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BattleTech 54: Flammen der Revolte

BattleTech 54: Flammen der Revolte

Titel: BattleTech 54: Flammen der Revolte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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ersten Mal war David versucht, mit jemandem darüber zu reden, der nicht dabei gewesen war. Vielleicht lag es an dem Respekt und der Achtung, die er für Zibler empfand, oder weil der nicht versucht hatte, ihn auszufragen. Das hatte Sampreis natürlich auch nicht getan, aber der Major General interessierte sich vermutlich einfach nicht dafür. »Fragen Sie mich bei Gelegenheit danach«, sagte er zögernd. »Aber nicht jetzt. Heute möchte ich meine Leute kennen lernen. Aber... später.«
»Mal sehen. Viel Glück mit der neuen Einheit, David.«
David nickte abwesend und ging gedankenverloren weiter. Er erinnerte sich an die Schreie, die Explosionen, die Flammen und die Gluthitze des Cockpits. Die Fragen über Diana waren immer die gleichen. Wie war es? Wie schlimm war es?
Schlimm genug, dass David davon überzeugt war, er hätte auf Diana nicht überleben dürfen. Schlimm genug, dass er jeden Morgen mit dem Gefühl bevorstehenden Unheils erwachte, als bliebe ihm die Gefahr, der er um Haaresbreite entkommen war, auf den Fersen.
Schlimm genug, dass David sich nicht sicher war, ob er jemals wieder einen BattleMech würde in den Kampf fuhren können.

3
Hall of Nobles, District City, Kathil
Kathil-PDZ, Mark Capella, Vereinigtes Commonwealth
     
20. Oktober 3062
    Die Hall of Nobles in District City war Kathils beeindruckendstes Bauwerk und das Juwel der planetaren Hauptstadt. Weder beim Entwurf noch beim Bau war an irgendeiner Stelle gespart worden, als hätte irgendein längst vergessener Herzog ohnehin schon von den Raumdocks und Werftanlagen in der Umlaufbahn um den Planeten beeindruckte Besucher noch zusätzlich in Staunen versetzen wollen. Hohe Bögen streckten selbst die einfachsten Korridore in titanische Proportionen, hoch und weit genug selbst für einen überschweren BattleMech. Marmorsäulen stützten Simse aus dickem, poliertem Hartholz über sämtlichen Türen, und hoch an den Wänden ragten Balkone hervor.
    Kommandant Evan Greene vermutete stark, dass selbst die Besenschränke des Hausmeisters eine mit Blattgold verzierte Kuppeldecke aufwiesen.
    Greene gehörte zum Gefolge Generalhauptmann Weintraubs, zusammen mit den beiden anderen Mech-bataillonsführern der 8. RKG. Mit ein Meter achtzig, wovon ein Großteil Bein war, erwies sich Evan als ebenso groß wie sein Kommandeur und hatte keine Mühe, mit dessen raumgreifenden Schritten mitzuhalten. Die vier anderen Offiziere mussten schneller gehen, um nicht zurückzufallen. Evan verspürte ein amüsiertes Bedauern für den kleinen Adjutanten, Duke VanLees' Mann, der beinahe rennen musste, um ihnen den Weg zu zeigen.
    Es war sein erster Besuch im Adelspalast des Planeten, wenn auch nicht das erste Gefecht zwischen Weintraub und VanLees, dem er beiwohnte. Es hatte in der vergangenen Woche schon zwei andere Treffen zwischen dem Generalhauptmann und dem Herzog gegeben, beide von spektakulärer Erfolglosigkeit. Was stand ihnen wohl diesmal bevor? Selbstmorddrohungen? Nicht allzu subtile Ermutigungen - Bestechung, um es deutlich auszudrücken -, die den Generalhauptmann dazu bringen sollten, George Haseks Anordnungen zu folgen und Kathil zu verlassen? Gebrüll?
    Zumindest hatte die Kathiler Miliz sich bis jetzt aus dem Konflikt herausgehalten. Vermutlich war ihren Kommandeuren klar, dass ihre Soldaten zu unerfahren und zu wenig kampferprobt waren, um in einer militärischen Konfrontation viel wert zu sein. Soweit es die Miliz betraf, war jeder weitere Tag, um den sich die Lösung der Pattsituation verzögerte, ein zusätzlicher Tag Trainingszeit, eine Tatsache, die Generalhauptmann Weintraub hoffentlich bewusst war.
    Evan strich sich das zurückweichende graumelierte Haar aus der Stirn, eine eher neue Angewohnheit. Er tröstete sich mit der Tatsache, dass sein Schnurrbart noch tiefschwarz war und half, die scharfen Gesichtszüge aufzulockern. Er zupfte sorgfältig die goldenen Kordeln an der rechten Schulter der Uniformjacke zurecht und strich das NagelringAkademietuch glatt, das er um die schlanke Taille trug, und dessen Enden auf den linken Oberschenkel herabhingen. Aber mit jedem Schritt wehte die blaue Schärpe erneut auf und machte seine Anstrengung zunichte. Er verzichtete auf einen zweiten Versuch, dann bemerkte er, wie die anderen Bataillonskommandeure noch nervöser als er an der Uniform zupften. Anscheinend hatte die Hall of Nobles diese Wirkung auf Besucher.
    Aber nicht auf Evan. Die anderen MechKrieger mochte der kostspielige Prunk des Bauwerks

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