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BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht

BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht

Titel: BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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das frisch gestärkte weiße Kissen sinken und schloss die Augen. Sein junger Adjutant hätte nicht ahnen können, wie versucht er war, gegen diese Terrorristen zurückzuschlagen, aber das war nicht sein Stil. Er war überzeugt davon, dass die Art, wie andere Offiziere auf anderen Welten in ähnlichen Situationen reagierten, ein Fehler war. Nur indem er ruhig und beherrscht blieb, konnte Blücher Thorin auf Jahrzehnte hinaus sicher im Schoß Haus Steiners halten. Der Schauplatz des Bombenanschlags wurde von einer Wachmannschaft gesichert. Fisk traf in einem Schweber ein, stieg aus und ging mit einem Schwung hinüber zu den Wachsoldaten, wie er ihn seit Wochen nicht mehr besessen hatte. Jetzt hatte er endlich, was er brauchte, um aktiv zu werden: die Genehmigung seines befehlshabenden Offiziers. Die war zwar mit Einschränkungen verbunden, aber der Alte konnte unmöglich überall sein. Er konnte einfach nicht alle Verhöre überwachen.
Der nächststehende Wachsoldat salutierte kurz und Fisk erwiderte den Gruß. Der Mann, Stabsfeldwebel Brandon Carmichael, reichte ihm ein kleines Gerät, das Fisk schnell in der Tasche verschwinden ließ. Der Plan war einfach und doch effektiv gewesen. Er hatte ihn mit anderen Gleichgesinnten - loyalen Anhängern des Archons und der Allianz - in den frühen Morgenstunden ausgearbeitet. Das Gerät in seiner Tasche war der Funkzünder, mit dem Carmichael die Explosion ausgelöst hatte. Fisk musste unwillkürlich lächeln, zum Teil, weil alles so glatt lief, und auch aus Befriedigung darüber, wie leicht er Felix Blücher hatte manipulieren können.
»Ich gehe davon aus, dass alles wie geplant lief, Herr Leutnant?«, fragte Carmichael.
»Ich habe Anweisung, gegen die hiesigen Rebellen vorzugehen«, antwortete Fisk beinahe fröhlich, und drückte sich um eine direkte Antwort herum.
»Endlich.« Carmichael seufzte mit gespielter Erleichterung. »Sie hatten wohl Recht. Es brauchte nur einen Ruck.«
»Ja«, murmelte Fisk. »Einen Ruck... aber jetzt haben wir beide erst einmal zu tun. Wir müssen Verdächtige stellen.«

11
    »Wir führen keine Massenverhaftungen durch, wie ein Teil der Medien es behauptet. Dies ist eine routinemäßige Untersuchung, nicht mehr.«
»Stimmt es, dass Sie im Verlauf Ihrer Untersuchung gegen Mitglieder der Thorin-Miliz vorgehen?«
     
»Kein Kommentar.«
    - Aus einem Interview mit Medienoffizier Leutnant Luther Fisk,
- Die Thorn Wochenschau, Antenne Donegal,
-Thorin, 6. Dezember 3062
Ecol City, Thorin
Provinz Skye, Lyranische Allianz
     
6. Dezember 3062
    Oberstleutnant Archer Christiforis Büro im HQ der Thorin-Miliz unterschied sich in vielerlei Hinsicht von seinem eleganteren Geschäftszimmer bei Christifori Express. Im Grunde bestand die einzige Übereinstimmung darin, wie die Unterlagen auf dem Schreibtisch gestapelt waren. Davon abgesehen war der Raum unverwechselbar militärisch. Die Wände waren in einem glänzenden Grauton gehalten, der stellenweise zerkratzt war oder abblätterte. Die dikken, leicht verfärbten Panzerglasscheiben der Fenster hatten einen Milchglasüberzug. Die in leblosem Zementgrau lackierte Tür sah noch mitgenommener aus als die Wände. Das Monstrum von Schreibtisch war aus Metall, äußerst schwer und in einem so veralteten Stil ausgeführt, dass es fast schon ein Sammlerstück war. Und über dem ganzen Zimmer lag ein gewisser Geruch, eine in über dreihundert Jahren gewachsene Mischung aus Zigarrenqualm, Schweiß, Staub und Muffigkeit, die Archer seltsam vertraut war.
    Er saß an seinem Platz und machte mit demselben drängenden Gefühl Eintragungen in seinen Compblock, das ihn, Katya und Hopkins seit einiger Zeit antrieb. Die Logistik ihrer geplanten Operationen war atemberaubend. Er brauchte nicht nur einen Plan, um seine Leute und deren Ausrüstung aus Ecol City zu einem der Stützpunkte zu schaffen, die sie heimlich auf dem Land aufbauten, er benötigte einen zweiten Plan für die Evakuierung und das Untertauchen ihrer Familien. Es war in der Geschichte der Inneren Sphäre schon viel zu häufig vorgekommen, dass unschuldige Familienmitglieder als Geiseln gedient hatten, um Militärführer zur Kapitulation zu zwingen. Archer hielt Blücher zwar nicht für die Art Kommandeur, der zu solchen Mitteln greifen würde, aber jemand wie Fisk war dazu ohne Zweifel in der Lage - und zu noch Schlimmerem.
    Zumindest eine Phase der Planung lief bereits. Kapitän Fullerton war am Tag zuvor mit dem ExpressLandungsschiff eingetroffen und hatte

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