BattleTech 53: Der Weg des Ruhms
warum.« Er beobachtete den Mann sorgfältig, in der Hoffnung, den Versuch einer Lüge zu erkennen. »Antworte, Tech«, befahl er.
»Ja ... will sagen, pos, ich war überrascht. Ich hätte nicht gedacht, diese Worte jemals in meinem neuen ... Clan zu hören, und das hat mich ... sumimasen, bitte, ich bitte Sie um Verzeihung für die Störung.« Seine Worte waren höflich, und obwohl sein Stocken bestätigte, dass er dem Clan erst kurze Zeit angehörte, bemerkte Zane keine Anzeichen für irgendwelche Arglist.
»Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, da es sich offensichtlich um einen Zufall handelte. Aber was von dem, was ich sagte, hat dich so überrascht?«
»Nur Gerüchte und Hörensagen, MechKrieger, nichts, was Ihre Zeit wert wäre.«
Zanes Augen wurden schmal. »Ich entscheide selbst, was meine Zeit wert ist.«
Der Mann wirkte verängstigt, wusste aber, dass er gehorchen musste. »Wie gesagt, es ist nur ein Gerücht, doch jeder weiß, dass der Schwarze Drache eine ...«Er verstummte mitten im Satz, als ihm klar wurde, was er da sagte. Er schluckte mehrmals und ihm trat der Schweiß auf die Stirn. »Ich meine, es heißt, dass die Gesellschaft vom Schwarzen Drachen gegen das Kombinat und den Koordinator arbeitet. In Kneipen und dunklen Gassen findet man Leute, die versuchen, Mitglieder anzuwerben, indem sie verbreiten, das Kombinat habe seine Reinheit verloren, wir hätten Feinde in unsere Mitte gelassen und sie gefährlich dicht an unsere ungeschützte Kehle gelassen. Prinz Victors Besuch auf Luthien, seine Beziehung zur ehrenwerten Omi, die Hilfe der StemenbundTruppen bei der Vertreibung der Nebelparder, die ...« Wieder verstummte er. Er rang buchstäblich die Hände, und der Schweiß strömte ihm übers Gesicht.
Zane hatte keinen Zweifel daran, was der Mann hatte sagen wollen. »Sprich weiter«, forderte er ihn auf, ohne darauf einzugehen.
»Ich habe so etwas nie geglaubt, MechKrieger. Ich meine, bevor ich zu meinem neuen Clan kam, habe ich dergleichen nie geglaubt und war nie bereit, mir derartig verräterisches, gegen den Koordinator gerichtetes Gerede anzuhören. Gegen den Drachen persönlich ... wie konnten sie das wagen?«
Zane nickte. Wieder spürte er, dass der Mann die Wahrheit sagte. Und die Information passte ins Bild, lieferte ihm eine neue Einsicht in seine Vision.
Er entließ den Tech mit einer Handbewegung. Seine Gedanken waren bereits in Bewegung. Hatte Yoshio geglaubt, Zane spräche von der Gesellschaft vom Schwarzen Drachen, als er ihn nach dem Ebenholzdrachen gefragt hatte? Falls Yoshio ein Mitglied dieser draconischen Faktion war, der es darum ging, das Kombinat zurück zu den Praktiken zu führen, denen es über Jahrhunderte gefolgt war, konnte er unmöglich ignorieren, wie sehr dies Zanes eigenes tiefes Verlangen widerspiegelte, die Novakatzen auf ihren wahren Weg zurückzuführen.
So lange hatte ihn dieser Gedanke angetrieben, aber glaubte er tatsächlich noch daran? Er schaute sich um, betrachtete die gut versorgten Mechs in ihren Kokons und erinnerte sich an die Schönheit NeuBarcellas und den Sichtweisen-Park auf Irece. Er konnte nicht abstreiten, dass es den Novakatzen in der Inneren Sphäre gut ging. Und auch wenn sein Clan sich in Richtungen bewegte, die früher undenkbar gewesen wären, war das tatsächlich so furchtbar? Er schaffte es einfach nicht mehr, mit wirklicher Überzeugung daran zu glauben.
Er lehnte sich an seinen Mech und dachte weiter über die Schwarzen Drachen nach. Wenn sie eine Verrätergruppe im Draconis-Kombinat waren, erklärte das einen Teil seiner Vision. Es lieferte den Grund dafür, warum der Granatdrache den Ebenholzdrachen jagte, aber wohin war der Schwarze verschwunden - und warum? Einen Augenblick lang schien es Zane, als stünde er an der Schwelle eines jener Momente plötzlicher Eingebung, doch der Augenblick verging und ließ sich nicht zurückholen.
Er fragte sich, welche Beziehung Chu-sa Yoshio zu dieser subversiven Gruppe hatte. Ging es ihm wie dem Techniker, hatte er einfach nur von ihnen gehört und war überrascht gewesen, den Namen der Schwarzen Drachen aus dem Mund einer Novakatze zu hören? Oder steckte mehr dahinter?
Es erstaunte ihn enorm, wie ein zufälliger Versprecher im richtigen Moment ihm geholfen hatte, seine Vision besser zu verstehen, aber noch war er weit davon entfernt, ihre ganze Bedeutung zu erfassen.
In wenigen Tagen würde der gesamte Drachenkatzen-Sternhaufen zum ersten Mal gegen das komplette Regiment der 11. Rächer
Weitere Kostenlose Bücher