BattleTech 53: Der Weg des Ruhms
so da und keuchte. Dann stieg er schwerfällig aus der Koje und schlug auf dem Weg in das kleine Badezimmer auf den Lichtschalter des Quartiers, das ihm vor einem Vierteljahr bei der Aushebung Galaxis Zetas zugeteilt worden war. Eine schwache Leuchtstoffplatte erhellte das spartanische Zimmer mit den weiß getünchten Wänden und der nüchternen Metalleinrichtung aus Bett, Tisch und Stuhl.
Er drückte den Knopf für Kaltwasser und klatschte es sich mit beiden Händen großzügig über Kopf und Brust, in dem Versuch, den Schweiß und die Angst seines Traums abzuwaschen. Als er fertig war, fasste er den Rand des Waschbeckens und legte die Stirn gegen die polierte Metallplatte, die als Spiegel an der Wand darüber hing. Er sang leise vor sich hin, während ihm das Wasser am Körper hinablief und sich zu seinen Füßen in einer Pfütze auf dem Betonboden sammelte.
Er hatte geglaubt, den Traum hinter sich gelassen zu haben, aber in den letzten Tagen hatte er ihn wieder eingeholt. Jede Nacht war es dasselbe. Er saß in seinem Mech, floh im Yalleniwald Bärentatzes vor einem unsichtbaren Feind, genau wie damals vor zwei Jahren, als die Schneeraben und Höllenrösser Galaxis Rho angegriffen hatten.
Weil Bärentatzes Hyperpulsgenerator in Erwartung benötigter Ersatzteile für eine Reparatur außer Betrieb gewesen war, hatte die Galaxis von den Ereignissen im übrigen Clan-Raum nichts bemerkt. Sie hatte keine Ahnung vom Großen Widerspruch oder von dem Verrat, den ihre Khane in der Inneren Sphäre betrieben hatten. Ihr erster Hinweis auf irgendeine Veränderung war der Überraschungsangriff der Schneeraben und Höllenrösser gewesen, bei dem sie jede Achtung vor den ritualisierten Gefechtsregeln über den Haufen geworfen hatten.
Zane war durch den Wald geflohen und als einer von insgesamt nur neun Kriegern von Bärentatze entkommen. Mit ansehen zu müssen, wie seine Kameraden für ein Verbrechen abgeschlachtet worden waren, an dem sie nicht beteiligt gewesen waren, hatte ihn an den Rand der Verzweiflung getrieben. Nur der gezwungene Trost der Kameradschaft und die ruhige Kontemplation auf der langen Reise vom Kerensky-Sternhaufen zur Inneren Sphäre hatte ihm wieder Halt gegeben. Jetzt hatte er keine Ahnung, ob dieser wiederkehrende Albtraum ihn davon oder wie eine Sirene geradewegs in den Tod zog.
So oder so war ihm instinktiv klar, dass dieser Traum, dieser Albdruck mit den Zweifeln und Fragen darüber zusammenhing, wie die Novakatzen jetzt ein Teil der Inneren Sphäre sein konnten, unter einer Decke mit dem Draconis-Kombinat und dem Möchtegern-Sternenbund. Aber das Geheimnis dieses Traums erschloss sich ihm nicht. Vor Bärentatze hätte er den Rat Eidmeisterin Biccon Winters' eingeholt, aber jetzt schaffte er es nicht mehr, sein Vertrauen in sie zu setzen. Sie war zu eng mit der jüngsten Geschichte des Clans verwoben. Er würde selbst eine Antwort finden müssen.
Die Stirn immer noch an den Spiegel gepresst, kehrte Zane allmählich in die Gegenwart zurück, als die gedämpften Geräusche der übrigen Aktivität im Kommandobereich Zeta in sein Bewusstsein drangen. Er hob den Kopf und starrte das breitnasige Gesicht mit dem kurzen, schwarzen Haar an, das ihm aus dem Metall entgegenblickte. Das einzig Bemerkenswerte daran war das leuchtende Grün der Augen. Kein ClanKrieger legte sonderlichen Wert auf sein Äußeres, und Zane sah an seinem Spiegelbild nichts Besonderes. Wie die meisten seiner Kameraden betrachtete er eine erstklassige körperliche Verfassung als selbstverständlich, das Ergebnis eugenischer Zuchtauswahl und lebenslangen Trainings, das die Muskulatur des nahezu fettfreien Leibs gnadenlos gestählt hatte.
Sein einziger Gedanke war, dass heute der Tag war, und es gab nichts, was er hätte tun können, um zu verhindern, was kam.
Vor einigen Wochen hatte Galaxiscommander Tirant Higall bekannt gegeben, dass ein neuer Sternhaufen ausgehoben werden sollte, und einer seiner drei Trinärsterne würde aus Galaxis Zeta stammen. Das war ungewöhnlich. Das Standardverfahren der Novakatzen sah den Abzug einzelner Krieger aus verschiedenen Einheiten vor, um die Belastung für die einzelnen Galaxien und Sternhaufen zu minimieren. Mehrere Tage waren vergangen, in denen die Krieger Zetas sich in wilden Spekulationen darüber ergangen hatten, welchem Trinärstern die Ehre zufallen würde, sich dem neuen Sternhaufen anzuschließen.
Als Zane erfahren hatte, dass seine Einheit, der Kampftrinärstern des 37.
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