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BattleTech 55: Mein ist die Rache

BattleTech 55: Mein ist die Rache

Titel: BattleTech 55: Mein ist die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Nystu
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Zeitanzeige, die in einer Ecke der Sichtprojektion die Minuten bis zum festgelegten Zeitpunkt dieser Schlacht zählte.
    »Und warum, glaubst du, hat sich das geändert?«, fragte er.
Das Funkgerät blieb eine Weile stumm, während sie überlegte. »Um ehrlich zu sein, ich gebe den Nebelpardern die Schuld. Diese Surats haben den Draconiern reichlich Grund geliefert, die Clans wahrhaft zu hassen. Als es nicht mehr um Ruhm und Eroberung ging, sondern nur noch um Rache, das war der Zeitpunkt, an dem es hässlich wurde.«
»Dann bringt uns diese Schlacht wieder zurück an den Anfang.«
»Wie meinst du das?«, wollte Lita wissen.
»Warum haben wir diesen Krieg angefangen?«, fragte Jake zurück und schaute wieder auf die Uhr. Keine fünf Minuten mehr bis zum Beginn der Schlacht.
Lita klang empört. »Wir haben nicht angefangen. Das Draconis-Kombinat hat das getan, mit dem Angriff auf Alshain.«
»Blanke Aggression, zugegeben. Aber das war kein Krieg. Das war mehr ein groß angelegter Überfall. Die Geisterbären haben mit Krieg reagiert. Wir wollten Rache für ihren brutalen Angriff auf unsere Zentralwelt.«
»Na gut, wir haben den Krieg angefangen«, gestand sie ein. »Worauf willst du hinaus?«
Noch vier Minuten.
»Dieser ganze Krieg ist eine einzige Vergeltung, schlicht und einfach. Wir haben als Antwort auf den Angriff gegen Alshain zurückgeschlagen, sie haben auf diese Angriffe ebenfalls geantwortet und so weiter.«
»Aye, es ist hässlich geworden.«
»Genau. Ich glaube, genau deshalb hat es sich festgelaufen, kurz bevor wir... nach Prelitz versetzt wurden. Ich würde sagen, beide Seiten haben die Lust an diesem Krieg verloren, aber keiner war bereit, den Gesichtsverlust hinzunehmen, der damit verbunden gewesen wäre, das zuzugeben.«
Drei Minuten.
Lita ignorierte Jakes offene Kritik am Verhalten des Clans. Oder möglicherweise stimmte sie ihm auch zu.
»Das bringt uns hierher zu dieser Schlacht«, fuhr er fort. »Mit Repräsentanten aller Einheiten der Geisterbären und des Draconis-Kombinats, die an diesem Krieg teilgenommen haben. Wir sind im Geiste alle hier und können diesen Konflikt lösen, wie es sich für wahre Krieger gehört.«
»Ja«, bestätigte sie. Zwei Minuten vor Kampfbeginn hatte sie verstanden. »So, wie es von Anfang an hätte sein sollen. Aber das erklärt nicht, wie es möglich war, diese Schlacht ohne Gesichtsverlust zu arrangieren.«
»War es nicht. Das Kombinat war bereit, zu uns zu kommen und zuzugeben, dass es im Unrecht war. Die Draconier haben um Frieden gebeten und diesen Test vorgeschlagen. So, wie Marcus Gilmour es mir erklärt hat, hat ihr Gesandter wörtlich gesagt, sie seien ›von den Anforderungen der Ehre zu geblendet‹ gewesen, um ›die Pflicht zu erkennen‹. Dann war da noch irgendetwas von der ›Zeit großen Verlustes für den Drachen, wenn die Ehre vor der Pflicht zurücktreten muss und Herz und Geist sich einwärts kehren‹. Oder so ungefähr. Ich bin mir nicht sicher, was es bedeutet.«
Lita gluckste. »Die Draconier sind ziemlich einsilbig, was Presseverlautbarungen betrifft, doch ich glaube, ich verstehe es. Das klingt, als hätte sie ein schwerer Schlag getroffen, möglicherweise von der Seite des Vereinigten Commonwealth?«
Jake überlegte sich, welche Implikationen so kurz nach dem Krieg mit den Geisterbären ein Angriff des Vereinigten Commonwealth auf das Kombinat haben könnte, aber Lita sprach weiter.
»Andererseits meinen sie mit dem ›Drachen‹ manchmal die Herrscherfamilie und manchmal das Kombinat als Ganzes. Ihre Ausdrucksweise kann frustrierend vage sein. Wenn ich mich recht erinnere, bezieht sich der Ausdruck ›der Drache‹ in den meisten Fällen auf die Person des Koordinators. Ich frage mich...«
Jake schaute wieder auf die Zeitanzeige. Keine dreißig Sekunden mehr. »Ich bin sicher, wir können später darüber weiterreden«, unterbrach er. »Jetzt haben wir erst einmal eine Rechnung zu begleichen.«
»Verstanden, Sterncaptain. Alle Strahlen melden Bereitschaft. Festhalten. Es kann holprig werden.«
* * *
    Die donnernden Schritte marschierender BattleMechs erschütterten den Boden unter Jake Kabrinskis gepanzerten Füßen. Ringsumher tobten die Duelle. Raketen explodierten in lodernden Feuerbällen, Laser zerschmolzen Metall, Autokanonen hämmerten im Stakkato der Schnellfeuersalven. Aber für ihn war all dieses Chaos nur Traum und Schemen.
    Er stand dem Objekt seiner Angst und Besessenheit während der letzten zwölf Monate wieder gegenüber.

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