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BattleTech 54: Flammen der Revolte

BattleTech 54: Flammen der Revolte

Titel: BattleTech 54: Flammen der Revolte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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zusammen und vertrieb die Geister, zumindest für eine Weile. »Hart«, antwortete er. Er würde nie erklären können, wie es wirklich gewesen war, schon gar nicht einem Flottenoffizier. »Teuer. Aber wir haben gewonnen.«
Für die meisten Einwohner der Inneren Sphäre war das genug. Sie wollten nicht wirklich wissen, was der Sieg an Menschen und Material gekostet hatte. Das Einzige, was zählte, war der Sieg der Freien Inneren Sphäre. Sie hatten das Nebelparder-Militär auf Diana zerschlagen und waren weiter nach Strana Metschty gezogen, wo Prinz Victor der Clan-Invasion ein Ende bereitet hatte. Und jetzt lebte Victor Steiner-Davion im Exil, von seiner verräterischen Schwester entmachtet, und die Ulanen gab es nicht mehr.
Kerr schien mit dieser einfachen Antwort nicht zufrieden. Anscheinend verdächtigte er den Crucier, ihm etwas zu verheimlichen. Was auch immer dieser Mann dem Vereinigten Commonwealth vorwarf, es war tief empfunden. David entschied, das Thema zu wechseln. »Sie werden...«
Drei schnarrende Warntöne hallten aus den Lautsprechern der Korpsbruder, unterbrachen David und lenkten Kerr ab: Die Ankündigung der zurückkehrenden Schwerkraft, sobald das Landungsschiff die Triebwerke wieder aktivierte. Das Deck vibrierte unter der freiwerdenden Energie, und alle Anwesenden sanken unter halber Terranormschwerkraft zurück auf den Boden. Genug, um Davids Übelkeit zu vertreiben und ihm endlich zu erlauben, den beißenden Geschmack in der Kehle hinunterzuschlucken. Das Landungsschiff schob sich über die Raumwerft. Das Kriegsschiff und die Metallgerüste des Raumdocks sanken unter den Rand der Glaswand davon. Jenseits des gigantischen Gerüsts sah David jetzt einige der Sturmschiffe, die das fast fertig gestellte Kriegsschiff bewachten.
»Sie werden Kapitän der Robert Davion sein?«, fragte er Kerr, nachdem der Alarm dem leisen Wummern der Fusionstriebwerke gewichen war. Er verstand genug von den Gebräuchen der Raumflotte, um zu wissen, dass der Titel ›Kapitän‹ für jeden Offizier eine Ehrung war.
Kerr starrte ihn weiter hasserfüllt an. »Nein. Erster Offizier.« Er beugte sich vor, um einen letzten Blick auf den Kreuzer zu werfen, bevor er völlig außer Sicht war. »Aber ich kenne jeden Zentimeter, jedes System an Bord. Eines Tages wird sie mir gehören.« Er grinste, doch es lag kein Humor darin. »Eines Tages, wenn Sie sich freuen können, ein paar hundert Tonnen Kampfmaschinen zu befehligen, werde ich die Robert Davion haben.«
Der Mann seufzte, ein Moment unerwarteter Frustration, dessen er sich vermutlich nicht bewusst war. Ganz sicher hätte er sich nicht wissentlich eine solche Blöße vor jemandem gegeben, den er auf der anderen Seite eines sich ausweitenden Konflikts sah. »Zwei Monate. Zwei Monate noch bis zum Stapellauf und meinem Dienstantritt.« Er trommelte ungeduldig mit den Fingern auf das Geländer und starrte ins All, als wollte er die Position der Sterne lesen. »In Ordnung, wir sind am Dock vorbei. Jetzt können wir nach Kathil wenden.«
David versuchte, sich in Gedanken die Positionen der Korpsbruder, der Robert Davion und des Planeten vorzustellen und das dreidimensionale Modell aufzubauen, das Kerr instinktiv erfasste. Irgendetwas entging ihm. »Kathil liegt hinter dem Landungsschiff, oder?« Er bemerkte Kerrs verärgerten Blick, ließ sich davon aber nicht abschrecken. »Ich versuche nur, mir darüber klar zu werden, warum wir über das Kriegsschiffsdock fliegen müssen.«
Das Lächeln des Raumoffiziers hatte etwas Verächtliches. »Versuchen Sie mal, zwischen irgendeinem Dock oder Orbitalmodul der McKenna-Werften und Kathil hindurchzufliegen, und lange genug zu überleben, um es zu bedauern.«
Nach acht Jahren Militär galt Davids erster Gedanke Patrouillen. Die Robert Davion wurde mit Sicherheit von einigen Sturmschiffen und einem Kontingent Luft/ Raumjägern bewacht. Immerhin stellte jedes einzelne der kostbaren Kriegsschiffe einen beachtlichen Teil des Militärhaushalts dar. Aber Fabriken? Warum sollte das Militär die Korpsbruder abschießen, nur weil sie zwischen einer Fabrik und der Planetenoberfläche...
Eine Geschichtslektion schob sich in sein Bewusstsein. »Die Mikrowellenverbindungen.«
Kerr nickte knapp. »Kathil hat eine der engsten Anflugschneisen aller Welten der Inneren Sphäre. Soweit ich weiß, wird nur der Anflug auf Outreach noch restriktiver gehandhabt.«
David hätte sich an die Mikrowellengeneratoren auf der Planetenoberfläche erinnern müssen.

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