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BattleTech 50: MechWarrior Trilogie

BattleTech 50: MechWarrior Trilogie

Titel: BattleTech 50: MechWarrior Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Kenson , Blaine Lee Pardoe , Mel Odom
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das Leder klebte an meiner Haut. Mir war heiß in den wasserdichten Sachen.
Ich krabbelte, sprang und sprintete durch Wald und Unterholz. Meine Ellbogen pumpten, ich riß die Knie hoch und konzentrierte mich darauf auszuatmen statt ein. Ich trieb meine Stiefel hart auf den Waldboden und reagierte automatisch, wenn ich ihn nachgeben fühlte Auch ein guter Bogenschütze erlegt seine Beute nicht automatisch mit dem ersten Pfeil. Manchmal muß ich einem Tier hinterherhetzen, und ich meine wirklich hetzen, weil die Blutspuren schnell trocknen und dann nicht mehr zu sehen sind. Okay, zum Teil beeile ich mich auch, weil ich kein Tier unnötig leiden lassen will, aber meine Beute verlieren will ich ganz sicher auch nicht.
Brewsters Silhouette stolperte und fing sich hastig wieder ab. Aber damit hatte ich ihn. Trotz seiner Schnelligkeit und Geschicklichkeit fehlte ihm die Ausdauer, um es bis zum Fluß zu schaffen, bevor ich ihn einholen konnte. Er würde das sicher auch bald erkennen, und sobald es soweit war, würde sich sein Verhalten ändern.
Keine hundert Meter weiter hielt Brewster auf einer Lichtung an. Er wirbelte herum und riß das Automatikgewehr an die Schulter. Das erzeugte eine unnatürlich harte Kante in seinem Schatten, an der ich die Bewegung erkannte.
Ich hechtete nach vorne statt abzubremsen, weil ich aus der Milizausbildung wußte, daß ein trainierter Schütze auf die Füße des Gegners zielte und die Waffe vom Rückstoß hochziehen ließ. Hinter mir flogen Erdklumpen weg, als die Kugeln in den dunklen Waldboden schlugen.
Ich blieb in Bewegung, preßte mich auf den Boden und stieß mich mit den Ellbogen weiter. Eine Kugelgarbe zerfetzte die Blätter und Zweige des Gebüschs über meinem Kopf. Ich verschwendete keinen Gedanken an den Tod. Das tue ich nie. Wenn mir das läge, würde ich meinen Bogen verkaufen und zuhause bleiben. Jedesmal, wenn ich zur Jagd in den Wald aufbreche, geht es um alles oder nichts. Die Messerscheide an meinem Gurt hat Ben genäht, aber den Ulteth, der das Leder dafür geliefert hat, habe ich selbst erlegt.
Die Dunkelheit verbarg mich, und ich bewegte mich vorsichtig und ohne einen Laut weiter vor. Ich atmete durch die Nase ein und durch den Mund aus und konzentrierte mich auf meine Atmung. Da hat mich trainiert, ruhig zu bleiben. Ein atmender Mensch ist ein denkender Mensch, und ein denkender Mensch ist einem, der nicht denkt, weit voraus.
Der Vertreter stellte das Feuer ein und zog sich in die Deckung der Bäume zurück. Er blieb in Bewegung und stierte in die Dunkelheit, weil er nicht wußte, wo ich war.
»Wer, zum Teufel, bist du?« rief er mit keuchender Stimme. Er war verängstigt und außer Atem.
Ich antwortete nicht. Ich zog das Messer aus der Scheide und machte den nächsten vorsichtigen Schritt auf ihn zu. Meine Jagdmontur lag naß von Schweiß schwer auf meinen Schultern, aber das Leder blieb geschmeidig. Das Knochenheft des Messers lag heiß und hart in meiner Hand.
Und ich erinnerte mich an Phelyns Gesicht, erinnerte mich an das abgehackte Schluchzen ihrer Mutter, als sie versucht hatte, ihre einzige Tochter zu trösten. Mein Herz war aus Stein. Phelyn war praktisch Familie, und er war ein Fremdweltler, und Abschaum dazu.
»Ich weiß, daß ich dich nicht erledigt habe«, brüllte Brewster.
Ich tat noch einen Schritt, kam ihm immer näher.
»Diese Mädels«, sagte Brewster. »Kann sein, daß sie ein bißchen mehr bekommen haben, als sie erwartet hatten, aber sie wollten es.« Er blieb in Bewegung, versuchte, meinen Schatten aus den Dutzenden anderen herauszufiltern, die ihn umgaben.
Dann war ich sechs Meter vor ihm und bewegte mich von links auf ihn zu. Brewster drehte mir das Profil zu, und ich wußte, daß er aus dem Augenwinkel eine bessere Chance hatte, mich zu entdecken, als wenn er geradewegs in meine Richtung geblickt hätte.
Ich erkannte, daß er meine Nähe bemerkt hatte. Sein Kopf erstarrte schräg zur Seite geneigt. Gehört haben konnte er mich nicht, es mußte eine Art Überlebensinstinkt gewesen sein. Er wirbelte herum und riß das Automatikgewehr hoch.
Bevor es in Position war, streckte ich den Arm aus und packte den Lauf, dann trat ich nach seinen Händen. Ich riß ihm das Gewehr ohne Mühe weg, aber dann warf ich es beiseite, weil mir klar war, daß er mich erledigt hätte, bevor ich Zeit gehabt hätte, es umzudrehen und zu benutzen.
Brewster war fünf, sechs Zentimeter kleiner als ich und mindestens zehn Kilo leichter. Sein dunkelbraunes Haar ging

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