BattleTech 59: Stuerme des Schicksals
Wiederholung Yorks zulassen. Agami hatte die Chancen den 50:50 bereits näher gebracht. Victor würde zusehen, was er tun konnte. Er legte den Vorwärtsgang wieder ein und beschleunigte, während die Laser leuchtendes Feuer spuckten.
»Victor!«, schrie Cranston.
»Diesmal nicht, Jerry.« Die Cockpittemperatur stieg an, aber nicht genug, um ihn zu beunruhigen. Solange er nur die Extremreichweiten-Laser einsetzte, hatte der Daishi mehr als genug Wärmetauscherkapazität. »Oberst Hubble bekommt seine Welt zurück, aber erst, nachdem ich die Hypothek erhöht habe.«
Doch so schnell er auch vorrückte, Hubbles Berserker war schneller, und Victor würde es nicht schaffen, Agami zu retten. Er schaltete die Impulslaser zu, so bald er konnte, schleuderte dem hundert Tonnen schweren Mech des Miliz-Obersten smaragdgrüne Energieblitze entgegen, um den Berserker aufzuhalten, der die MyomerakzelatorSignalcodierung jetzt aktiviert hatte.
Die MASC gestattete dem überschweren Kampfkoloss für kurze Distanzen eine unglaubliche Geschwindigkeit. Der Mech watete an Land, schleuderte riesige Brecher nach beiden Seiten, das gigantische Titanstahlbeil war zu einem furchtbaren Hieb hoch erhoben. PPK und Impulslaser fraßen sich in Agamis Spalter, der jetzt auch vom Zeus in die Mangel genommen wurde.
Das riesige Beil fiel. Hob sich erneut und fiel wieder. Das monströse Blatt zertrümmerte die Schulter des Spalter und machte das Gaussgeschütz wertlos. Aber dieser erste Schlag war noch nicht tödlich. Das erledigte der zweite Hieb, als die scharfe Kante des Beils in die schmale Lücke zwischen dem Cockpit und der darüber montierten Raketenlafette drang. Streben brachen und Panzerung barst, als der ›Kopf‹ der Kampfmaschine unter sieben Tonnen Titan in Beilform zerbrach.
Victor brüllte vor Wut und Enttäuschung, und wechselte endlich von den ExtremreichweitenLasern zur überschweren Autokanone, um den Berserker mit der ganzen ihm zur Verfügung stehenden Schlagkraft abzustrafen. Flammen schlugen aus dem zwölf Zentimeter weiten Kanonenrohr, als das Hochgeschwindigkeitsfeuer der Granatensalven eine tiefe Bresche in den rechten Torso und Arm des Miliz-Mechs schlug. Der Prinz ließ eine Sechsersalve Kurzstreckenraketen folgen. Sie senkten sich unter dem Raketenabwehrsystem des BattleMechs hindurch in dessen Beine und schlugen Krater in die Panzerung, die sich erneut mit der glutflüssigen Metallkeramik füllten, die Victors Lichtwerfer vom Rumpf brannten.
Hubble setzte noch einmal die MASC ein. Der Berserker wirbelte herum, ließ das Wrack seines vorigen Opfers hinter sich zerstört zu Boden sinken und stürmte auf den Daishi zu. Mit einem Rückhandschlag riss das Beil die linke Torsoseite des OmniMechs auf, zertrümmerte die Panzerung und zerstörte einen Wärmetauscher. Graugrüne Kühlflüssigkeit spritzte wie Blut aus einer Wunde. Impulslaser feuerten an beiden Maschinen und verdampften Panzerung zu glutheißem Metalldunst. Im Cockpit des Daishi gellte die Warnung vor einer automatischen Stilllegung. Victor schlug auf den Vetoschalter, dann antwortete er mit einer vernichtenden Salve aus der Autokanone auf die PPK des Berserker.
Das Beil senkte sich erneut in einem senkrechten Hieb. Metall kreischte und barst, als die Klinge in den linken Mecharm fuhr, den Titanstahlknochen des Oberarms durchtrennte und die Autokanone in den kochenden Sand schleuderte. Der Daishi schwankte auf einem Fuß, als Victor sich nach rechts drehte, um den Verlust auszugleichen. Er hob den rechten Mecharm, der smaragdene Energiebolzen ins Heft des Beils schleuderte. Die Waffe verbog sich, dann brach sie weg, als das Metall über Gebühr beansprucht wurde.
Victor bekam kaum noch Luft. Die Gluthitze im Cockpit schien seine Lunge mit glühenden Kohlen zu füllen. Er schmeckte das Ozon überhitzter Elektronik. Schlieren zogen sich über den Sichtschirm, als verdampfter Schweiß auf dem kühleren Kanzeldach kondensierte und herabtropfte. Die Wärmeskala des Daishi stand tief im roten Gefahrenbereich, doch jetzt gab es kein Zurück mehr.
Ohne hinzusehen nahm Victor die Hand vom Geschwindigkeitshebel und schlug auf den Vetoschalter. Dann warf er die Raketenmunition aus, bevor sie explodieren und den Mech von Innen zerfetzen konnte. Sein Daumen verließ keine Sekunde den Auslöser, auf den er alle Laser gelegt hatte, und diesmal traf er genau. Die Lichtwerfer bohrten sich geradewegs ins Herz des Berserker. Megajoules an Energie pumpten an geschwärzter Panzerung
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