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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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ereignete sich an diesem Ort eine Tragödie. Die 1. Davion Guards, vom Aufruf meines Bruders zur Rebellion angestachelt, griffen die loyalen Truppen unserer Nation an, und der Kampf endete hier auf dem Tableau Rond. Diese wundervolle, friedliche Wüstenlandschaft, seit der ersten Besiedlung New Avalons als Nationalpark und Naturdenkmal geschützt, verwandelte sich in eine Kampfzone. Infanterie grub sich in den versteinerten Dünen ein. Panzer zermalmten die Felsen unter ihren Ketten. BattleMechs richteten ihre Feuerleitcomputer auf die Klippe hinter mir. Major General Wendy Adams zog eine Linie in den Sand, hier, an diesem Ort, und zwang uns, sie zu überschreiten. Wir alle wissen, was danach geschah. Wir alle haben die Bilder der Verwüstung in dieser einst unberührten Landschaft gesehen.«
    Katrina schüttelte traurig den Kopf. »Die 3. Robinson Rangers, die 10. Deneb-Kavallerie und die Mark-Crucis-Miliz taten ihre Pflicht und schalteten eine Gefahr für die Sicherheit New Avalons aus. Dass sie dies gerade hier tun mussten, war ein Verbrechen, und es traf sie selbst nicht weniger hart als uns alle. Deshalb habe ich einige ihrer hohen Offiziere heute als meine Eskorte hierher eingeladen.«
    Sie nickte zu beiden Seiten der Empore, wo ihr Geleitschutz in zwei Gruppen Haltung angenommen hatte. »Um ihnen noch einmal zu sagen, dass das, was sie erdulden mussten, wichtig und notwendig war, und um ihnen zu zeigen, was wir bei der Wiederherstellung der natürlichen Schönheit dieses Parks geleistet haben. In Monaten harter Arbeit, großenteils geleistet von Freiwilligen aller drei Militäreinheiten, wurden die verbrannten Flächen poliert, die Krater aufgefüllt. Wir haben die Panzertrümmer und Blutflecken entfernt und sind bis heute noch nicht damit fertig. Und wo General Adams' BattleMech fiel, an einer Stelle nicht weit von hier, der wir später einen Besuch abstatten werden, haben wir die Trümmer ihrer Kampfmaschine dazu verwendet, eine Gedenkstätte zu errichten. Einen Ort, der allen gewidmet ist, Soldaten und Zivilisten, die in dieser erbärmlichen Farce von einem Bürgerkrieg ihr Leben gelassen haben. Ich wünschte, der Schmerz, den ihre Angehörigen empfinden, ließe sich auf dieselbe Weise lindern, in der wir diese Wüstenlandschaft restauriert haben.«
    Katrina machte eine Pause, damit die Zuhörer, hier vor Ort und an den Vidempfängern, sie nicht mit einem militärischen Sieg assoziierten, sondern mit den Bergungs- und Reparaturbemühungen, die auf ihn gefolgt waren. Das war ein wichtiger Unterschied, den ihr Bruder nie begreifen würde. Ganz gleich, was er behauptete und ihr vorwarf, er würde nur als Rebellenführer in die Geschichte eingehen, der zwei Nationen in den Bürgerkrieg stürzte. Die Nachwelt würde nicht gnädig über ihn urteilen - jedenfalls gewiss nicht in den von Katrina in Auftrag gegebenen Geschichtswerken.
    Die skrupellosen Hyänen, die sich als ›Damen und Herren‹ des Pressecorps ausgaben, schienen über Katrinas Rede ihre Unbequemlichkeit vergessen zu haben. Die Kamerateams taten ihre Arbeit. Die Reporter hingen an ihren Lippen, suchten nach Zitaten, machten sich Notizen auf ihren Compblocks. Niemand beachtete die Kondenswolken um ihre Köpfe. Katrina spürte den Biss der Kälte auf den Wangen, doch die Heizelemente unter der Plattform verhinderten, dass sie in der Kälte zitterte.
    »Aber möglicherweise«, fuhr sie fort, »nur möglicherweise können wir endlich das Morgenrot erkennen, das diese kalte, dunkle Nacht beendet. Und ich glaube, es ist vertretbar zu sagen, dass Hoffnung keimt, auch wenn in vielen Systemen der Vereinigten Sonnen und Lyranischen Allianz noch gekämpft wird. Nach Niederlagen auf vielen lyranischen Welten, einschließlich eines fehlgeschlagenen Angriffs auf die Provinzzentralwelt Bolan, ist das Heer meines Bruders untergetaucht. Man hat mich informiert, dass es seit drei Wochen keine neuen Angriffe gegeben hat, und wir hoffen, auf diesem Ansatz für einen Frieden und ein Ende des Bürgerkriegs aufzubauen.«
    Und das wünschte Katrina sich wirklich. Für ihr Volk, das unter dem Krieg litt. Für ihre zwei Nationen, die mit jeder Schlacht weiter auseinander drifteten. Für sich selbst, die von einem Bruder geplagt wurde, der nichts so hoch zu schätzen schien wie Krieg und Waffengewalt. War Victor wirklich unfähig zuzugeben, dass er verloren hatte?
    »Ich werde dieses Ziel mit all meiner Kraft verfolgen«, versprach sie. »Auf New Avalon, in der Allianz und

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