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BattleTech 54: Flammen der Revolte

BattleTech 54: Flammen der Revolte

Titel: BattleTech 54: Flammen der Revolte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Möglichkeit, den Gegner hart zu treffen und die Mitte der gegnerischen Linien aufzubrechen.
Neun Minuten. Es war die beste Gelegenheit, mit der er rechnen konnte. Er zog das Fadenkreuz über die Silhouette des mittelschweren Mechs und wartete auf wenigstens eine unsichere Zielerfassung der überhitzten Sensoren. »Wenn sich niemand um diese Taifune kümmert, geht euer Kommandeur zu Fuß nach Hause«, gab er über das Kommsystem durch.
Als die Gaussgeschütze zuschlugen und die linke Seite des Chamäleon zertrümmerten, feuerte ein Taifun eine lange Granatsalve, die das Cockpit des Destruktor nur knapp verfehlte. David sah die Geschosse als graue Schatten über die Mechschulter zucken und den Suchscheinwerfer sauber abrasieren. Nicht, dass er ihn gebraucht hätte, solange Kathils Sonne hell am kristallklaren Himmel stand.
David stählte sich für das gnadenlose Bombardement durch den zweiten Panzer, aber der Geschützturm schwang zur Seite, als ein heranrasender Schatten den Kanonier ablenkte. Davids erster Gedanke galt den Turmfalken, die hoch über dem Schlachtfeld auf das Zeichen warteten, um die Sprengkommandos zur Vernichtung der Munitionsfabrik abzusetzen. Aber der über den Boden gleitende Schatten war dafür viel zu grobschlächtig.
Dann kamen zwei gepanzerte Mechfüße in Sicht, etwas verschwommen im Widerschein der Plasmadüsen, die Corporal Smiths umgebauten Cestus in der Luft hielten. Der BattleMech stürzte sich in einem unter Mech-Kriegern ›Todessprung‹ genannten Manöver geradewegs auf einen Taifun. Fünfundsechzig Tonnen Metall krachten auf Geschützturm und Heck des Stadtkampfpanzers. Eine der im Turm montierten KSR-Lafetten brach unter dem Aufprall weg, und die Panzerung über dem hinteren Teil des Fahrzeugs beulte deutlich ein.
Corporal Smith schaffte es, den Mech aufrecht zu halten, als er vom Panzer abprallte und neben seinem Opfer hart auf den Boden schlug. Aber der angeschlagene Taifun war noch nicht außer Gefecht und hämmerte dem Cestus einige Kilogramm Panzer brechende Geschosse in die linke Flanke. Der Beschuss schälte Panzerung beiseite, legte Myomerbündel, Aktivatoren und Reaktorgehäuse frei. Welche Schäden Smith genau einstecken musste, konnte David nicht erkennen, aber es sah nicht gut aus. Der Mech fiel bei dem Versuch, das Gleichgewicht zu halten, auf ein Knie und die linke Hand. Dann zündete der Corporal, ohne erst lange nach dem Gleichgewicht zu suchen, wieder die Sprungdüsen und schoss aus der Nähe des tödlichen Panzerfahrzeugs davon, gerade als schweres Feuer von Tara Michaels' Lanze die Bresche im Seitenschutz des Taifun ausnutzte.
Laserfeuer und die blau schillernden Entladungen von mindestens zwei PPKs schlugen ungebremst bis ins Innere des Panzers durch. Zuerst explodierten die Munitionsmagazine. Die Druckwelle riss den Geschützturm komplett vom Rumpf und schleuderte ihn einige Meter entfernt zu Boden. Dann brach sich das goldene Feuer der Fusionsreaktion in einer Explosion Bahn, die den Stadtkampfpanzer durch die Luft schleuderte wie ein achtlos weggeworfenes Spielzeug: durch das Dach und auf eine Mauer der Lagerhalle. Unwillkürlich wartete David auf eine Kettenreaktion im Innern der Halle, die den größten Teil des Schlachtfelds leer fegte und die Hälfte seiner Einheit mit, aber glücklicherweise fingen die Mauern der Halle den größten Teil der Aufschlagswucht ab und beschützten die eingelagerte Munition.
Von Smiths Cestus konnte man das nicht behaupten. Die Druckwelle erfasste ihn mitten im Sprung und machte jeden Versuch illusorisch, die Flugbahn noch irgendwie zu beeinflussen. Der schwere Kampfkoloss wurde mit weiterlodernden Sprungdüsen auf die Seite gedreht und hoch über die Lagerhalle getragen, bevor er abstürzte und in einem überdimensionierten Bauchklatscher aufschlug. David zuckte zusammen. Ein derartiger Absturz konnte dem Piloten das Genick brechen oder innere Organe zerfetzen, wenn die Sicherheitsgurte ihn nach hinten auf die Liege rammten. Allermindestens erwarteten Smith eine Unzahl von Prellungen und Zerrungen.
Aber offensichtlich keine Bewusstlosigkeit. Eine lange Sekunde nachdem der Mech zum letzten Mal abgeprallt und wieder aufgeschlagen war, drang die Stimme des Corporals laut und deutlich über die Kommverbindung.
»Au.«
Der Destruktor stampfte mit vier Meter weiten Schritten vor. Mit jeder verstreichenden Sekunde wurde David nervöser. Taras Lanze flankierte ihn auf der rechten Seite, und hinter ihr schwenkte Captain Gersts

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