BattleTech 54: Flammen der Revolte
zeugte, »sondern auch für den Herzog von New Syrtis und Fürsten der Mark Capella, Field Marshal George Hasek. Wir sind betrübt über die Weigerung der 8. Regimentskampfgruppe des Vereinigten Commonwealth, die uns zugestellten rechtmäßigen und korrekten Befehle anzuerkennen, die Ihre Verlegung zum Planeten Lee anordnen.« Die formelle Wortwahl erschien in dieser Umgebung fehl am Platze. Evan war sicher, dass es Absicht war.
Weintraub verschränkte nur die muskulösen Arme vor der breiten Brust und wiederholte dieselbe Erklärung, die er bereits vor einem Monat abgegeben hatte. »Kathil ist eine wichtige Welt«, sagte er. »Ich kann sie nicht guten Gewissens der Obhut einer unerprobten Miliz überlassen.«
Die Adlige rechts von VanLees legte ein paar Papiere zu einem flachen Stapel zusammen, auf den sie einen Compblock stellte, und schob sie in Weintraubs Richtung. »Ich habe hier Berichte über die Materialbeschaffenheit und Leistungseinschätzungen der Mark Capella Miliz Kathil. Diese Berichte sind von Duke Hasek als korrekt anerkannt...«
»Der Generalhauptmann kennt die Berichte«, stellte Karen Fallon fest.
»... und bestätigen die Bereitschaft der Miliz für alle Situationen unterhalb einer planetaren Invasion«, fuhr die Gräfin fort, ohne sich um die Unterbrechung zu kümmern. »Besitzt der Generalhauptmann militärische Informationen, die eine derartige Bedrohung gegeben erscheinen ließen?«
Evan zwang sich zu einem kurzen, bellenden Lachen, das die Blicke aller drei Adligen auf ihn lenkte. Sein Mund war staubtrocken, aber er zwang sich zu sprechen. »Wie könnte Generalhauptmann Weintraub das beantworten, wenn Ihr eigener Markfürst es nicht für notwendig gehalten hat, Sie von einer solchen Möglichkeit in Kenntnis zu setzen?«, fragte er mit Nachdruck.
Es war ein kalkuliertes Risiko, sich so in die Besprechung einzumischen, aber er wusste: Eine Antwort aus den unteren Rängen war die beste Möglichkeit, das Argument der Adligen zu entkräften. Die beiden anderen Kommandanten wirkten von seinem Vorpreschen peinlich berührt, doch Karen Fallon warf ihm einen kurzen Blick über die Schulter zu, in dem sich Interesse mit beginnender Bewunderung mischte. Anerkennung. Der erste Schritt zur Delegation zusätzlicher Verantwortung und weiter zur Beförderung. Evan hatte die Situation genau richtig gemeistert, hatte die Existenz von Informationen weder eingestanden noch bestritten, sondern stattdessen die Logik der Frage in Zweifel gestellt.
Duke VanLees übernahm die Argumentation, nachdem dieser erste Vorstoß abgeschmettert war. »Wie dem auch sei, es bleibt eine Tatsache, dass die MCM Kathil über ein komplettes Mechkontingent und vier Hilfsregimenter verfügt, mehr als ausreichend zum Schutz des Planeten. Sie werden abziehen.«
»Meine Katzbalger verfügen über acht Regimenter.« Weintraubs Stimme war leise und drohend, als er den Spitznamen der 8. RKG benutzte. Es war kein Zweifel möglich, dass er den Namen und die damit verbundene Anspielung auf einen undisziplinierten Nahkampf sehr bewusst einsetzte. »Drei Panzer und fünf Infanterie, alle mit mehr Erfahrung als Ihre Miliz. Die sagen, wir bleiben.«
VanLees Ton fiel in einem Sekundenbruchteil von eisig zum Kältegrad des leeren Weltraums. »War das eine Drohung, Generalhauptmann?«
Evan hielt den Atem an. Möglicherweise war der Generalhauptmann diesmal zu weit gegangen. Die Erklärung, Befehle nur von der Archon-Prinzessin anzunehmen, ließ sich, wenn auch mühsam, verteidigen. Anzudeuten, die 8. könnte gegen eine planetare Regierung der eigenen Nation Gewalt anwenden, war ein Schritt, zu dem weder der Herzog noch der Generalhauptmann bereit waren. Noch nicht.
Glücklicherweise verstand Weintraub es, einem drohenden Treffer auszuweichen. »Ganz und gar nicht, Duke VanLees«, log er, und alle im Raum wussten es. »Nur ein Vergleich.«
Der Baron zur Linken VanLees' beugte sich mit Händen, die sich auf dem dunklen Holz des Tisches ausbreiteten, ins Gespräch. »Zusätzlich steht noch der 2. NAIW-Ausbildungskader auf Kathil.«
»Kinder«, spottete der Generalhauptmann, sich seiner Stärke sicher. »Auch wenn sie zumindest beanspruchen können, eine anständige Akademie zu besuchen.«
»Der 2. ist der beste Ausbildungskader des Commonwealth«, protestierte der Baron. »Eine wertvolle Verstärkung...«
Der Generalhauptmann zog stirnrunzelnd die buschigen schwarzen Augenbrauen zusammen, als er den Mann unterbrach. Er bot das Lehrbuchbild sturer
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