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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Tancred wusste, Ferdinand Rein würde abwarten. Er würde mindestens zwei Wochen abwarten. Das war die unausgesprochene Übereinkunft. Es beschützte den Herzog vor den Folgen einer förmlichen Vereinbarung und ließ ihm einen Ausweg, falls
sich Tancreds Vorhersage bewahrheitete.
»Ich habe Recht«, sagte Tancred leise und setzte
sich auf den Platz, den der Herzog von Woodbine
gerade verlassen hatte. »Mir bleibt gar keine andere
Wahl.« James Sandoval würde aus eigener Entscheidung oder auf eine Reise verschieben, oder Tancreds
Tante Jessica würde es arrangieren. Tancred würde
ihr sofort eine entsprechende Nachricht schicken.
Vielleicht würde ein Problem in der planetaren Rüstungsproduktion auftauchen, die Verfügbarkeit eines Schiffes ungeklärt sein oder irgendetwas geschehen, was eine Ansprache nötig machte... Wann hatte
sein Vater je auf eine Gelegenheit verzichtet, sich bei
der Bevölkerung Robinsons beliebt zu machen? Es
gab reichlich Mittel, den Herzog von Robinson am
Verlassen seiner Zentralwelt zu hindern.
So oder so würde Tancred dafür sorgen, dass seine
Vorhersage sich bewahrheitete. »Tut mir Leid, Vater«, flüsterte er im leeren Wagen. »Aber ich kann es
mir nicht leisten, dass du hier auftauchst Noch nicht«

31
Die Dales, Coventry
Provinz Coventry, Lyranische Allianz
     
21. Oktober 3063
    Alarmsirenen wetteiferten heulend um Victors Aufmerksamkeit und ein neuer Schwarm Langstreckenraketen stürzte auf Prometheus herab und raubte dem überschweren OmniMech wertvolle Panzerung. Leichtes AK-Feuer hämmerte auf seine Unterschenkel ein. Die ganze Maschine zitterte wie unter Gehirnlähmung. Victor überließ die Unsicherheit in der Bewegung des Kampfkolosses den Neurohelmschaltkreisen und dem gigantischen Kreiselstabilisator im unteren Rumpfbereich, deren Zusammenspiel die einhundert Tonnen bewegten Metalls aufrecht hielt und schräg entlang der vorderen Linien bewegte. Seine Laserkanonen stießen mit rubinroten Energielanzen nach Oberst Walkers Truppen, aber Victors Aufmerksamkeit war darauf konzentriert, die Manöver der verschiedenen auf Coventry kämpfenden Einheiten zu koordinieren.
    In fünfhundert Metern Entfernung aufgebaut, zeichneten sich die kanariengelb lackierten Maschinen der 1. Coventry-Jäger deutlich vor der grünen Landschaft der Dales ab. Mechs und Panzer drängten sich in unsicheren Pulks und attackierten die tiefen Espenhaine, die den nahen Fluss flankierten. Erneut stießen Victors Luft/Raumjäger aus dem wolkenverhangenen Himmel, um die Jäger zu beschießen, eine Folter, der sie ausgesetzt waren, seit sie am ersten Tag des Angriffs die Luftüberlegenheit an Victors Truppen verloren hatten. Vor allem, wenn man den mysteriösen Tod des Kriegsschiffes Arthur SteinerDavion hinzuzählte, aber momentan hatte Victor andere Sorgen.
    Er wusste, dass die Jäger-Scouts ihrem Kommandeur in diesem Augenblick Feindkontakt am Flusslauf meldeten, als seine Auslandslegion sich über die trägen Wasser der Ridseine einen heftigen Schusswechsel mit ihnen lieferte. Im Süden von Braggs 39. Avalon-Husaren und im Norden von Teilen der 244. Division bedrängt, blieb Katherines Loyalisten nur eine Bewegungsmöglichkeit. Nach Osten, zum Meer. Aber wie jede gut ausgebildete Militäreinheit widersetzten sie sich dem Versuch, sie abzudrängen.
    Victor schwenkte die leichteren Panzer nach hinten und verlagerte sie an den Flussrand. Damit hatte das Äquivalent eines einzelnen Mechbataillons nur noch eine schwere Panzerkompanie und etwas Infanterie als Unterstützung. Wenn die Jäger sich zu einem letzten Sturmangriff entschieden, würde er sie in diese Richtung locken. Aber mit ein wenig Glück würden sie die ihnen angebotene Route wählen.
    »Ziehen sie am Fluss entlang und setzen Sie die Jägerscouts unter Druck«, befahl Victor Adept Brighton, dem ComGuardisten, der die Panzer aus einem seltenen, noch aus den Tagen des ersten Sternenbunds stammenden Kanga befehligte. »Lassen Sie sich nicht einkesseln. Es geht uns nur darum, sie vom Fluss abzudrängen.« Ein zweimaliges Schnalzen war die einzige Bestätigung, dann schoss der sprungfähige Schwebepanzer in die Höhe und flog an die Leitposition der sich schnell formierenden Kolonne. Alle Panzer unter sechzig Tonnen Masse nahmen Kurs auf die Ridseine.
    »Wolkenbruch von Sturmwind«, drang Bella Braggs kehlige Stimme an Victors Ohr. »Wir drängen immer noch von Süden vor und nehmen wie befohlen unter dem Feuer ihrer Nachhut die Geschwindigkeit

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