BattleTech 53: Der Weg des Ruhms
Drachenkatzen-Sternhaufen, und wir werden diesen Namen mit Stolz tragen. Morgen früh um exakt 6 Uhr tritt der gesamte Sternhaufen auf dem Übungsgelände an. Bis dahin haben der Chu-sa und ich Galaxiscommander Tirant Higall Bericht zu erstatten. Gesegneter Weg, Krieger.«
Der Sterncolonel und der draconische Verbindungsoffizier entfernten sich schnellen Schritts auf einen wartenden Schweber zu.
Der Trinärstern blieb mehrere Sekunden schweigend stehen, ohne die Formation aufzulösen. ›Gesegneter Weg‹ war ein seltsamer Ausdruck, aber er musste wohl bedeuten, dass die Krieger wegtreten konnten. Zane fragte sich, ob das ebenfalls ein Überbleibsel der Wolkenkobratraditionen Steiners war. Und dazu noch die Besudelung durch einen Namen wie 1. Drachenkatzen-Sternhaufen!
Mit einem tiefen Atemzug schloss er die Augen und sang in Gedanken vor sich hin, um seine Mitte zu finden, damit seine wütenden Gedanken sich beruhigten, bis er sie sich einzeln vornehmen konnte. Dann öffnete er die Augen und sah das herabsinkende Landungsschiff durch die Wolken brechen. Er wusste, es würde weiter herabsinken, bis es auf der Oberfläche Yamarovkas ankam, selbst wenn der Kapitän jetzt noch seine Meinung ändern und die Triebwerke mit Vollschub feuern ließe, um den Sinkflug abzubrechen. Die Schwerkraft des Planeten würde es nicht mehr freigeben.
Während er den Flug beobachtete, traf Zane der Gedanke, dass dieses Schiff, so unaufhaltsam es jetzt auch aus dem Himmel stürzte, später wieder ins All aufsteigen würde. Das war sein Wesen. Er erkannte, dass für die Novakatzen dasselbe galt. Es war nur eine Frage der Zeit. Gleichgültig, ob es Wochen, Monate oder Jahre dauern würde, Zane wusste, er würde einen Weg finden, sich über diese Zeit der Finsternis zu erheben, und sein ganzer Clan würde mit ihm aufsteigen.
5
Friedenspark, Newbury, Dieron
Präfektur AI Na'ir, Militärdistrikt Dieron, Draconis-Kombinat
8. Juli 3062
Der alte Mann saß friedlich und gedankenversunken auf einer der vielen Bänke, die entlang der ruhigen Gehwege des Parks zum Verweilen einluden. Er saß leicht vorgebeugt und studierte die elfenbeinernen Shogisteine auf dem rotschwarzen Spielplan, der vor ihm auf dem Steintisch aufgebaut war. Obwohl niemand zu sehen war, gegen den er hätte spielen können, musterte er das Brett intensiv und schien bemüht, seinen unsichtbaren Gegner zu besiegen. Gelegentlich strich er über den sorgfältig gestutzten weißen Bart oder wischte sich abwesend eine Strähne des schulterlangen weißen Haars aus den Augen.
Viele Menschen wanderten die Wege entlang, in Gedanken oder ein leises Gespräch mit einem Begleiter vertieft. Überall dehnten sich die Bäume, gepflegten Rasenflächen und sorgsam kultivierten Gärten des Friedensparks aus und lockten die Seele zu stiller Kontemplation. Zusammen mit von liebevoller Hand zu phantastischen Kreaturen geformten Büschen machten sie dies zu einer der berühmtesten Parkanlagen des gesamten Kombinats.
Ein Schatten fiel auf das Brett. Der alte Mann hob den Blick, ließ jedoch kein Anzeichen von Überraschung erkennen.
»Ohaio gozaimasu«, begrüßte ihn der Fremde, mit höflichen Worten, aber vor Verachtung triefender Stimme. »Shibaraku desu ne ... O-genki desu ka. Ich habe Sie lange nicht gesehen.«
»Genki desu. Wie geht es Ihnen?« Die starke, tiefe Stimme des alten Mannes strafte seine zerbrechliche Erscheinung Lügen. »Mir geht es gut, und ja, es ist tatsächlich einige Zeit vergangen, seit wir uns das letzte Mal begegnet sind. Bitte, leisten Sie mir Gesellschaft.«
»Arigato gozaimasu.« Der Fremde setzte sich langsam auf die Bank. Seine Kleidung war unauffällig, aber die Haltung unverwechselbar militärisch.
Der alte Mann wusste, sein Gegenüber würde eher sterben, als Rang und Stellung zu verheimlichen, aber irgendwie hatte er es über sich gebracht, in Zivil zu erscheinen. Auch der alte Mann hatte einmal eine Kommandeursuniform getragen, aber er wusste nur zu gut, dass selbst im Draconis-Kombinat, in dem das Militär fast verehrt wurde, die wichtigsten Gefechte weitab von allen Schlachtfeldern geschlagen wurden. Er konnte nur hoffen, dass dieser Offizier endlich soweit war, diese unsterbliche Wahrheit zu erkennen. Obwohl er nicht wirklich erwartete, unerwünschte Beobachter zu finden, schaute er sich schnell um, da er auf Nummer Sicher gehen wollte. Alte Gewohnheiten ließen sich schwer ablegen. »Sie haben um dieses Gespräch und diesen Treffpunkt gebeten«,
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