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BattleTech 54: Flammen der Revolte

BattleTech 54: Flammen der Revolte

Titel: BattleTech 54: Flammen der Revolte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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zuckten zwei leuchtend smaragdgrüne Lanzen aus gebündelter Lichtenergie auf die Guardian zu, die soeben hinter die Robert Davion einschwenkte. Das nach den meisten Maßstäben riesige Landungsschiff war ein grauer Fleck vor dem tief schwarzen Hintergrund des Alls. Es besaß vielleicht ein Achtel der Rumpflänge des Kreuzers, aber nicht einmal ein Fünfzigstel seiner Tonnage.
»Vergrößern«, befahl Kerr. Dann, zu Maat Olsen. »Noch mal. Noch eine Salve.«
Das Bild holte das eiförmige Landungsschiff gerade rechtzeitig näher heran, um den Kommodoreleutnant .erfolgen zu lassen, wie die vernichtenden Energiebahnen sich tief in dessen Eingeweide bohrten. Fontänen aus Luft und zerschmolzener Panzerung schossen aus der Guardian ins All und versetzten das Schiff in eine taumelnde Drehung. Seine Bestückung mochte ausreichen, Jäger abzuwehren oder ein anderes Landungsschiff zu bedrohen, aber gegen die Geschütze eines Kriegsschiffs hatte es keine Chance.
Das Geplapper auf den Kommleitungen war zu leisem Hintergrundrauschen verstummt, als den Kapitänen klar wurde, was Kerr getan hatte. Falls sie sich gefragt hatten, ob er bereit war, den Kreuzer gegen sie einzusetzen, hatten sie jetzt ihre Antwort.
»Beim Prinzen«, flüsterte eine weibliche Stimme aus dem Lautsprecher. Offenbar fiel ihr sonst nichts ein. »Beim Prinzen.«
Kerr grinste. Ein passender Fluch als Erinnerung für seine Gegner. Jetzt brauchte er ihn nur noch nachhaltig in ihr Gedächtnis einzubrennen. »Noch eine.«
Olsen starrte entsetzt zu ihm herüber. »Sir, sie ist außer...«
»Feuer!« Seine linke Hand zuckte in Richtung des widerstrebenden Maats durch die Luft.
Diesmal löschten die Laser die Antriebsflammen der Guardian und ließen ihr keine Möglichkeit, das wilde Taumeln zu stoppen. Sie würde weitertreiben, bis sie in der Lufthülle Kathils verglühte oder von einem der Mikrowellenstrahlen atomisiert wurde.
Tremmar hob die Hand und zählte mit den Fingern ab. »Zwo... eins... und wir sind aus dem Raumdock.«
Kerr stieß den Zeigefinger zu einem anderen Obermaat, der eine freie Offiziersposition besetzte. »Ruder, schwenken Sie Richtung Katnil ein. Achten Sie auf die Flugverbotszonen und parken Sie uns in einer transpolaren Umlaufbahn.« Dort würden sie wie eine Spinne im Netz auf das Eintreffen der Dragoner warten. So sehr er es auch vorgezogen hätte, im Dunkel des Alls auf Jagd nach den anfliegenden Landungsschiffen zu gehen, die Gefahr, dass sie ihm hätten entwischen können, war zu groß. Aber früher oder später mussten sie nach Kathil kommen.
Er zögerte. Irgendetwas hatte er vergessen. Ach ja. »Olsen, Sie sind des Postens enthoben. Runter von meiner Brücke.« Der Maat hatte Glück. Der Nächste, der seine Anordnungen infrage stellte, durfte damit rechnen, aus der nächsten Schleuse gestoßen zu werden.
»Ein Oktopus nimmt mit hoher Beschleunigung Kurs auf die Guardian«, meldete Watson. Der wegen seiner zahlreichen Greif arme so benamte Raumschlepper würde das Landungsschiff zurück zur Werft bringen.
»Unwichtig«, winkte Kerr ab. Er hatte bewiesen, dass keines dieser Schiffe es mit der Robert Davion aufnehmen konnte. Falls die anderen trotz des Exempels an der Guardian zu einem Problem wurden, würde er sie ebenso leicht erledigen. Doch er zog es vor, seine Aufmerksamkeit einer würdigeren Beute zu widmen.
Die 1. Capella-Dragoner würden für den Kreuzer bei ihrer Ankunft keine größere Herausforderung darstellen, aber Kerr erwartete, dass ihr Tod weit befriedigender wurde.

BEWÄHRUNG UNTER FEUER
    Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln. Man kann also sagen, dass Politik Krieg ohne Blutvergießen ist, und Krieg Politik mit Blutvergießen.
- Vorsitzender MAO TSE-TUNG, 1938, Über längeren Krieg

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Vorhaven, Kathil
Kathil-PDZ, Mark Capella, Vereinigtes Commonwealth
     
2. Dezember 3062
    David hatte eigentlich nicht vorgehabt, im Cockpit des Destruktor auf das Familiengut zurückzukehren. Haushoch über dem Boden, im wogenden Schritt der überschweren Maschine schwankend, kam er vor den Mantikoren, die seine drei Mechs begleiteten, über einen Hügelkamm. Er wusste bereits, was ihn erwartete. Vorbeiflüge von Korsar -Luft/Raumjägern und den beiden Turmfalke -Hubschraubern, die nicht weit entfernt in der Luft hingen, hatten ihn vorgewarnt. Trotzdem öffnete sich in seinem Innern ein klaffender Abgrund, als er es mit eigenen Augen sah.
    Der Angriff der 8. RKG hatte kaum einen Stein auf dem anderen gelassen.

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