Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 55: Mein ist die Rache

BattleTech 55: Mein ist die Rache

Titel: BattleTech 55: Mein ist die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Nystu
Vom Netzwerk:
vermute ich.« Val hatte sich unter Null-G-Bedingungen schon immer wohler gefühlt als er.
»Ich soll mich erst bei unserem neuen Sterncolonel melden. Seine Order war unmissverständlich. Ich soll augenblicklich zum Rapport erscheinen.«
»Was weißt du über ihn?«, fragte Val. »Es heißt, er sei ein strenger Zuchtmeister, aber das gilt für jeden Sterncolonel, frapos?«
Jake steuerte zu einer auf die höheren Decks führenden Leiter, vor der eine lange Schlange von Elementaren wartete. »Er heißt Marcus Gilmour. Er hat in der Operation Wiedergeburt gekämpft, aber das ist auch so ungefähr alles, was ich von ihm weiß. Ich versuche, das Sammeln von Informationen der Wache zu überlassen.«
»Hört sich vernünftig an. Na, ganz egal wie er ist, er ist bestimmt ein guter Kommandeur.«
»Wie kommst du darauf?«
Val zuckte die Achseln, so gut das ging, während sie sich an den Leitersprossen festhielt. »Das Wesen der Clans garantiert praktisch, dass kein Krieger bis zum Rang des Sterncolonels aufsteigen kann, der es nicht verdient hat.«
Jake musste ihr zustimmen. Das Clansystem sorgte dafür, dass nur die besten Krieger Kommandeursposten erreichten. Zugleich war er sicher, einen ausgezeichneten Sterncaptain abzugeben. Er versuchte, wegen der Begegnung mit seinem neuen Kommandeur nicht nervös zu werden. Marcus Gilmour würde vermutlich begeistert sein, einen feinen jungen Krieger mit glänzendem Kodax als Offizier zu gewinnen.
Als die Schlange sich wieder in Bewegung setzte, schob Jake sich in den Verbindungsschlauch. Val fiel in die Menge hinter ihm zurück, aber er hörte ihren Abschiedsgruß, während er weiter hinauf zur Ursa Major und in sein neues Leben kletterte.
»Sieh es von der positiven Seite, Jake. Schlimmer als Carl kann er nicht werden!«
Jake lachte. Val wusste immer, wie sie ihn aufheitern konnte. Ihm schwoll die Brust bei dem Gedanken an die endlosen Möglichkeiten und Gelegenheiten, die sich ihm auftaten. Als er die Korridore des Kriegsschiffs erreichte und Kurs auf die nächste Informationsstation nahm, fragte er sich, wohin man seine Einheit zuerst in Marsch setzen würde. Hoffentlich auf einen nahen Planeten. Die erzwungene Untätigkeit des Raumflugs zehrte an den Nerven. Seit seiner Meisterleistung auf Alshain war fast ein Monat vergangen. Er sehnte sich, nein, er brauchte eine Schlacht.

7
    Schlachtschiff Ursa Major,
am Zenithsprungpunkt des Last-Frontier-Systems Geisterbären-Dominium
18. November 3062
    Jake marschierte schnellen Tritts den Gang des hinteren Gravdecks hinab. Das wie ein riesiger Ring geformte Deck hatte einen Durchmesser von einhundertvierzig Metern und drehte sich mit gleichmäßiger Geschwindigkeit, sodass die Fliehkraft im Innern den Eindruck auf die Außenhülle gerichteter normaler Schwerkraft erzeugte. Dieses Deck enthielt drei Trainingshallen, zwei Konferenzräume und das Büro des Kommandeurs. Die künstliche Schwerkraft, die seine Füße am Boden hielt, entspannte Jake ein wenig, aber das verflog sofort, als er Gilmours Büro erreichte und einmal kurz an die Luke klopfte.
    »Komm herein, Sterncaptain.« Die tiefe, laut durch die Luke hallende Stimme konnte die nervöse Anspannung nicht mildern. Die Luke glitt vor ihm auf und er duckte sich durch die schmale Öffnung.
    »Sterncaptain Jake Kabrinski meldet sich wie befohlen, Sterncolonel.« Jake nahm Haltung an, den Blick starr über den Kopf des Mannes gerichtet, der hinter einem für Raumschiffverhältnisse großen Schreibtisch saß.
»Willkommen im 283. Kampfsternhaufen, Sterncaptain. Rühr dich.«
    Jake verschränkte die Hände auf dem Rücken, bewegte die Füße etwas auseinander und senkte den Blick auf seinen neuen Vorgesetzten. Marcus Gilmour war für Jakes Empfinden ein kleiner, alter Mann. Sicher nicht so alt wie Carl, aber mit ausreichend grauen Haaren an den Schläfen, um ihn als MechKrieger-Veteran von über zehn Jahren Dienstzeit auszuweisen. Er betrachtete den Bildschirm eines kleinen Compblocks vor sich auf dem Schreibtisch, der vermutlich Jakes Kodax zeigte, die Aufzeichnung all seiner Leistungen seit der Geschko.
    Nach minutenlangem Schweigen kam Jake die Vermutung, dass dies eine Art Geduldstest sein sollte. Gil-mours Miene zeigte keinerlei Reaktion auf die Lektüre, sodass Jake nicht wusste, was ihn erwartete. Bemüht, einen guten Eindruck zu machen, unterdrückte er den Drang, sein Gegenüber mit prahlerischen Versprechungen zukünftiger Siege zu unterhalten. Stattdessen zwang er sich zur

Weitere Kostenlose Bücher