BattleTech 53: Der Weg des Ruhms
das vertraute Donnern eines anfliegenden Landungsschiffs erkannte, blickte er hoch. Hunderte anderer Augen erhoben sich ebenfalls zum Himmel und bemühten sich, die Markierungen des ankommenden Schiffes auszumachen. Der winzige, auf einer Feuerzunge balancierende weiße Fleck sank schnell tief genug herab, um eine Identifizierung zu ermöglichen, und offenbarte den eiförmigen Rumpf eines Landungsschiffes der Overlord Klasse. Es war einer der größten im allgemeinen Gebrauch befindlichen Militärtransporter und konnte bis zu drei Trinärsterne Mechs aufnehmen.
Zane wusste bereits, dass das Schiff das Emblem des Draconis-Kombinats trug, und es bereitete ihm immer noch Magendrücken, das rote Kreiswappen mit dem sich aufbäumenden Drachen auf Novakatzen-Territorium zu sehen. Seit Monaten war keine Einheit der Vereinigten Soldaten des DraconisKombinats in die Präfektur Irece, geschweige denn auf einen ihrer bewohnten Planeten gekommen. Was das Eintreffen dieses speziellen Schiffes jedoch beinahe unverzeihlich machte, war die Tatsache, dass es die 11. Rächer Alshains transportierte.
»Wie ich sehe, Zane, steigt unser illustrer neuer Sterncolonel Jal Steiner gerade auf einem Flammenthron zu uns herab«, ertönte eine laut hallende Stimme hinter ihm, bei deren Klang Zane unwillkürlich verärgert zusammenzuckte. Er drehte sich um und sah Sterncommander Samuel, den Besitzer dieses mächtigen Organs und seinen unmittelbaren Vorgesetzten. Mit knapp zwei Metern und einem Gewicht von 180 Kilogramm war Samuel für einen MechKrieger ein wahrer Riese, und viele Trinärsternmitglieder witzelten, dass er in Wirklichkeit ein Elementar sein musste, der versehentlich in eine MechKrieger-Geschko geraten war.
»Wie ich sehe, findest du immer noch eine erheiternde Seite an der Situation«, stellte Zane fest. »Und das, obwohl dort auf unsere eigene Einladung hin der Untergang des Clans eintrifft.«
Samuel setzte ein breites Haifischgrinsen auf, das von einem Ohr zum anderen zu reichen schien. »Und ich sehe, dass du wieder einmal auf der falschen Seite aus der Koje gestiegen bist. Allmählich glaube ich, deine Koje hat gar keine richtige Seite.« Sein Grinsen verblasste keine Sekunde und nahm den Worten die Schärfe.
In den vergangenen Monaten hatte Zane Respekt für Samuel entwickelt. Zum Glück, denn wäre dem nicht so gewesen, hätte diese Beleidigung ein augenblickliches Duell im Kreis der Gleichen erfordert.
Samuel entging der Schatten nicht, der über Zanes Züge huschte. »Müssen wir diese Diskussion jeden Tag aufs Neue führen?«, fragte er. »Es ist ein wundervoller Morgen, mit einem so sonnenklaren Himmel wie selten, und ganz egal, was du davon hältst, wir werden heute einen neuen Sternhaufen formen.«
Das Donnern der Landungsschiffstriebwerke steigerte sich zu einem orkanartigen Crescendo und kündigte die letzte Phase des Landeanflugs an, in der die Besatzung in Vorbereitung des Aufsetzens die Geschwindigkeit des Schiffs auf Null senkte. Der Lärm drang durch Mark und Bein und machte jede Verständigung unmöglich. Zane und Samuel stiegen die Treppe zu dem kantigen Indra - Truppentransporter hinab, der am Fuß vorgefahren war. Er würde die Mitglieder des Kampftrinärsterns, die sich jetzt alle auf das Radfahrzeug zubewegten, zum Raumhafen bringen, wo sie ihren neuen Kommandeur und den VSDK-Verbindungsoffizier träfen.
Der Indra war für den Transport fünfundzwanzig voll ausgerüsteter Elementare ausgelegt. Dadurch war das Innere des Fahrzeugs für fünfzehn Krieger ohne Ausrüstung sehr komfortabel. Zane und Samuel stiegen schnell die Rampe hinauf und suchten sich zwei Plätze neben Pela, Killian und Geoff, den anderen Mitgliedern ihres Sterns. So sehr es Zane auch ärgerte, das zuzugeben, aber die dunkelhaarige Pela war eine noch bessere Jenner-IIC -Pilotin als er und hatte ihn schon bei mehreren Gelegenheiten im Kampf besiegt.
Als der letzte Krieger Platz genommen hatte, setzte der Indra sich ruckartig in Bewegung und beschleunigte schnell auf die Höchstgeschwindigkeit von sechsundachtzig Stundenkilometern. Minuten später hatte er den Raumhafen erreicht und lud die Passagiere auf dem Asphalt ab. Das Landungsschiff stand bereits in der Landegrube, als sie eintrafen. Hauptluk Vier öffnete sich, und eine Rampe senkte sich zu Boden. Zane und die vierzehn übrigen Krieger seines Trinärsterns nahmen Aufstellung.
Die Rampe schlug mit einem lauten Scheppern auf, das beinahe die aus dem düsteren Innern des
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