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BattleTech 50: MechWarrior Trilogie

BattleTech 50: MechWarrior Trilogie

Titel: BattleTech 50: MechWarrior Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Kenson , Blaine Lee Pardoe , Mel Odom
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eine
farblose Flüssigkeit zu sehen war. »Weil ich weiß,
daß das Gift Sie von innen zerfrißt. Ihr Körper steht
in Flammen. Ich kann das Feuer löschen. Sagen Sie
mir, was ich wissen will.« Der Anflug von Mitgefühl, noch Sekunden zuvor in ihrer Stimme erkennbar, war völlig verschwunden. Jetzt klang sie nur
noch wütend.
»Die meisten Ausbeuter«, stammelte Hershorn,
»sind auf The Rack. Morrison dachte, daß er ... diese
Welt mit zwei Kompanien erobern kann.«
»Geschätzte Kampfstärke?«
Hershorn schleuderte ihr einen haßerfüllten Blick
zu, als würde sie ihn foltern. »Zwei Bataillone.« »Luft/Raumelemente?«
Er verzog das Gesicht. »Zehn Jäger ... insgesamt.« »Warum?« Das Wort hing beinahe greifbar in der
Luft.
»Warum habe ich es getan?« fragte Hershorn und
schien neue Kraft aus der Frage zu ziehen. »Warum
bin ich übergelaufen? Ich wünschte, ich könnte mit
etwas Glorreichem wie Ehre antworten. Ich habe es
...« Er hustete, und diesmal lief ihm ein dünner Blutfaden aus dem Mundwinkel. »... nicht der Ehre wegen getan. Morrison hat mir Geld geboten.« »Wie haben Sie meine Stimme nachgeahmt, um
diesen falschen Befehl zu geben?«
»Nicht nachgeahmt«, keuchte er und seine Brust
schien krampfhaft zu pumpen. »Ich kannte Ihre Befehlsfrequenzen. Ich habe sie eingeteilt, erinnern Sie
sich?« Er schien kurz mit einem Krampfanfall zu
kämpfen und unterdrückte den Husten, der ihn langsam umbrachte. »Nicht nachgeahmt. Ich habe eine
Aufzeichnung Ihrer Stimme vom Vogelsangkamm
benutzt«
Die Antwort schien Hawke zu erschüttern, und
Harley hatte den Eindruck, daß Hershorn erneut lachen wollte, es aber nicht schaffte. Jedes Wort, jeder
Atemzug, entkräftete ihn weiter. »Ironisch, was,
Hawke?« schaffte er. Er grinste, aber Harley konnte
sein Zahnfleisch bluten sehen, als sein Körper sich
allmählich zersetzte.
Hawke stand auf und sah zu ihm hinunter, die
Spritze in der Hand.
»Morrison wird Sie dafür bezahlen lassen«, höhnte
Hershorn.
Livia nahm die Spritze in beide Hände und zerbrach sie. Der Inhalt floß auf den Boden.
Ein Ausdruck des Entsetzens eroberte Hershorns
Züge.
»Er hat schon alles bekommen, was er von mir zu
erwarten hat«, erklärte sie. »Sie haben es versprochen!« krächzte Hershorn lau: und versuchte den
Kopf zu heben, was ihm aber kläglich mißlang. Hawke trat die Reste der Spritze davon. Sie floger
aus dem Kreis der Acer. »Jetzt wissen Sie, wie es ist,
betrogen zu werden und vor den Trümmern seines
Lebens zu stehen. Sie haben mich meine Kompanie
und den Menschen gekostet, der mir mehr bedeutet
hat als jeder andere.«
Hershorns Gesicht fiel in sich zusammen. Er lachte, erst hörbar, dann so schwach, daß kein Laut mehr
aus seiner Kehle drang, obwohl sein Gesicht sich unter der Anstrengung verzerrte. Er schloß die Augen,
als er die letzten Worte seines Lebens sprach. »Sie wissen es nicht.«

25
    Landungsschiff General Gordon, Zenithsprungpunkt, Caldarium-System Randgemeinschaft, Peripherie
28. Mai 3059 Aus dem Tagebuch des Harley Rassor:
    Der einzige Grund, daß ich mir die Zeit nehme, das zu schreiben, ist, daß Zeit das einzige ist, was ich habe. Oberleutnant Hershorn ist tot, aber meine Nerven sind zum Zerreißen gespannt angesichts der Tatsache, wohin wir unterwegs sind und was wir planen.
    Die Aces sind von Gillfillan's Gold gestartet und haben das System verlassen. Konflikt-Lanze ist mit Ausnahme der Infanterie auf dem Planeten zurückgeblieben, und wir haben den größten Teil unserer Zeit damit verbracht, mit den Techs an der Reparatur unserer Mechs zu arbeiten. Kompanie Zwo hat den Hauptanteil der Kämpfe bestritten und gleich zu Anfang eine komplette Lanze leichte Mechs verloren. Für eine Bande von Raumpiraten haben die Ausbeuter verteufelt harten Widerstand geleistet.
    Zwei Tage nach dem Aufbruch zum Sprungpunkt habe ich Jeremy Lewis getroffen, und er hat ein großes Theater darum gemacht, wie toll ich mich geschlagen habe. Er benutzt meinen wirklichen Namen überhaupt nicht mehr und nennt mich nur noch Teufelskerl. Und dann fing Jord auch noch an. Die beiden haben mich zugeschwatzt damit, was für ein Naturtalent ich bin.
    In Wahrheit bin ich kein Held oder großer MechKrieger. Als die Schlacht vorbei war, habe ich gezittert, geradeso wie daheim nach der Jagd auf einen Säbelzahneber. Es hätte mein Tod sein können. Das ist kein Spiel hier. Menschen sterben. Ich erinnere mich daran, wie sie gestorben sind. Besonders an einen.
    Ich wache mitten in der Nacht

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