BattleTech 59: Stuerme des Schicksals
auf einen unverschlüsselten Funkkanal, von dem er wusste, dass die Halfway-Miliz ihn abhörte.
»Ergeben Sie sich!«, forderte er sein Gegenüber im selben Moment auf, in dem das Gaussgeschütz des Falkner das linke Kniegelenk seines Mechs zertrümmerte.
Die schiere Wucht der überschallschnellen Kanonenkugel zertrümmerte die Überreste der Panzerung, streckte das Bein des Exterminator und schlug es nach hinten. Rote Warnlichter für den Oberschenkelaktivator und das Hüftgelenk des Mechs flammten auf, und die Kampfmaschine drehte sich träge nach rechts.
Schakow kämpfte gegen den erbarmungslosen Zug der Schwerkraft um die Herrschaft über den Exterminator. Seine Muskeln schmerzten unter der Kraftanstrengung, mit der er sich gegen die Steuerknüppel stemmte. Der Neurohelm half mit, las die Nervenimpulse seines Gleichgewichtssinnes und speiste sie als Steuersignale in den wuchtigen Kreiselstabilisator der fünfundsechzig Tonnen schweren Maschine. Aber das alles war nicht genug. In einem letzten Aufbäumen verbog er sich, um den Sturz noch zu vermeiden, und hörte das kreischende Aufheulen der überlasteten Schwungräder, das aus dem Gyroskopgehäuse bis ins Cockpit drang. Dann kippte der Exterminator weg und schlug mit knochenbrecherischer Wucht und dem durch Mark und Bein dringenden Knirschen berstender Panzerplatten auf.
Ein geschockter Rudolf Schakow starrte aus dem Kanzeldach in den wolkenverhangenen Himmel. Mit der Zunge tastete er sein Gebiss ab und fühlte Splitter zwischen den Backenzähnen. »Ich gebe Ihnen eine letzte Chance, Kommandanthauptmann Dobson«, quetschte er zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus, obwohl ihm klar war, dass dieses Angebot aus einem aufrechten Mech natürlich mehr Eindruck gemacht hätte.
Die PPK des Falkner schleuderte silbern gleißendes Feuer über den Rücken des am Boden liegenden ComGuard-Mechs. Ein Teil der Energie schlug ins Rumpfinnere durch, und ein weiteres Warnlicht meldete blinkend die Zerstörung des Raketenabwehrsystems.
Als hätte das noch nicht genügt, drang eine laute, entschiedene Stimme aus dem Lautsprecher der Kommanlage. »Zur Hölle mit dir und deinem Verräterprinzen, ComStar«, brüllte Dobson. »Jetzt ist Schluss!«
Schakow schob den Exterminator mit krabbenartigen Bewegungen herum, um dem Falkner keine Gelegenheit zu einem zweiten Rückentreffer zu bieten. Es gelang ihm, das beschädigte Bein unter den Rumpf zu bringen, und er brachte den Mech wieder hoch, gerade als drei Miliz-Mechs einen letzten Sturmangriff starteten.
Es war alles, was Dobson zu Stande brachte. Der größte Teil der Halfway-Miliz war damit beschäftigt, Kröten abzuwehren - oder wurde von einer vierfachen Übermacht ComGuard-Panzer gehetzt. In dieses Chaos marschierten die BattleMechs der 244. Division. Mit strahlendem Laserfeuer, unerbittlichen Gaussschüssen und den donnernden Salven schwerer Autokanonen schlugen sie die Verteidiger zurück.
Schakow sah einen neunzig Tonnen schweren Highlander einen der Miliz Vollstrecker mit einer sauber platzierten Gausskugel köpfen. Eine Lanze Flash Schwebepanzer stürzte sich auf einen angeschlagenen Wolfshund. Ihre Impulslaser schleuderten im Vorbeifahren einen Hagel grüner Lichtbolzen in die Seite des Mechs, bis eines der Beine in halber Höhe des Oberschenkels wegbrach.
Zwei bizarr anmutende Raijins schoben sich links und rechts neben Schakows Exterminator und senkten sich auf die nach hinten geknickten Vogelbeine, um mit ihm gemeinsam den Miliz-Angriff abzufangen. Sie wechselten zwischen den PPKs und Kurzstreckenraketen und den Impulslasern in einem erbarmungslosen Orkan aus Geschützfeuer, der erst einen Miliz -Nachtschatten fällte und dann den tödlichen Tomahawk.
Schakow hielt die Feuerknöpfe des Exterminator durchgedrückt und feuerte Lichtkanonen und Raketen so schnell die Waffen nachluden. Die blutrote Lichtenergie schnitt durch die Panzerung auf der rechten Seite des Falkner und nutzte alte Schäden aus. Das Gaussgeschütz im rechten Mecharm flog auseinander, als zerstörte Kondensatoren ihre Ladung durch halb zerschmolzene Magnetspulen entluden. Lichtbögen tanzten über Arm und Schulter der Milizmaschine.
Trotzdem stürmte der Falkner weiter heran, schob sich unter die effektive Mindestreichweite der LSRLafette. Nicht nur schien dieser Mech Schakows Maschine an Schlagkraft überlegen, mit zertrümmertem linken Bein war der Exterminator auch noch langsamer. Der Demipräzentor hielt den Mech unter dem wütenden
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