BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
gefallen. Du weißt ebenso wie ich, daß dem nicht so ist. Andere könnten weniger gut beraten sein.«
Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie die Bedeutung dieser Worte verstand, aber die Botschaft, die sie vermittelten, kam laut und deutlich bei ihr an. Sie würde keine weiteren Fragen stellen.
Galaxiscommander Snuka lehnte sich wieder zurück. »Das wäre alles. Und noch einmal, Sterncaptain: Willkommen im Blitzkrieg.«
* * *
Drei Stunden später saß Angela hinter ihrem Schreibtisch und rieb sich die vom intensiven Studium der Akten in dem Compblock, den Galaxiscommander Snuka ihr mitgegeben hatte, überanstrengten Augen. Sie hatte ein Büro im Innern des Gebäudes requiriert, um die Kodaxe des Kriegerbestands durchzusehen, aus dem sie ihre Rekruten auswählen mußte.
Bei den Clans gab es zwei Methoden, eine neue Einheit auszuheben. Die erste und bei weitem häufigere war die Zuteilung. Selbst angesichts der martialischen Erziehung aller ClanKrieger brauchte es in der Regel strikten Drill, um aus einer derartigen Gruppe von Einzelpersonen eine funktionstüchtige Kampfeinheit zu schmieden, strikten Drill und Zeit. Die andere Methode bestand darin, die Einheitsmitglieder einzeln zu rekrutieren, die Kodaxe qualifizierter Krieger zu studieren und die Kandidaten auszuwählen, deren Fähigkeiten und Neigungen ihnen ein besonders hohes Potential zur Zusammenarbeit verliehen. Natürlich würden auch sie, wie jede neugegründete Einheit, ausgiebig miteinander trainieren müssen, aber dazu würde ihr neuer Trinärstern herzlich wenig Zeit haben.
Ein Klopfen an der Tür unterbrach sie. »Herein«, sagte sie und stand auf, um das graue Uniformhemd glattzustreichen, das ihren muskulösen Oberkörper bedeckte. Ein Mann trat mit präzisen militärischen Bewegungen ins Zimmer und schloß die Tür hinter sich. Er salutierte zackig, und sie erwiderte seinen Gruß.
»Sterncommander Constant Tseng, so sieht man sich wieder.«
»Melde mich wie befohlen, Sterncaptain«, antwortete er knapp.
»Ich weiß die Förmlichkeit zu schätzen, Constant, aber wenn wir allein sind, darfst du darauf verzichten.« Angela deutete auf den Sessel vor ihrem winzigen Schreibtisch.
Tseng setzte sich mit derselben militärisch strammen Haltung, die er ständig an den Tag legte. »Verstanden. Ich habe soeben erfahren, daß du mich für eine neu auszuhebende Einheit angefordert hast.«
»Richtig«, bestätigte sie. »Deine Akte und meine Beobachtungen an Bord des Landungsschiffes lassen mich glauben, daß wir gut zusammenarbeiten könten.«
Tseng schien sich etwas zu entspannen. »Ich weiß dein Vertrauen in mich zu schätzen.«
Angela warf ihm einen langen Blick zu. »Uns bleibt nicht viel Zeit, Sterncommander. Schon in wenigen Tagen müssen wir mit einem erst noch aufzubauenden Trinärstern nach Toffen aufbrechen. Damit mir das gelingt, brauche ich Hilfe von jemandem, der versteht, wie ich arbeite. Von jemandem, der meine Gedankengänge vorhersehen kann. Wir sind auf der Featheringham Freunde geworden. Jetzt muß ich von dir verlangen, mehr zu werden.«
»Das klingt, als würdest du einen Stellvertreter beschreiben«, stellte Tseng fest und lächelte.
»Aye, Constant.« Sie erwiderte das Lächeln. Er hatte einen wachen Verstand. Genau deshalb hatte sie ihn für diesen Posten ausgewählt.
»Welche Struktur planst du für die Einheit?« fragte er.
»Ich stelle mir einen BefehlsStern mit schweren und überschweren OmniMechs vor. Der JagdStern muß leicht und sehr schnell werden. Unser KampfStern sollte Mechs verschiedener Klassen vereinigen. Den wirst du befehligen.«
»Elementare?« fragte Tseng. Elementare waren ebenso wie MechKrieger genetisch gezüchtete Krieger, aber beinahe doppelt so groß und schwer. Im Kampf steuerten sie keine BattleMechs, sondern operierten in schweren hydraulischen Rüstungen als gepanzerte Infanterie. Unter den richtigen Umständen konnte ein Strahl aus fünf Elementaren einen BattleMech innerhalb von Minuten vernichten.
»Ein paar, aber nur im JagdStern, und nicht mehr als ein oder zwei Strahlen.«
»Ich empfehle einen Strahl. Das genügt, um uns in der Schlacht den Schub zu geben, den wir brauchen, es sei denn, wir müssen dichtbesiedelte Stadtgebiete verteidigen.«
»Einverstanden.«
»Die Mischung klingt gut, vorausgesetzt, wir bekommen die nötigen OmniMechs, aber ich muß dich fragen ... wie du zu Freigeburten stehst, wenn es um die Auswahl von Kriegern geht.«
Die Frage kam für Angela keineswegs überraschend. Es gab
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