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BattleTech 54: Flammen der Revolte

BattleTech 54: Flammen der Revolte

Titel: BattleTech 54: Flammen der Revolte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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einschüchtern, aber er war schon lange davon überzeugt, in eine Umgebung wie diese zu gehören. Es war sein Recht. Nicht, dass er für sich hätte in Anspruch nehmen können, auf der sozialen Leiter auf einer Stufe mit einem Adligen zu stehen, nicht einmal mit dem einfachsten Baron. Noch nicht. Aber dies hier war ein Monument für Snobs, für Ehrgeizlinge.
    Und Ehrgeiz hatte Evan für zwei. Deshalb drängte er sich in so viele Treffen wie möglich, auf der Suche nach der seltenen Gelegenheit aufzufallen, bemerkt zu werden. Er hatte nicht vor, ewig ein MechKrieger zu bleiben. Er wartete ungeduldig auf die nächste Beförderung. Was ihm fehlte, war eine große Geste, ein heldenhafter Schlag in der Schlacht, der ihm die Anerkennung sicherte, nach der er verlangte.
    Nach den Exzessen der Eingangshalle war ihr Ziel eine Überraschung. Evan schob sich als Dritter hinter Generalhauptmann Weintraub und Lieutenant General Karen Fallon durch die Tür, vor den beiden anderen Bataillonskomandeuren und sogar vor Lieutenant General Detton, der die drei Panzerregimenter der 8. befehligte.
    Das Zimmer, das sie betraten, wirkte nachgerade spartanisch, zumindest gemessen am Standard der Hall of Nobles. Die Wände waren von keinerlei prunkvollen Gemälden verziert, und keine Polstersessel nahmen den Innenraum in Beschlag. Flankiert von zwei Beratern saß Duke Petyr VanLees bereits an einem halbrunden Tisch am gegenüberliegenden Ende des Raums. Die Adligen erwarteten die Offiziersgruppe wie ein zur Urteilsverkündung versammeltes Tribunal. VanLees hatte sich sichtlich Mühe gemacht, die beabsichtigte psychologische Wirkung zu erzielen: Der Generalhauptmann sollte wie ein Verbrecher erscheinen, der zur Aburteilung schritt.
    Höchstwahrscheinlich war auch genau das zu erwarten.
»Generalhauptmann Weintraub«, begrüßte der Herzog sie kalt. Er stand weder auf, noch unternahm er irgendeinen anderen Versuch, höflich zu erscheinen. Er hatte für diese Begegnung eine paramilitärische Uniform gewählt, einschließlich eines violetten Umhangs. »Möchten Sie und Ihre Offiziere sich setzen?«
»Sehr freundlich von Ihnen, Herzog VanLees.« Weintraubs Ton war ebenso frostig. »Doch ich bezweifle, dass wir lange genug bleiben werden, um es uns bequem zu machen.«
Petyr VanLees lächelte und zeigte strahlend weiße Zähne, die vor der olivbraunen Haut noch heller wirkten. Er strich sich mit einer Hand über den gerade gestutzten Kinnbart. »Dasselbe denke ich schon seit Wochen, Generalhauptmann. Und trotzdem steht die 8. noch immer auf Kathil, wider aller anders lautenden Befehle. Wenn Sie schon darauf bestehen zu bleiben, dann nehmen Sie bitte Platz.«
Evan erkannte sofort, warum der Generalhauptmann sich nicht setzen wollte. Falls die RKGOffiziere versuchten, sich in die Biegung des halbrunden Tisches zu quetschen, waren sie gezwungen, dicht an dicht zu sitzen, und würden einander nicht ansehen können, ohne sich auf den geradlehnigen Stühlen zu verrenken. Stehen zu bleiben gestand den recht bequem sitzenden Adligen jedoch einen taktischen Vorteil zu.
Karen Fallon löste das Problem, indem sie vortrat und drei Stühle vom Tisch zurückzog und in Richtung des Herzogs drehte. Die drei Generäle setzten sich, und die drei Bataillonsführer, unter ihnen Evan, stellten sich zu einem beeindruckenden Hintergrund formiert hinter ihnen auf.
Während Petyr VanLees seine Begleiter kurz vorstellte, ohne Zweifel in dem Versuch, ihnen nach dem Affront durch Fallon, deren Stuhlaufstellung die beiden niedrigeren Adligen schlichtweg ignorierte, eine gewisse Autorität wiederzugeben, analysierte Evan mit schnellem Blick das Zimmer. Es war ein kalter Raum, mit Marmorboden und leeren Wänden aus dunkel gebeiztem Hartholz, die Stimmen mit hartem Echo zurückwarfen. Die einzigen Fenster waren schmal und zu hoch in der Wand, um hinauszusehen. Summende Leuchtstoffröhren spendeten kaltes Licht. An diesem Ort war wenig Kompromissbereitschaft zu spüren. Es war eine strenge Umgebung für die Besprechung nüchterner Tatsachen.
Herzog VanLees hatte nicht einmal einen Sekretär dabei. Was in Zimmern wie diesem vor sich ging, erschien in keinen Unterlagen. Und auch die Haltung der Adligen bot keinen Raum für Kompromisse. Sie lehnten sich kampfbereit vor.
Evan machte sich auf Gebrüll gefasst.
»Ich spreche nicht nur für meine Person«, kam der Duke ohne Umschweife zum Punkt, und seine Stimme nahm eine herablassende Note an, die von langjähriger Übung bei Hofe

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