Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
Stühle scharrten auf dem zu goldenem Glanz polierten Hartholzboden. Selbst Präzentor Raymond Irelon stand auf, trotz des Stützverbands, den er noch immer am rechten Bein trug. Tiaret ragte bereits hoch über einer nahen Vitrine auf. Sie bewachte die breiten Türen des Speisesaals. Morgan Kell, Großherzog des Arc-RoyalDefensivkordons, kam herüber und drückte Victor kurz mit einem Arm. Der rechte Ärmel seiner Uniformjacke war an die Schulter geheftet. Er hatte den Arm in der Explosion verloren, die Victors Mutter und Morgans Frau das Leben gekostet hatten.
    Nur Phelan Kell, Morgans Sohn und Khan des Wolfsclans im Exil, blieb sitzen. Er lehnte sich im Stuhl zurück, reckte sich in der bequemen Ledermontur der Clan-Uniform und wirkte in dieser halbseidenen Umgebung viel zu entspannt. Seine grünen Augen funkelten amüsiert, als er Victor mit lässigem Winken begrüßte. Phelan liebte es, Formalitäten zu ignorieren.
    Victor schüttelte in gespieltem Tadel den Kopf. »Mein Glaube an das Universum ist wieder hergestellt. Du wirst dich nie ändern, Phelan.«
    Der Wolfskhan beugte sich vor und richtete sich mit einer flüssigen Bewegung auf. Er reichte Victor freundschaftlich die Hand. »Aber du schon«, stellte er fest, dann sah er sich betont um. »Ich weiß den unausgesprochenen militärischen Wert solcher Etablissements zu würdigen, Victor, aber ich hätte nie erwartet, dich einmal in einem Freudenhaus zu sehen.«
    Victor deutete mit einer Kopfbewegung zu Jerrard Cranston, dessen Miene ein Bild der Unschuld bot. »Jerrys Idee. Nach dem Zwischenfall auf York waren er und Tiaret der Meinung, wir bräuchten eine unkonventionelle Kommandozentrale, um einen erneuten Überraschungsangriff zu vermeiden. Wer käme auf die Idee, mich und meine besten Generäle hier zu suchen?«
    Phelan schürzte die Lippen. »Dir ist hoffentlich klar, dass die Gäste nach diesem Krieg eine große Gedenktafel in der Eingangshalle begrüßen wird, auf der steht: ›Victor Davion war hier zu Gast.‹« Er grinste. »Du hast diesen Puff zu einer historischen Stätte gemacht. Was wird Omi sagen?«
    Gegen das kaum verhohlene Grinsen Morgan Kells und General Caradoc Trevanas kam Victors Stirnrunzeln nicht lange an. »Darüber mache ich mir später Gedanken«, knurrte er, und plötzlich stieg ihm der vage Duft nach blumigem Parfüm unangenehm in die Nase. Nicht, dass er sich Sorgen darüber gemacht hätte, Omi seine Anwesenheit hier zu erklären, aber nach so langer Zeit ohne Nachricht schmerzte es, an sie erinnert zu werden. Er setzte sich zwischen Morgan und Doc Trevana. Die acht Anwesenden saßen nur um das vordere Drittel des langen Tisches, und er hatte zehn Personen erwartet.
    »Christifori?«, fragte er und kam ohne Umschweife zum Geschäftlichen.
»Hat sich verspätet«, stellte Cranston von seinem Platz an der Computerkonsole fest. »Er wollte noch nach seinen Leuten und der BefehlsKompanie sehen.«
»Ich habe Demi Schakow losgeschickt, ihn zu holen, Hoheit«, warf Präzentor Irelon ein. »Rudolf wird ihm Beine machen.«
Victor nickte knapp. »Dann wollen wir auch keine Zeit verlieren. York war als Vorposten für den Rest der dritten Angriffswelle vorgesehen. Ich will wissen, was schief gelaufen ist, und wie weit uns das zurückgeworfen hat.«
»Was ist nicht schief gelaufen?«, fragte Cranston und gab ein paar Befehle in den Computer ein. Er trat zurück, als über dem Holoprojektor eine einfache Karte der Lyranischen Allianz erschien. »Unzureichende Informationen, überhastete Durchführung und ein zu großes Übergewicht bei der Suche nach taktischen Vorteilen vor strategischer Planung. Dieselben Schwierigkeiten, mit denen wir schon die ganze Zeit kämpfen.«
Damit hatte er Recht. Auf Mogyorod, einer lyranischen Welt am äußersten Ende der Inneren Sphäre, hatte Victor den Bürgerkrieg in der schlechtestmöglichen Ausgangsposition begonnen. Tatsächlich war er schon in der ersten Schlacht überwältigt worden und hatte nur durch ungeheures Glück überlebt. Nur die Desertion der 244. Division aus den Reihen der ComGuards und ihr rechtzeitiges Eintreffen hatte Victor, und mit ihm den Krieg, gerettet. Das hatte ihm die Zeit gegeben, die er gebraucht hatte, um zusätzliche Unterstützung zu sammeln, Truppen zusammenzuziehen und eine Machtbasis aufzubauen. Hart erkämpfte Siege auf Newtown Square und Coventry hatten diese frühe Phase des Bürgerkriegs charakterisiert.
Dann kam Alarion, eine Provinzzentralwelt und ein wichtiger

Weitere Kostenlose Bücher