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BattleTech 49: Gezeiten der Macht

BattleTech 49: Gezeiten der Macht

Titel: BattleTech 49: Gezeiten der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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sein Reich in einen blutigen Bürgerkrieg zu stürzen, hatte er die Position des Präzentors Martialum ComStars und kommandierenden Generals der SternenbundVerteidigungsstreitkräfte akzeptiert.
Was er in seinem Leben nicht schon alles erlebt hatte. Und dabei war er gerade erst einunddreißig.
»Nun«, sagte er, »der Poet in mir freut sich riesig, dass du diesen Tag hier mit mir teilst.«
»So wie ich, Geliebter.« Omi sah zu ihm auf. Ihre porzellanglatte Haut war von der Wärme des Kaminfeuers gerötet. »Obwohl wir vielleicht kein ganz so großes Feuer gebraucht hätten. Es ist nicht wirklich kalt heute.«
»Tradition«, verteidigte Victor sich. »Du solltest von allen Menschen als Erster verstehen, was das bedeutet.« Tatsächlich war Winter hier auf Tukayyids Nordhalbkugel. Wie es der Zufall wollte, fiel der Dezember des Terranormjahrs diesmal in die entsprechende Jahreszeit der mehr als zweihundert Lichtjahre von der Geburtsstätte der Menschheit entfernten Welt, nur lag das ComStar-Gelände, auf dem Victor eine neue Heimat gefunden hatte, nicht in Breitengraden, in denen mit Schnee und Frost zu rechnen war.
Omi strich eine imaginäre Falte ihres Kimonos glatt und schien sehr interessiert an dem schimmernden Seidenstoff. »Ah, so desu, Victor. Tatsächlich? Und heute Morgen? War das auch Teil der Tradition?«
Victor stieg brennende Schamröte ins Gesicht. Der Form halber besaß Omi eine eigene Wohnung in der Anlage, die sie jedoch nur selten benutzte. »Ich hätte nichts dagegen, daraus eine Weihnachtstradition zu machen«, bemerkte er beinahe verlegen. »Und eine Neujahrstradition. Geburtstagstradition. Eine generelle Feiertagstradition. Dienstagstradition.«
»Dienstags?« Omi sah ihn fragend an. »Was ist so besonders an Dienstagen?«
»Wir würden sie besonders machen.« Victor grinste, als jetzt sie verlegen errötete. »A propos besondere Anlässe...« Er streckte den Arm zum Würzholztisch hinter dem Divan aus und zog das kleine Päckchen hervor, das er hinter dem Schwertständer versteckt hatte. Er reichte es ihr mit eleganter Geste. Die schmale Dose war sorgfältig in rot-gold-gestreiftes Papier gepackt, über das an den Seiten die gelockten Enden einer Goldbandschleife fielen.
Omi nahm das Geschenk mit beiden Händen entgegen. »Es ist sehr hübsch«, stellte sie fest und bewunderte die Verpackung. »Aber ich dachte, wir tauschen die Geschenke nach dem Essen. Mit den anderen.«
Victors Schwester Yvonne hatte Omi und ihn nach Tukayyid begleitet. Sie hatte Katherines ohnehin nicht ernst gemeinte Einladung abgelehnt und verbrachte die Weihnachtstage bei ihrem Bruder. Tancred Sandoval, der Baron von Robinson, hatte einen Abstecher von der Rückreise in die Mark Draconis des Vereinigten Commonwealth mit ihr gemacht, und Anastasius Focht, ComStars früherer Präzentor Martialum, leistete ihnen ebenfalls Gesellschaft. Es war eine kleine Auswahl der Menschen, die er besonders schätzte.
»Das hier wollte ich dir schon vorher geben«, erklärte er. »Bitte, mach es auf.«
Die Dose war so eingepackt, dass sie sich öffnen ließ, ohne das Papier zu zerreißen. Der Deckel ließ sich ohne Schwierigkeiten abnehmen.
»Es gehörte meiner Mutter«, sagte Victor. Er hob das Armband aus Brillanten und geradezu vollkommen wirkenden Perlen aus der Schachtel und legte es um Omis Handgelenk. Es war von subtiler Eleganz, ohne protzig zu wirken. Melissa Steiner-Davion hatte es nie nötig gehabt, sich mit übergroßen Schmucksteinen zu behängen, um die Schönheit zu unterstreichen, die sie sich bis an ihr Ende erhalten hatte. Ihr Armband stand Omi ausgezeichnet.
»Es ist wunderschön«, flüsterte sie. Sie strich mit dem Finger über die weiche Samtverkleidung der Schachtel und zögerte an einer leeren Vertiefung. Victor wusste, sie würde niemals zur Sprache bringen, dass in diesem Schmuckkästchen offensichtlich etwas fehlte.
»Der Ring«, beantwortete er die unangesprochene Frage. »Sie hat ihn an dem Tag getragen.«
Er brauchte nicht zu erklären, welchen Tag er meinte. Melissa Steiner-Davion war eine der geliebtesten Herrscherinnen im Steiner- und im DavionRaum gewesen, eine Frau, die sich hingebungsvoll ihrer Familie und dem Bemühen gewidmet hatte, der Inneren Sphäre Frieden zu bringen. Und doch hatte ihr Leben bei einem Bonnbenattentat ein äußerst gewaltsames Ende gefunden.
Es hatte einige Anstrengung erfordert, die Beweise zu sammeln, aber inzwischen hatte Victor bis auf die sprichwörtliche qualmende Pistole

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