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BattleTech 55: Mein ist die Rache

BattleTech 55: Mein ist die Rache

Titel: BattleTech 55: Mein ist die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Nystu
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gleichen Untätigkeit wie sein Kommandeur.
    Als Gilmour schließlich wieder aufblickte, schien der Blick seiner kristallblauen Augen Jake wie ein Insekt auf einer Nadel aufzuspießen. Jake wollte den Blick abwenden, doch er wagte es nicht. Er starrte zurück, entschlossen, keine Schwäche zu zeigen.
    Gilmour lehnte sich in seinem Ledersessel zurück, ohne Jakes Blick freizugeben. »Ich habe mir deinen Kodax angesehen, Sterncaptain«, stellte er in gleichmäßigem Ton fest. »Wie ich sehe, bis du ein Komet, ein junger Krieger, der sich bereits einen Namen gemacht hat. Khan Bjern Jorgensson persönlich hat deine Taten bemerkt.«
    Jake fühlte einen Anflug von Stolz und fragte sich, ob ihn ein Sonderauftrag erwartete.
Gilmour hob den Compblock vom Schreibtisch und wedelte ihn mit angewiderter Miene. »Ein Komet«, höhnte er. »Zwei Abschüsse in deinem Positionstest haben dir die schnelle Beförderung zum Strahlcommander eingebracht. Danach zwei Jahre ausgezeichneter Leistungen in der 3. Kralle Galaxis Zetas, an deren Ende du auf Bärentatze mit Malavai Fletcher persönlich aneinander geraten bist. Dieser Sieg hat dir nicht nur den Befehl über einen eigenen Stern eingetragen, sondern dir auch einen Platz im Blutrecht um Xavier Kabrinskis Blutnamen gesichert.«
Jake verlagerte unbehaglich das Gewicht und fragte sich, worauf Gilmour hinauswollte. Der Tonfall des Mannes hatte sich von sorgfältiger Neutralität in offenen Hohn verwandelt. Kritisierte der Kommandeur ihn für den Sieg im Kampf, für Aggressivität und Ehrgeiz? Waren nicht eben das die Qualitäten, die der Clan allen guten Kriegern anzüchtete?
»Du wirkst verwirrt, Sterncaptain«, stellte Gilmour fest. »Dabei ist es ganz einfach. Ich mag keine Kometen. Ich musste den Bericht über deinen Test dreimal lesen, um meinen Augen trauen zu können. Irgendwie hat ein kaum der Geschko entwachsener Jüngling ein Feld von Veteranen besiegt und ist mit einem Blutnamen davongestiefelt. Dann hast du den Befehl über einen neu ausgehobenen Galaxis-ZetaStern erhalten, eine der letzten Einheiten, die aus den Heimatwelten auf Alshain eintraf. Und gerade rechtzeitig, um erfolgreich Alshains Hauptraumhafen zu verteidigen.« Gilmour lächelte bitter. »Als Höhepunkt dieser Aktion hast du allein einen draconischen Atlas besiegt.«
Er stand auf und kam um den Schreibtisch. Obwohl er zu Jake aufblicken musste, nahm das Gilmour nichts von seiner einschüchternden Ausstrahlung. Jake konnte die Verachtung, die von ihm ausging, beinahe körperlich spüren.
»Was wolltest du mit diesem Husarenstück beweisen, Jake? Du gehörst jetzt zu meiner Einheit, und als Allererstes musst du lernen, dass ich keine Offiziere gebrauchen kann, die sich oder anderen irgendetwas zu beweisen haben. Ich erwarte, dass sie ihre Befehle ausführen, ihre Truppen leiten und Siege erringen. Ist das klar?«
»Pos, Sterncolonel.« Jakes Gesicht brannte vor Wut und Scham. So hatte er sich dieses Gespräch ganz und gar nicht vorgestellt.
Gilmour starrte ihn weiter an. »Ich werde dir von einem anderen Krieger erzählen, Sterncaptain. Dieser Krieger erzielte einen Abschuss und verließ die Geschko als einfacher MechKrieger. Er arbeitete sich die Ränge hoch, langsam und stetig, mit der Geduld des mächtigen Geisterbären. Er ging Risiken ein, allerdings nur nach sorgfältiger Abwägung, und nur, wenn der Gewinn im Verhältnis zum potentiellen Verlust stand. Dieser Krieger bin ich, Jake Kabrinski. Ich habe nicht nur überlebt, um davon zu erzählen, ich bin immer noch Kommandeur. Und zwar deshalb, weil meine Truppen in all der Zeit jedes Ziel erreicht haben. Früher oder später.«
Gilmour schaute Jake an, als erwarte er eine Antwort.
»Aye, Sterncolonel«, war das Beste, was Jake zu bieten hatte.
Der Kommandeur stellte den Compblock zurück auf den Schreibtisch. »In Ordnung, ich habe gesagt, was ich zu sagen hatte, Sterncaptain. Du darfst offen sprechen.«
Jake war nicht gerade erfreut über Gilmours Beleidigungen, aber er war nicht umsonst ein ClanKrieger. Er hatte es nicht so weit gebracht, um sich kampflos geschlagen zu geben. »Sterncolonel, ich tue nur, wozu mein Clan mich ausgebildet hat und ich im Rahmen meiner Befehle in der Lage bin. Ich schrecke nicht vor der Gefahr zurück, und ich ziehe mich nicht aus einem Kampf zurück, den ich gewinnen kann.«
Er zögerte, doch Gilmour sagte: »Weiter.«
»Du bist nicht der Erste, der mich wegen des Duells mit dem Atlas kritisiert, aber ich war nicht so dumm, wie

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