber damals hatte er sich die tiefe Verbitterung nicht vorstellen können, die diese Viertel voneinander trennte. Er hatte Black Hills zu seiner Heimat gemacht, den so fest mit Haus Davion und den Vereinigten Sonnen verbundenen Stadtteil, dass die dreißigjährige Allianz mit Haus Steiner dort nie offiziell anerkannt worden war.
Daneben gab es noch Kobe, das die Samuraikultur des Draconis-Kombinats widerspiegelte, und das chaotische Montenegro als Repräsentant der zerstrittenen Liga Freier Welten. Auch das zersplitterte Cathay schien ein Abbild der bedrängten Konföderation Capella Haus Liaos. Es kämpften sogar ein paar Clanner in den Arenen! Aber wenn Michael es richtig verstanden hatte, wurden sie von ihresgleichen dafür verachtet, so tief gesunken zu sein, den Kampf als Sport zu betreiben. Vielleicht waren sie in derselben Lage wie er und auf die Spielwelt gekommen, um ihre Ehre zurückzugewinnen.
Heute war Michael in Schlesien, in Feindesland. Es war noch gar nicht so lange her, da hatte es eine Zeit gegeben, in der sich die Lyraner des Lyranischen Commonwealth und die Crucier der Vereinigten Sonnen in der großen Allianz des Vereinigten Commonwealth zusammengeschlossen hatten, aber heutzutage verband beide Völker nur noch die Intensität, mit der sie sich für oder gegen Katrina SteinerDavions Machtergreifung auf New Avalon aussprachen, wo sie den Thron ihres Bruders an sich gebracht hatte. Dieser inoffizielle Konflikt entzweite die Menschen in allen Systemen der Allianz - und auch Solaris stellte keine Ausnahme dar, nur waren hier die Fronten besonders deutlich. Auf Solaris VII war Black Hills schon immer der Sammelpunkt für VS-Loyalisten gewesen. Jetzt, da im Universum außerhalb die Emotionen hohe Wellen schlugen, folgte die Unterhaltungsmaschinerie wie gehabt der Wirklichkeit, und die Kämpfer bekräftigten ihre alten Loyalitäten. Duelle zwischen crucischen und lyranischen Kriegern zogen enorme Aufmerksamkeit auf sich und gehörten zu den gnadenlosesten Gefechten der Spielwelt.
Ganz ähnlich dem Duell, das Michael hier beobachtete. Es war ein Kampf zwischen einem Orion und einem Lichtbringer, in dem zwei lyranische Krieger im Wettstreit um einen der beiden letzten Plätze im Großen Turnier aufeinander trafen, das den diesjährigen Champion küren sollte.
Michael lehnte sich mit verschränkten Armen auf seinem Platz zurück und zeigte sich den Zuschauern gänzlich unbeeindruckt. Das fiel ihm nicht weiter schwer. Es gab mehrere Gründe dafür, dass dieses Duell besonders wild schien, und er hätte sie fast alle aufzählen können. Da waren die Kameraposition knapp über dem Arenaboden, durch die beide Mechs noch größer wirkten, als die dreistöckigen Metallriesen ohnehin waren. Die schummrige Beleuchtung, in der die Lasersalven besonders effektiv zur Geltung kamen. Und die Pyrotechnikeffekte durch die Feuersäulen waren zwar hochwirksam bei der Unterhaltung des Publikums, lenkten aber nur völlig unerfahrene MechKrieger ab. Man stieg nicht bis in den Olymp der Mechspiele auf, ohne etwas davon zu

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