BattleTech 53: Der Weg des Ruhms
Als die Luke sich hinter den beiden schloss, brach unter den Kriegern rund um Zane eine hitzige Diskussion aus. Er konnte die Veränderung der Atmosphäre greifen, spürte, wie die Worte ihres neuen Khans die Spannung unter seinen Kameraden gebrochen hatten.
Zane erinnerte sich an den Ausdruck in Santin Wests Augen, während er sprach: einen Ausdruck absoluter Überzeugung, wie ihn nur jene zeigten, die eine Vision gehabt hatten. Aber Zane war nicht so überzeugt. Es war gut und schön für Santin West, dass er sich von seiner Vision leiten ließ, aber wo stand geschrieben, dass es für Zane und den Rest der Novakatzen keinen anderen Weg geben konnte?
3
Neucirce, Yamarovka
Präfektur Irece, Draconis-Kombinat
5. Juli 3062
In wilder Begeisterung stößt MechKrieger Zane den Fahrthebel seines Mechs vor und treibt den Jenner IIC die durch den Yalleniwald geschlagene Feuerschneise entlang. Als er die Höchstgeschwindigkeit von über einhundertfünfzig Stundenkilometern erreicht, ist ihm klar: Es ist blanker Wahnsinn, sich auf diesem trügerischen Weg mit derartigem Tempo zu bewegen. Ein falscher Schritt, und er läuft Gefahr, einen Knöchelaktivator zu beschädigen - aber die Bedrohung durch den Verfolger, der ihn hetzt, wiegt dieses Risiko auf. Er kann sich nicht einmal den Sekundenbruchteil Zeit gönnen, um sich mit einem Blick auf die untere Hälfte des Sichtschirms davon zu überzeugen, ob sich der feindliche Mech noch hinter ihm befindet. Er konzentriert sich ganz auf den Boden vor sich und hofft darauf, dass ihn sein Glück und sein Können nicht im Stich lassen. Lange Sekunden verstreichen, ohne dass er Geschützfeuer hört. Die Bäume links und rechts verschwimmen, der unebene Grund der Feuerschneise liegt wie ein flaches braunes Brett vor ihm.
Die Freude darüber, seinen hartnäckigen Verfolger abgeschüttelt zu haben, lässt Zane die Verfärbung des Bodens vor sich übersehen. Mit dem nächsten Schritt sinkt der gewaltige Metallfuß des Jenner fast einen halben Meter in weichen Schlamm, statt auf festen Boden zu treffen. Der BattleMech kippt und stolpert, während Zane sich hektisch nach hinten in die Polster wirft und hofft, dass der Neurohelm die Aktion schnell genug an den Kreiselstabilisator im Rumpf des leichten Mechs übertragen kann. Im Innern des Helms befinden sich Neurorezeptoren, die in der Lage sind, die Signale vom Gleichgewichtssinn im Innenohr des Piloten über den Bordcomputer in Steuerbefehle an das Gyroskop umzusetzen, das die zehn Meter hohe Maschine auf den Beinen und in Bewegung hält.
Aber das kreischende Aufheulen des Gyroskops spricht eine andere Sprache und der Kampfkoloss kracht mit einem hallenden Donnern vornüber zu Boden. Zane wird so heftig nach vorne geschleudert, dass er mit dem Kopf auf die Steuerkonsole schlägt. Der Mech bockt aus wie ein wildes Pferd, als er über den Waldboden schliddert.
Als Zane wieder zu sich kommt, hängt er kopfüber in den Sitzgurten. Er hat keine Ahnung, wie lange er ohnmächtig gewesen ist, und beinahe gerät er in Panik. Er versucht, den gestürzten Mech wieder aufzurichten, aber das ist gar nicht so einfach in einer Maschine, die an Stelle der Arme nur Waffenmodule besitzt. Die meisten Piloten, die armlose Mechs steuern, verbringen eine beträchtliche Trainingszeit allein damit, das Aufrichten gestürzter Maschinen zu üben. Auf dem Schlachtfeld ist ein Mech, der nach einem Sturz nicht wieder aufstehen kann, so hilflos wie eine auf dem Rücken liegende Schildkröte.
»Savashri«, flucht er beim Blick auf die Statusanzeige, als er den Jenner endlich wieder auf den Beinen hat. Der ohnehin nur leicht gepanzerte Mech hat bei dem Sturz einigen Schaden einstecken müssen. Der schwere Extremreichweiten-Laser, der die Position des rechten Arms eingenommen hat, ist vollständig abgerissen, Rumpf und Bein auf der rechten Seite haben mehr als die Hälfte der Panzerung verloren. Schlimmer noch als der Panzerungsschaden ist der Verlust der Hauptbewaffnung seines Mechs. Ohne den schweren Laser ist er praktisch hilflos.
So viel zum unbeschadeten Überleben des ersten Feindkontakts, denkt Zane verbittert. Wenn er so weitermacht, wird sein Mech ein Schrotthaufen werden, ohne einen einzigen Schuss abgefeuert zu haben. Wütend und enttäuscht hämmert er mit den Fäusten auf die Steuerkonsole. Seine Hände bluten, doch er kann nicht aufhören, will nicht aufhören.
Als sein Zorn sich endlich gelegt hat, starrt er auf seine blutenden, von Quetschungen
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