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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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habe ganze fünf Sekunden gebraucht, um zu erkennen, was wir bei der Planung Ihrer Rede übersehen haben.«
    »Du wurdest auf der HPG-Station gebraucht, um die letzten Nachrichten abzuschicken«, widersprach Victor. »Du hast mich selbst gewarnt, dass du dich möglicherweise verspätest. Die Rede war gute Arbeit und ich hielt meinen Vortrag für durchaus gelungen.«
    »Es war nicht der Vortrag, Victor. Wer stand hinter Euch?« Cranston beugte sich vor. »Wer hat Ihr Offizierskorps in der Mitte verankert?«
»Tiaret?« Victor schaute zu der dunkelhäutigen
    Elementarin hinüber, die den Blick ebenso verwirrt erwiderte. »Warum sollte sie einen derartigen Aufruhr auslösen? Oder um genauer zu sein, das genaue Gegenteil?«
    »Victor, Ihr habt so viel Zeit mit ihr verbracht, dass Ihr es überhaupt nicht mehr wahrnehmt. Ich habe es selbst nicht wahrgenommen. Seht Ihr nicht, was sie ist?« Cranston schüttelte wieder den Kopf. »Victor, es ist offensichtlich. Sie ist Clan.«
    Das stimmte. Offensichtlichere Clanner als die zum Einsatz in den speziellen Clan-Gefechtspanzern genetisch auf ihre riesige Körpergroße und Kraft gezüchteten Elementare gab es nicht. »New Capetown war schon immer elitär«, gab Victor zu, »aber...«
    »Rassistisch«, unterbrach Cranston, »und in den letzten sieben Jahren hat dieser Rassismus in den Clans ein neues äußeres Ziel gefunden. Harrison und Vaughn haben sich unverhohlen feindselig geäußert, als der Sternenbund beschloss, statt der Jadefalken die Nebelparder zu vernichten. Und wen bringen wir als einen unserer Anhänger mit? Eine ClanElementarin. Hättet Ihr sie in Ketten in den Saal gebracht, sie mit einer Neuropeitsche vor Euch hergetrieben, hätten sie sich die Kehle wund gebrüllt.« Cranston klang mindestens so wütend darüber, dass er das Problem nicht erkannt hatte, wie über New Capetowns Einstellung an sich.
    Tiaret nickte in teilweisem Verständnis. »Wenn wir ihnen erklären, dass Sie mich nach Ihrem militärischen Sieg auf Diana als Leibeigene genommen haben, würde das helfen, frapos?«
Victor verzog das Gesicht. »Neg, Tiaret, das würde es nicht. Vorurteile lassen sich nicht mit einer einfachen Erklärung besiegen. Rassisten hassen ohne Logik oder Vernunft.« Er nippte an seinem Drink und wusch mit einem stark verwässerten Whiskey den üblen Geschmack herunter. »Denk daran, wie die Clans, dein Clan, die Innere Sphäre gesehen haben. Schwach. Ehrlos. Nur tiefster Verachtung würdig.«
    In den Augen der Schwarzen leuchtete Verstehen auf. »Pos. Das verstehe ich. Aber Sie haben mich eines Besseren belehrt. Können Sie das hier nicht ebenfalls?«
    »Bei allem Respekt, Tiaret, aber es war die Vernichtung deines Clans durch den Sternenbund nötig, eine Menge dieser Vorurteile zu widerlegen. Selbst wenn ich hier diese Möglichkeit hätte, besitze ich weder die Zeit, noch die Mittel, sie darauf zu verschwenden.« Er schüttelte den Kopf. »Wir hätten die zusätzlichen Truppen gebrauchen können, aber es fällt mir schwer zu glauben, dass wir ohne so engstirnige Verbündete nicht im Grunde besser dran sind.«
    »Nicht, dass wir von denen nicht so schon genug hätten«, erinnerte ihn Präzentor Irelon. »Die beiden Lanzen, die von Kingstons Legionären zu uns gestoßen sind, streiten sich immer noch mit der Kompanie der 1. Regulanischen Husaren aus der Liga Freier Welten. Und das Bataillon, das wir aus den draconischen Freiwilligen zusammengestellt haben, will weder mit den einen, noch mit den anderen etwas zu tun haben.« Auf die Auflistung der Probleme seiner ›Fremdenlegion reagierte Victor mit einem lockeren Abwinken. »Nationalismus stört mich nicht, solange sie alle kampfbereit sind, wenn es Zeit wird, Katherines Truppen zu schlagen. Und daran habe ich keinen Zweifel.« Er nahm noch einen Schluck und genoss den rauchigen Geschmack des Glengarry Reserve. Dann gab er Cranston das Glas zurück. Er musste einen klaren Kopf bewahren.
    »Unser nächstes Ziel wird uns allen genug zu tun geben«, versprach er.
»Dann geht es also nach Coventry?«, fragte Irelon. »Die Gerüchte, dass Katherine ein Kriegsschiff in das System verlegt hat, machen Euch keine Sorgen? Diese LAS Arthur Steiner-Davion?«
»Doch, es beunruhigt mich. Aber ich kann mich von der Drohung eines Kriegsschiffs nicht stoppen lassen. Coventry ist das wichtigste Ziel unserer zweiten Welle, nicht zuletzt wegen seiner Fabriken. Außerdem benötigte ich Herzog Bradfords Unterstützung. Wir brauchen dieses

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