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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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vorbei und in die Reaktorabschirmung, streckten ihre glutheißen Tentakel nach der Fusionskammer selbst aus.
Victor glaubte, einen kurzen Moment lang goldenes Feuer zu sehen, doch Hubble hatte schon die Dämmfelder aktiviert und die Notabschaltung des Reaktors eingeleitet. Der Berserker kippte nach hinten. Dann lag er reglos auf dem nassen Sand und die letzten Ausläufer der Brandung wuschen über das Metall.
Irgendwie schien es unfair, dass der Kampf so plötzlich enden sollte. Nach Atem ringend, die Augen brennend vor Schweiß, der ihm von der Stirne rann, drehte Victor den Rumpf des Daishi und suchte vergeblich nach einem neuen Ziel. Der Zeus und der Victor lagen mit abgerissenen Beinen auf dem Strand. Der Orion und der Cataphract hatten die Zielerfassung ausgeschaltet und wateten langsam unter dem wachsamen Blick der überlebenden Lanzenkameraden Victors an Land. Vermutlich sah sein Daishi nicht besser aus als Cranstons Destruktor, einarmig und mit zertrümmerter Panzerung. Aber sie standen beide noch. Agami war nicht umsonst gestorben - und er war bei einem Sieg gefallen, nicht in einem Rückzug.
Auch das war nicht gerade abendfüllend, aber Victor war sich ziemlich sicher, dass es dem Samurai gefallen hätte.
»Jetzt«, sagte er, laut genug, um das Mikro zu aktivieren. »Jetzt sind wir mit dieser Welt fertig.«
Und, fügte er in Gedanken hinzu, mit der Lyranischen Allianz.

13
    Tableau Rond, New Avalon
Gefechtsregion New Avalon, Mark Crucis, Vereinigte Sonnen
26. August 3064
    Während der Rotor des Privathubschraubers hinter ihr die Luft zerschnitt, begab sich Katrina SteinerDavion in Begleitung Richard Dehavers und einer kleinen Truppe uniformierter Soldaten zur Plattform, wo eine kleine, ausgewählte Gruppe von Journalisten auf sie wartete. Ein Teil von ihnen filmte ihre Ankunft. Die meisten wirkten alles andere als fröhlich, was daran liegen mochte, dass sie für ein warmes Pressezentrum gekleidet waren, nicht für einen frühmorgendlichen Ausflug ins Wüstenhochland. Nur ein paar von ihnen - hauptsächlich Frauen, wie Katrina bemerkte - hatten genug Voraussicht gehabt, Stiefel und einen warmen Mantel zu tragen. Sie selbst hatte sich für einen Hosenanzug aus Schurwolle und einen schweren Wollmantel von dunkelblauer Farbe entschieden. Sie hatte einen grauen Schal um den Hals geschlungen und trug das blonde Haar offen, um die Ohren zu wärmen.
    Mit einem Lächeln über die Unbequemlichkeit der Journalisten, die sie als poetische Gerechtigkeit betrachtete, atmete sie aus. Ihr Atem kondensierte in der frischen Morgenluft und versprach der Südhalbkugel New Avalons einen frühen Winter. Auf dem Tableau Rond herrschte derzeit Spätherbst. Nicht dass irgendwelche Bäume die Wüste mit ihrem Laub verziert hätten. Die einzige Vegetation in diesem Gebiet bestand aus Krüppelbüschen und vereinzelten Kakteen. Aber die Farben stimmten. Rostrot, Ocker und Siena dominierten die Schichten der versteinerten Dünen, und der bunte Fels glühte geradezu im Sonnenlicht.
    »Sie sind sich sicher, was diese Information betrifft«, bemerkte Katrina zu Dehaver, als sie sich der niedrigen Bühne näherten. Es war keine Frage. Nicht wirklich.
    »Nein, Hoheit. Aber Jackson Davion ist es, und in militärischen Fragen habe ich ihm immer den Vortritt gelassen.« Richard Dehaver blieb kurz vor der Plattform stehen und drehte der Presse den Rücken zu. Sein Blick glitt über die leere Wüste, als hielte er Ausschau nach den Geistern der 1. Davion Guards. »Es hat seit drei Wochen keinen neuen Angriff durch Truppen Eures Bruders mehr gegeben. Das reicht, um als Ansatz für ein eventuelles Kriegsende zu gelten.«
    Katrina lächelte. »Ja, das gefällt mir.« Vage und doch hoffnungsvoll. Sie würde versuchen, es in ihre kurze Ansprache einzubauen.
    Die Plattform für ihre Presseerklärung war weniger eine Bühne als eine Empore. Sie hob die ArchonPrinzessin dreißig Zentimeter über die Journalisten, von denen nicht wenige bei dem Versuch, sich warm zu halten, von einem Fuß auf den anderen traten. Gleichzeitig sorgte die Position der Plattform dafür, dass sich eine braunorangene Klippe wie eine Wand hinter ihr erhob. Kein Rednerpult diesmal, nichts, was von dem Bild Katrinas vor der wieder hergestellten Pracht der Wüste ablenken konnte. Sie faltete die behandschuhten Hände in Hüfthöhe.
    »Vor acht Monaten«, setzte sie an, dann pausierte sie kurz, damit auch die letzten Holokameras eingeschaltet werden konnten. »Vor acht Monaten

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