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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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wurde, aber nichtsdestoweniger nötig ist, um zu entscheiden, welche Regierung über uns alle in Zukunft herrschen soll. Es geht um die Wahl zwischen Fairness und Gleichheit, gelenkt von Rechtsgrundsätzen, oder die schwere, blutige Hand einer machthungrigen Despotin, die das Recht verdreht, wie es ihren Bedürfnissen entspricht.«
    Nichts. Keine Reaktion. Der Saal, der ihn bei seiner Ankunft noch respektvoll stehend begrüßt hatte kehrte sich jetzt gegen ihn. Die Zuhörer füllten die kleine Aula bis zu den Schwingtüren und ein Meer hasserfüllter Blicke schlug ihm entgegen. Wenn das Neutralität war, musste Victor sich dringend mit Cranston über die anderen neutralen Einheiten unterhalten, die sie auf ihre Seite zu ziehen hofften. Ein Teil des Publikums wirkte wütend, andere waren so bleich, als habe sein Erscheinen auf der Bühne ihnen einen Schock versetzt.
    Einzelne Zuhörer wirkten sogar bereit, auf der Stelle einen Nadler zu ziehen und Victor zu erschießen Trotz der schusssicheren Weste unter seiner Uniform hätte er sich den Schutz eines Zugs Infanteristen an Stelle des kleinen Offizierskaders gewünscht, das sich als Zeichen der Solidarität hinter ihm aufgebaut hatte Die drei höchsten Offiziere der 39. Avalon-Husaren und der 244. Division hatten sich links und rechts von Tiaret aufgebaut, die mit ihrer beeindruckenden Präsenz als Anker der Linie diente... ein überschwerer Mech inmitten von Kundschaftern.
    »Diese Männer und Frauen«, fuhr er trotz allem fort, und drehte sich halb zu den Offizieren um, »haben dieser Sache bereits ihre Unterstützung zugesagt Nicht zu meinem Ruhm oder um für sich Macht zu gewinnen, sondern um der gerechten Sache willen Und letztlich ist es das, wonach wir alle streben. Gerechtigkeit.«
    Victor bemerkte Cranston, der gerade aus der Com Star-Anlage zurück war, am Rand der Bühne hinter dem schweren schwarzen Samtvorhang. Victors Adjutant lugte durch einen Spalt zwischen Wand und Vorhang. Dann sah er herüber, und seine Miene zeigte dieselbe Verwirrung über die Reaktion des Publikums, beziehungsweise das Fehlen einer solchen, die Victor sich nach Kräften nicht zu zeigen bemühte. Er riss sich von Cranston los, bevor er zu lange schwieg und möglicherweise den Eindruck von Unsicherheit oder Schwäche erweckte.
    »Wir sind in der Hoffnung - in dem Wunsch - hierher nach New Capetown gekommen, dass Sie sich uns bei diesem Bemühen anschließen. Dass Sie sich der Herausforderung an uns alle stellen, Studenten und Veteranen gemeinsam, und einer gerechten Sache zum Sieg verhelfen.« Trotz der mangelnden Reaktion erhob Victor zum Abschluss der Rede die Stimme, um doch noch zu seinen Zuhörern durchzudringen. »Dies ist eine jener Zeiten, in denen die menschliche Seele auf eine harte Probe gestellt wird, in denen sich Herzensmut beweist oder sein Fehlen schmerzhaft deutlich wird, in denen wir Gelegenheit erhalten, unseren Wert an einer Messlatte abzulesen, mit der nur wenige das Privileg haben, in Berührung zu kommen. Wir sind gekommen«, schloss er ab, »in der Hoffnung, Sie als Freunde, als Verbündete, als Patrioten zu begrüßen.«
    Es hätte ein triumphales Ende werden sollen, dem lauter Jubel und ein Aufstand gegen Katherines Unrechtsherrschaft folgte, aber sein Appell traf auf taube Ohren. Victor verstand nicht, was los war, es sei denn, die Bevölkerung von New Capetown war von Natur aus so verschlossen, dass ein paar Tonnen Sprengstoff nötig gewesen wären, ihr eine Reaktion zu entlocken. Er brachte noch ein kurzes Nicken zustande, hinter dem kein Deut echter Siegesgewissheit lag, dann verließ er die Bühne, gefolgt von seinen Offizieren.
    »Was, zum Teufel, ist da draußen vorgefallen?«, fragte er Cranston, kaum dass sie sich hinter der Bühne befanden.
    Cranston schien regelrecht übel zu sein. »Schaffen wir Euch erst einmal von hier weg. Unsere Wagen warten hinter dem Haus.« Er nickte in Richtung des Notausgangs, der von zwei Infanteristen der 244. Division bewacht wurde.
    »Nicht gerade der Empfang, den ich mir erhofft hatte«, stellte Victor fest, als die gepanzerte Limousine auf dem Weg zum Raumhafen durch das Tor der Akademie glitt. Tiaret beanspruchte den größten Teil der ihnen gegenüberliegenden Rückbank. Präzentor Irelon hatte sich neben sie gequetscht.
    »Dumm«, stieß Cranston aus und schüttelte den Kopf. Er mixte Victor einen Drink an der kleinen Bar des Wagens. »Wie konnte ich nur so dumm sein? Ich hätte mitkommen sollen, Victor. Ich

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