BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
Du kennst mich, Laurie. Ich wollte immer schon ein MechKrieger werden, einen BattleMech steuern, und zwar besser als jeder andere. Aber ich will auch am Leben bleiben. Ich habe nichts gegen einen anständigen Kampf, aber ohne Ausbildung oder Vorbereitung gegen die Rebellen loszumarschieren, mit der Gefahr, daß uns die Clans im Nakken sitzen, ist einfach nur dumm.«
»Wenn du nicht daran glaubst, daß wir gewinnen können, was willst du dann überhaupt hier?« fragte sie wütend. Sie wollte es sich nicht eingestehen, aber was Volker sagte, machte Sinn. Möglicherweise machten sie sich nur etwas vor.
Er zuckte die Schultern. »Wie ich schon sagte: Ich habe nichts gegen einen anständigen Kampf, und es gefällt mir, einen eigenen Mech zu haben. Die Rebellen haben meinen Panther, Laune. Ich hätte als Entrechteter enden können. Ich war nicht bereit, in der Gefangenschaft zu bleiben, und ich werde ganz sicher nicht im Kämmerlein sitzen und zusehen, wie Kintaro eine Bande von Grünschnäbeln ins Feld führt. Deshalb bin ich hier. Es gefällt mir zwar nicht, aber man tut, was man tun muß.«
Laura dachte nach. Volkers Befürchtungen waren sicher gerechtfertigt. Der schlimmste Albtraum jedes MechKriegers war es, seinen Mech zu verlieren. BattleMechs waren selten im einunddreißigsten Jahrhundert, besonders für Söldnereinheiten wie die Sturmreiter. Söldner mußten mit dem auskommen, was sie hatten, und viele Kampfkolosse waren Familienerbstücke, die von einer Generation an die nächste weitergegeben wurden.
Ein MechKrieger ohne Mech war eine traurige Gestalt. In mancher Hinsicht war ein ehrenvoller Tod in der Schlacht dem Leben als Entrechteter vorzuziehen.
»He«, versuchte sie, das Thema zu wechseln. »Ich hab' noch ein paar Minuten Zeit bis zu meiner nächsten Trainingssitzung. Wie wär's mit 'ner Tasse Käff?« Sie senkte die Stimme ein wenig. »Oder vielleicht ziehen wir uns mal kurz zurück, nur wir beiden Hübschen?«
Volker wollte gerade antworten, als sie unterbrochen wurden.
»Lon!« rief Sturm Kintaro. »Ich habe nach dir gesucht.«
»Wußte gar nicht, daß ich verloren war«, erwiderte Volker. Kintaros Miene ließ erkennen, daß er kein bißchen amüsiert war. »Du hättest mich schon vor zwanzig Minuten an den Simulatoren ablösen sollen. Oder hast du das vergessen?« »Ich hatte zu tun. Ich habe Cerberus durchgecheckt und ...«
»Es interessiert mich wirklich nicht die Bohne, was du getrieben hast. Ich brauche dich da unten an der Trainingskonsole. Sofort.«
»Das ist doch reine Zeitverschwendung«, erwiderte Volker. Die beiden standen sich so dicht gegenüber, daß sich ihre Nasen fast berührten. Laura erwartete jeden Moment Handgreiflichkeiten. Kintaros Körper zitterte vor Spannung.
»Ich nehme deine Ansicht zur Kenntnis, MechKrieger, aber hier und jetzt erwarte ich ...«
»Sturm!« rief Stabsfeldwebel Krenner. Der Unteroffizier kam den Korridor herab gerannt. »Sturm! Wir brauchen dich in der Funkzentrale, dringend!«
»Was ist?« fragte Sturm. Seine Konfrontation mit Volker war vorerst vergessen.
»Es ist Susie Ryan«, erklärte Krenner. »Sie hat deinen Vater, Sturm, und sie droht, ihn umzubringen.«
21
Shangri-La, Jotunberge, Kore Peripherie
22. April 3060
Sturm Kintaro erreichte die Funkzentrale als erster, dicht gefolgt von Krenner, Volker und Laura Metz. Die Funkzentrale beherbergte die verschiedenen Kommunikationssysteme des Depots, mit Ausnahme der HPG-Anlage, die weiter oben am Berg untergebracht war. Die Clan-Ausrüstung war in der Lage, einige der Störungen abzufangen, die von Kores starkem Magnetfeld und den Erzvorkommen des Gebirges erzeugt wurden. Das Bild auf den Monitoren wurde zwar gelegentlich von Störungen verzerrt, aber Sturm hatte keine Probleme zu erkennen, wen es zeigte, oder zu verstehen, was sie sagte.
»Die Basis schickt das seit kurzem als Sendeschleife in den Äther, Chef«, erklärte der KommTech.
»Hier spricht Captain Ryan, Kommandeurin von Ryans Rebellen und Militärherrscherin dieses kümmerlichen Hinterwäldlerplaneten«, erklärte Susie Ryan auf dem Bildschirm. Sie trug eine paramilitärische Uniform, und die Klappe über ihrem linken Auge verlieh ihrem Gesicht eine bösartige Note. Es war Sturms erster Blick in das Gesicht der Frau, die für den Angriff auf Kore und den Tod so vieler seiner Freunde verantwortlich war.
»Diese Nachricht ist an den MechKrieger namens Sturm Kintaro gerichtet, ehemals Mitglied der KoreLanciers. Kintaro, Sie haben etwas, das
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