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BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht

BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht

Titel: BattleTech 51: Die erste Buergerpflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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die für die Arkturusgarde bestimmten Frachtcontainer ausgeladen: Tonnen von Lang- und Kurzstreckenraketen und Splitterminen. Niemand ahnte, dass Archers anderes Landungsschiff mit einem Munitionsexperten an Bord tagelang an den Transporter angedockt gewesen war, während die Fracht umgeladen und manipuliert worden war. Die Gardisten waren so auf die erwartete Fracht konzentriert gewesen, dass niemand den außerplanmäßigen Start des zweiten Schiffes oder dessen Verschwinden vom Radarschirm registriert hatte.
    Es klopfte drängend. Er verschlüsselte die Datei, an der er gearbeitet hatte, und ging zur Tür. Es war Katya Chaffee mit einem seltsam verzogenen Gesichtsausdruck. Er sah sofort, warum. Sie war von einem Trupp Gardisten und zwei Offizieren umringt. Einer davon war Luther Fisk, der wieder Leutnantsabzeichen und eine selbstgefällige Miene zur Schau trug.
    Neben ihm stand, in einen langen, schwarzen Mantel gehüllt, Oberst Blücher. Er stand etwas zur Seite geneigt und stützte sich auf einen Gehstock. Als Archer knapp vor ihm salutierte, und er den Gruß erwiderte, zeigte der Oberst keinerlei Gefühlsregung. Dann humpelte er durch die Bürotür und schob sich an Katya vorbei, als wäre sie gar nicht da. Die Wachsoldaten standen mit erhobenem Gewehr einsatzbereit in Position, so, als brauchte es nur ein Wort, um sie die Waffen anlegen und feuern zu lassen. Blücher winkte mit der freien Hand und zwei der Soldaten folgten ihm in Archers Büro.
»Freut mich zu sehen, dass Sie wieder auf den Beinen sind, Herr Oberst«, stellte Archer fest.
    »Ja«, antwortete Blücher knapp und nahm Platz. »Setzen Sie sich, Archer.«
Archer gehorchte. »Gibt es Probleme?«
Blücher nickte. »Ich muss schon sagen, dass ich überrascht war, Ihren Namen über dem Leitartikel Ihrer Schwester zu sehen. Der Text war nicht gerade eine Unterstützung des Archons und seiner Politik.«
»Angesichts der Tatsache, dass Andrea auf unserer Heimatwelt von der Hand lyranischen Soldaten starb, hielt ich es für angemessen, dass ihre letzten Gedanken an die Öffentlichkeit gelangen.«
»Natürlich«, reagierte Blücher, als handele es sich nicht um ein Wortgefecht, sondern um ein Duell mit scharfer Klinge. »Aber das macht es umso schwieriger für mich, Ihnen zu sagen, weshalb ich hier bin, auch wenn ich darauf vertraue, dass Sie meine Mitteilung vorurteilsfrei aufnehmen werden. Es gibt deutliche Hinweise auf die Beteiligung von DavionAnhängern an dem letzten Anschlag. Wie Sie wissen, habe ich versucht, meine Stationierung hier zum Wohl der Bevölkerung Thorins zu nutzen. Würde ich auf diesen jüngsten Terroranschlag übertrieben reagieren, könnte das die Lage noch erheblich verschlimmern.«
»Das ist wahr.« Archer stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch und legte die Fingerspitzen aneinander.
»Sicher werden Sie mir ebenfalls zustimmen, dass ein derartiger Angriff auf eine militärische Einrichtung unannehmbar ist. Sie wissen, welche Auswirkungen ein solcher Zwischenfall auf die Moral der Truppen haben kann.«
Archer nickte. Es war unnötig, darauf zu antworten.
»Deshalb sehe ich mich zu zwei Schritten gezwungen. Erstens mobilisiere ich hiermit formell die Thorin-Miliz und unterstelle Sie und Ihre Einheit meinem direkten Befehl. In den nächsten Tagen werden wir beide Einheiten innerhalb der Infrastruktur der Garde vollständig integrieren.«
»Verstanden«, bestätigte Archer.
»Gut. Außerdem ordne ich an, dass alle einer Beteiligung an diesem Zwischenfall verdächtigten Personen zu einem offiziellen Verhör vorgeführt werden.«
»Herr Oberst, das wird die Bevölkerung gegen Sie aufbringen. Sind Sie sicher, dass Sie diesen Weg einschlagen wollen?«
Blüchers Augen wurden eine Spur schmaler. »Die Befehle stammen direkt vom Oberkommando. Sie gefallen mir nicht, aber ich habe keine Wahl. Ich greife so schon weniger hart durch, als ich es den Anweisungen nach müsste.« Er bewegte sein verletztes Bein. »Es ist nicht meine Absicht, die Lage auf Thorin zu verschlimmern. Ich will nur die Ordnung aufrecht erhalten.«
»Ich verstehe, Herr Oberst, sagte Archer, und das war das Problem. Er verstand Blücher wirklich. Aber seit Andreas Tod reichte es einfach nicht mehr, ein guter Soldat zu sein. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, der Führung verlangte. Alles war im Fluss.
»Ihr Name steht ebenfalls auf der Liste, Archer, aber im Augenblick halte ich es für unangemessen, einen Mann von Ihrem gesellschaftlichen Ansehen zu verdächtigen. Ihr

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