BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
reflektierte etwas das Licht, und Sturm ging vorsichtig weiter. Zuerst dachte er, es mit Eis, oder einer Art Kristall- oder Metallablagerung zu tun zu haben, aber als er näherkam, erkannte er, daß es eine metallene Wand war, die sich quer durch die gesamte Höhe und Breite der Höhle zog. Sie war leicht nach außen gewölbt wie eine Seite eines riesigen Metallzylinders. Was, zum Teufel...? Er klopfte leicht gegen die Wand und glaubte ein leises Echo zu hören. Wahrscheinlich lag hinter dem Metall ein Hohlraum. Es gab keinen erkennbaren Weg um oder durch die Wand. Sie bestand aus solidem Metall ohne sichtbare Nahtstellen oder Fugen . Wer könnte so etwas hier installiert haben, und wozu? f ragte er sich, während er mit behandschuhter Hand über das kalte Metall strich. Einen kurzen Moment vermutete er, es könne etwas mit den mineralogischen Untersuchungen zu tun haben, aber sein Vater hatte nie etwas Derartiges erwähnt, und einen großen Teil der Untersuchungen in diesem Teil des Gebirges hatte Sturm selbst durchgeführt. Er war nie aufgefordert worden, irgendeine Meßinstallation zu plazieren oder zu überprüfen, die auch nur entfernt an dieses Gebilde erinnerte. Außerdem erstreckte sich das Metall geradewegs in den Fels. Es hätte einen Industrielaser gebraucht, die dazu notwendigen Schneidarbeiten durchzuführen.
Plötzlich boten sich Sturm ganz neue Optionen, Konnte das etwas mit dem Auftauchen der Jadefalken zu tun haben? Was auch immer hinter der Metallwand lag, konnte sich als nützlich erweisen. Vielleicht verbesserte es sogar Sturms Überlebenschancen. Er entschied sich, nachzusehen.
Das Metall war absolut eben und ließ keinerlei Zugangsmöglichkeit erkennen. Er sah keinerlei Anzeichen für einen Öffnungsmechanismus, also entschied er, daß die einzige Methode, herauszufinden, was auf der anderen Seite lag, darin bestand, sich hindurchzubrennen. Er regulierte den Strahl der Laserpistole herunter und benutzte den schwachen Energiestrahl als Schneidbrenner. Die Lichtbahn glitt wie ein glühendes Messer durch das Metall, und er zog sie langsam durch eine Kreisbahn, bis er ein fast einen Meter breites Loch geschnitten hatte. Die Arbeit verlangte seine ganze Konzentration, besonders, weil er den Laser mit der Rechten führen mußte. Schließlich erreichte er das Ende der Schnittbahn und trat hastig zurück, als die herausgeschnittene Metallplatte mit einem lauten, hallenden Knall auf den Höhlenboden fiel.
Sturm richtete die Lampe auf das Loch. Das Metall war tatsächlich Teil eines Zylinders. Es handelte sich um eine Art Schacht, der senkrecht durch den Berg verlief. Eine sanfte, kühle Brise strömte aus dem Loch, und seine glühenden Ränder kühlten bereits ab. Sturm achtete sorgfältig darauf, sie nicht zu berühren, als er den Kopf durch die Öffnung steckte, um sich umzusehen. Der Schacht erstreckte sich nach oben und unten in die Dunkelheit. Der Luftzug schien abwärts gerichtet zu sein, und er überlegte sich, ob er es vielleicht mit einem Lüftungsschacht zu tun hatte. In den Bergwerken bei Niffelheims hatte er schon ähnliches gesehen. Aber was sollte hier belüftet werden?
Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden. Eine kurze Überprüfung zeigte, daß die Ränder des Lochs inzwischen weit genug abgekühlt waren, so daß er sie gefahrlos berühren konnte. Kintaro zog den Notfalltornister vor die Brust und schwang erst ein Bein, dann auch das zweite über den Rand des Loches. Wenn er sich mit Schultern und Rücken an eine Seite des Schachts preßte und die Füße auf die gegenüberliegende Seite setzte, würde er langsam hinabklettern können. Einen Augenblick wünschte er sich, die Notfallausrüstung hätte ein Kletterseil enthalten, aber da war nichts zu machen. Er würde ohne auskommen müssen. Trotzdem, der Schacht war nicht allzu breit, und es müßte zu schaffen sein, solange sich der Durchmesser weiter unten nicht zu stark veränderte.
Wahrscheinlich würde er sich bei dieser Kletterpartie den Hals brechen, aber der mysteriöse Schacht konnte in seiner wenig beneidenswerten Situation völlig neue Perspektiven eröffnen. Er konnte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, herauszufinden, wozu er diente. Immerhin bestand die Chance, daß er hier einen Ausweg fand.
Autsch, vorsichtig. Sturms gezerrter Arm pochte schmerzhaft, und er versuchte, sich hauptsächlich mit dem rechten Arm zu behelfen, den er gegen die Schachtwand drückte, als er sich langsam abwärts schob. Das
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