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BattleTech 50: MechWarrior Trilogie

BattleTech 50: MechWarrior Trilogie

Titel: BattleTech 50: MechWarrior Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Kenson , Blaine Lee Pardoe , Mel Odom
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ich den zweiten Pfeil abfeuerte. Er warf sich zu Boden, nahm sich einen Moment Zeit, um sich den Pfeil anzusehen und festzustellen, aus welcher Richtung er gekommen war. Dann feuerten sie. Erst einen regelrechten Kugelhagel, aber Brewster stoppte sie. Er hatte wohl den Verdacht, daß es um mehr als nur einen einsamen Bogenschützen ging.
    Ich war auch nicht stehengeblieben, sondern lief geduckt über den Kamm hinab und sah, daß Jolee mir folgte. Sie behielt ständig einen Baum zwischen sich und den Handelsvertretern. Rinde spritzte von dem Baumstamm, hinter dem ich in Deckung gegangen war, und Holzsplitter regneten mir auf Kopf, Rücken und Schultern. Ihre Schüsse kamen gezielter.
    Ich änderte wieder die Richtung und rannte einen anderen Hang hoch. Ich legte den dritten Pfeil auf die Sehne. Sie folgten mir. Genau das wollte ich. Da hatte gesagt, ich sollte sie aufhalten. Genau das tat ich.
    Das wütende und ängstliche Gebrüll der Vertreter hallte durch den Wald unmittelbar bevor das donnernde Krachen ihrer Automatikgewehre die Stille zerriß. Die in der Nähe schlafenden Waldbewohner schreckten auf und hasteten in einer Kakophonie ängstlicher Herstammen hierhin und dorthin, was die Konfusion nur noch steigerte.
    »Feuer einstellen, verdammt!« befahl einer der Männer grob. Ich glaube, es war Hackett. Es spielt wirklich keine Rolle, nach dem, was ihnen Minuten später zustieß.
    »Zum Teufel!« brüllte einer der anderen. »Sie haben uns umzingelt!«
»Wenn du deine Munition sinnlos verballerst«, bellte Brewster zurück, »kannst du ihnen genausogut eine schriftliche Einladung schicken, sich deinen Arsch holen zu kommen!«
Das brachte sie einen Moment zur Besinnung, und sie hörten ihm zu.
»Diese Dummköpfe haben keine Gewehre wie die hier«, erklärte Brewster. »Wir haben genug Munition, um sie abzuwehren, bis wir am Landungsschiff sind.«
Sie versuchten, die Initiative zu gewinnen. Meine Milizausbildung sagte mir genau wie mein Bauch, daß ich das nicht zulassen durfte. Also schoß ich. Der Pfeil flog sicher und gerade und grub sich tief in den Rucksack des Mannes namens Hackett. Ich setzte ihn von der Seite in den Rucksack, um kein Risiko einzugehen, daß er sich geradewegs durch den Inhalt in den Rücken seines Trägers bohrte. Der Pfeil schlug hart genug gegen etwas Festes im Innern, um Hackett kurz stolpern zu lassen.
Der Anblick eines weiteren Pfeils reichte, die Männer in Panik zu versetzen. Vor lauter Angst liefen sie wie die Tiere. Die Gruppe bot Sicherheit, und sie hatten alle schon genug Erfahrung, um das zu wissen.
Weil ich wußte, was ihnen bevorstand, regte sich ein Hauch von Mitgefühl in mir, aber ich brauchte nur an Phelyn zu denken, mich an ihr verwüstetes Gesicht zu erinnern, um jeden Anflug von Sympathie für diese Kerle abzutöten. Ich richtete mich auf und winkte Jolee näher.
»Ich hoffe, Da ist jetzt soweit. Wir müssen leise sein«, flüsterte ich, als sie neben mir auftauchte. »Einer von ihnen könnte als Rückendeckung ein Stück zurückbleiben.«
»Ich weiß, Harley.« Ihr Tonfall war leicht sarkastisch.
Ich ging nicht weiter darauf ein, denn ich erinnerte mich, wie ich in ihrem Alter gewesen war. Sie ist letztes Jahr in die Miliz eingetreten, mit fünfzehn, so wie ich.
Nachdem wir den Handelsvertretern einen ordentlichen Vorsprung gegeben hatten, holte ich drei weitere Pfeile aus dem Köcher und packte sie mit dem Bogen zusammen, um sie einsatzbereit zu haben. Dann folgte ich den Männern, durch den Wald, parallel zu ihrem Kurs. Ich hielt mich dichter am Fluß, für den Fall, daß sie entschieden, in diese Richtung umzudrehen.
Zweihundert Meter später atmete ich leicht und flüssig, und unter der Ledermontur lag ein feiner Schweißfilm auf meiner Haut. Die Vertreter rannten, getrieben von Angst und Adrenalin. Sie würden nicht anhalten, bis es verbrannt war.
Ich erhaschte ab und zu einen Blick auf sie, aber keiner von ihnen bekam mich zu Gesicht, dafür sorgte ich. Siebzig Meter weiter erreichten sie Crystos Lichtung, einen weiten leeren Fleck mitten im Wald, an dem der Fels durch den Mutterboden an die Oberfläche tritt und nichts Wurzeln schlagen kann.
Ich winkte Jolee hinter mir in Deckung, brach hinter den Fremdweltlern quer über deren Weg, hängte mir den Kompositbogen über die Schulter und packte die unteren Äste der Baumwipfel, gerade als ich hartes Hufgeklapper auf der Lichtung hörte. Ich lugte durch das Gewirr von Zweigen und Blättern und sah die Ultethherde

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