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BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben

Titel: BattleTech 57: Ein guter Tag zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gressman
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schließlich in einem Tonfall fest, der die Bemerkung zur rhetorischen Frage werden ließ.
»Es gibt mehrere, die ihrer Unzufriedenheit ziemlich deutlich Luft gemacht haben, Archon.« Nondi hielt ihre Stimme so neutral wie möglich. Ein scharfer Blick Katrinas machte ihr allerdings klar, dass es nicht ratsam war, länger um den heißen Brei herumzureden - und sie wurde deutlich. »Ja, Archon, es gibt jemanden, dessen Stimme alle anderen übertönt«
»Robert«, erklärte Katrina mit ruhiger, gemessener Stimme.
»Ja, Archon. Herzog Robert Kelswa-Steiner. Er propagiert seit Jahren die Unabhängigkeit der Isle of Skye. Es scheint, Herzog Robert hat den militärischen Aufbau in der Provinz und die damit verbundenen Sicherheitsmaßnahmen als neues Futter für seine Reden aufgegriffen. Er widersetzt sich wortgewaltig nahezu jeder Eurer Maßnahmen und stoppt immer wieder erst kurz vor dem offenen Aufruf zur Rebellion. Nicht, dass diese ›Zurückhaltung‹ einen Unterschied machen würde. Es ist bereits zu einem Dutzend relativ geringfügiger Zwischenfälle zwischen unseren Truppen und der Provinzbevölkerung gekommen, und die Bewegung wird mit jeder Rede, die er hält, stärker.«
Katrina schlug mit der Faust auf den Schreibtisch. Schafft mir denn niemand diesen lästigen Herzog vom Hals?«, brüllte sie fast.
»Archon ...«, setzte Nondi Steiner an.
»Nein, Generalin, die Besprechung ist beendet. Gehen Sie.« Katrinas Stimme klang noch schriller.
»Euer Wunsch ist mir Befehl, Archon.« Nondi sammelte ihre Unterlagen ein. Als sie so leise wie möglich aus dem Büro ihrer Nichte schlich, begegnete sie ihrem Adjutanten, Oberst Chris Wyndham.
»Irgendwas Neues heute, Generalin?«, fragte Wyndham.
»Nein, Oberst«, antwortete Nondi. Sie ging ein paar Schritte schweigend den Gang hinab, dann entschied sie sich um. »Nein, warten Sie, es gibt etwas Neues. Setzen Sie sich sofort mit Generalin Alicia Savinson in Verbindung und teilen Sie ihr mit, ich hätte einen Arrestbefehl für sie.«
»Jawohl, Generalin«, bestätigte Wyndham, und Nondi war sich sicher, dass er die Kanzlerin des Lyranischen Nachrichtencorps erreichen würde, noch bevor sie in ihrem Büro eintraf. »Soll ich ihr gleich mitteilen, für wen der Arrestbefehl gilt?«
»Ja. Sie soll Herzog Robert Kelswa-Steiner festnehmen, unter Anklage der Anstiftung zum Aufruhr gegen Katrina Steiner-Davion, seine Lehnsherrin und rechtmäßige Herrscherin der Isle of Skye. Er ist ein dreckiger Verräter, der die Rechte seines Adelstitels verwirkt hat.«

1
Dunkeld, Glengarry
Provinz Skye, Lyranische Allianz
     
22. Mai 3065
    »Dranbleiben! Wir müssen ihn zum Kampf zwingen!«, brüllt Grayson Death Carlyle gegen das ohrenbetäubende Jaulen der Hubpropeller des Militärschwebers an. Der Fahrer nickt bestätigend und reißt den leichten Wagen schliddernd in eine Rechtskurve. Eine schmutzig graue Häuserwand rast von der Seite auf den Schweber zu, während der Fahrer sich abmüht, ihn wieder unter Kontrolle zu bringen. Grayson zuckt zusammen und fühlt den Wagen unter sich wegrutschen. Der Fahrer zwingt ihn zurück in die Mitte der Fahrbahn und tritt das Gaspedal durch.
    Die aufheulenden Hubpropeller verwandeln eine Pfütze in schmutzig grauen Nebel. An der nächsten Kreuzung reißt der Fahrer den Schweber in eine Linkskurve, kontrollierter diesmal.
    Das Stakkato schweren MG-Feuers hämmert durch die menschenleeren Straßen, gefolgt vom harten Knall eines Laserschusses. Über all dem Lärm hört Gray das schnelle Wummern laufender BattleMechfüße.
    Ein paar Querstraßen weiter tippt er den Fahrer an, und der Mann zieht den Schweber in eine enge Linkskurve. Diesmal prallt der Luftkissenjeep gegen einen geparkten Privatwagen und hinterlässt auf dessen blauer Lackierung einen breiten Streifen braungrüner Tarnbemalung. Als er nur Sekunden später zurück auf die Hauptstraße jagt, sieht Grayson ihr Ziel. Der zwanzig Tonnen schwere Heuschreck steht in der Mitte der Straße, riesig, vorgebeugt auf nach hinten abgeknickten Beinen wie ein gewaltiger flugunfähiger Raubvogel. Er bedroht einen anderen Militärschweber. Ein künstlicher Blitzschlag zuckt krachend über die Distanz und hämmert auf die Panzerung des Scoutmechs ein.
    Der Heuschreck ist ein leichter Kampfkoloss und nicht darauf ausgelegt, derartigen Belastungen standzuhalten. Er wankt. Über den Lärm der Schlacht kann Grayson das Kreischen des überforderten Kreiselstabilisators hören, der sich abmüht, den Mech auf seinen

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