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BattleTech 53: Der Weg des Ruhms

BattleTech 53: Der Weg des Ruhms

Titel: BattleTech 53: Der Weg des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randall Bills
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geschlossenen Augen zurück. Die drückende Hitze machte ihn äußerst lethargisch.
    Vor vier Jahren waren die Einheiten des DraconisKombinats unter der neutralen Aufsicht ComStars als Friedenstruppen auf die Welten des Lyons-Daumens gekommen. Aber für die einheimische lyranische Bevölkerung waren sie der Feind ... und der Grund, warum so viele Ko den Rücken kehrten. Die ausdrücklich erklärte Neutralität der Kurita-Truppen konnte drei Jahrhunderte erbitterter Kriegsführung nicht vergessen machen.
    Warner lehnte sich vor, setzte die Ellbogen auf die Schreibtischplatte und ließ müde den Kopf in die Hände sinken. Er rieb sich langsam die Augen und ging in Gedanken die Entwicklung durch, die ihn an diesen Punkt seines Lebens geführt hatte. Es war jetzt über fünf Jahre her, dass er den Befehl über das 15. Dieron erhalten hatte, aber er hasste diesen Posten noch immer. Die Einheit hatte den Koordinator verraten, indem sie eigenmächtig die Davion-Welt Towne angegriffen hatte, und Warner sorgte dafür, dass kein Tag verging, ohne dass seine Untergebenen zu spüren bekamen, was er davon hielt, eine derart entehrte Einheit befehligen zu müssen. Aber nicht einmal er konnte diese Verbitterung endlos durchhalten, und inzwischen hatte eine erschöpfte Resignation ihren Platz eingenommen.
    Ein kurzes, hartes Klopfen an der Tür ließ ihn hochschrecken. »Hairu«, befahl er mit hochzuckendem Kopf. Chu-sa Robert Jimmu kam herein, sein gedrungener, hässlicher Stellvertreter.
    »Sumimasen«, sagte Jimmu mit rauher Stimme. »Aber wir haben ein schnell auf den Planeten zustürzendes feindliches Landungsschiff geortet. In weniger als vierundzwanzig Stunden könnten Truppen abspringen.«
    »Was?« Warner explodierte. »Wie ist das möglich? Warum haben wir die Ankunft ihres Sprungschiffs nicht schon vor Tagen entdeckt?«
    »Unter normalen Umständen hätten wir das, Taisa. Aber es kommen so viele Handelsschiffe durch das System, und der Verkehr der zivilen Landungsschiffe von und zu den Sprungpunkten ist so dicht, dass der Wachoffizier es für ein Zivilschiff gehalten hat.« Jimmu wich dem Blick seines Vorgesetzen nervös aus. »Erst als ihm die konstante Beschleunigung von zwei Gravitationen auffiel, erkannte er seinen Irrtum.«
    Warner stand auf und ging um den Schreibtisch herum. »Als Erstes wird dieser Offizier degradiert, und Sie werden ihm für den nächsten Monat die widerlichste Arbeit zuteilen, die Sie finden können. Er kann froh sein, dass ich kein Offizier der alten Schule bin, sonst würde er jetzt sein Todeshaiku schreiben.« Er machte eine lange Pause und zwang Jimmu, ihm in die Augen zu sehen. »Ich weiß, die Stationierung hier schadet der ohnehin schon miserablen Moral der Einheit noch zusatzlich, aber daran kann ich nichts ändern. Ihr vorheriger Kommandeur hat die Leute zu einem Akt des Widerstands gegen den Koordinator geführt, und jetzt erntet das 15. Dieron die Früchte seines Handelns. Vier Jahre Garnisonsdienst auf AI Na'ir hätten Strafe genug sein können, aber anscheinend war Tai-shu Isoroku Kurita nicht dieser Ansicht. Jetzt hat er uns auf diesen wertlosen lyranischen Felsklumpen geschickt. Im Gegensatz zu meinem Vorgänger befolge ich die Befehle, die ich erhalte.« »Hai, Tai-sa«, bestätigte Jimmu, was Warner genügte, um sich der akuten Bedrohung wieder zuzuwenden.
    »Falls die Lyraner planen, ihre eigene Welt anzugreifen, hat ihr Hass auf uns vielleicht endlich die Oberhand über ihren Verstand gewonnen, Jimmu. Auch wenn die Einheimischen unsere Anwesenheit hassen, dienen wir doch unter neutraler Flagge. Die Lyraner wissen, dass es ernste Konsequenzen haben wird, wenn sie uns angreifen.«
    »Ich weiß keine Erklärung dafür, warum sie ein so großes Risiko eingehen«, erwiderte Jimmu, »und auch wenn ich nicht viel von den Lyranern halte, hätte selbst ich nicht geglaubt, dass sie zu einer derartigen Idiotie fähig wären. Sie haben zur Zeit mit so großen internen Problemen zu kämpfen, dass sie nicht wirklich glauben können, es könnte für sie von Vorteil sein, den Drachen zu reizen.«
    »Was Sie sagen, entspricht der Wahrheit, Jimmusan. Daran ist nichts zu deuten. Aber wir können kein Risiko eingehen. So sehr uns diese Postierung auch zuwider sein mag, wir sind die Garnison dieses Planeten, und unsere Ehre verpflichtet uns, ihn gegen jede mit feindlichen Absichten anfliegende Militärstreitmacht zu verteidigen.«
    Er winkte seinem Stellvertreter, ihn zu begleiten. »Kommen Sie.«

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