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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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ohne dass der ganze Planet davon wusste.
    »Das tragende Fundament jeder Regierung ist das Volk, und in Ihnen habe ich eine Quelle des Mutes und der Zuversicht gefunden, die mir geholfen hat, die Schwierigkeiten des vergangenen Jahres zu überwinden, so wie mir die Schwierigkeiten bewusst sind, vor denen Sie alle in dieser Zeit stehen«, sagte die Archon-Prinzessin.
    Jetzt erkannte Roxanne, woher die Stimme kam, als sich eine Menschentraube um ein großes Aktionskunstwerk sammelte. Überrascht bemerkte sie, dass das Kunstwerk eine Holovidsendung ausstrahlte. Innerhalb eines hologrammunterstützten Dioramas waren zwei Empfangsgeräte montiert, die auf einem simulierten Schlachtfeld zwei konkurrierende Kanäle empfingen. Natürlich übertrugen jetzt beide Sender die Ansprache der Prinzessin, und das Programm des Kunstwerks hatte ihr Podium in eine waffenstarrende Geschützplattform verwandelt. Während zwölf Zentimeter große BattleMechs über einen streifigen Bergkamm wuchteten oder über an Ameisenschwärme erinnernde Fußtruppen trampelten, ohne sie zur Kenntnis zu nehmen, feuerte eine ArchonPrinzessin mit allen Arten von Waffen, von rubinroten Laserbahnen bis zu den peitschenden Blitzschlägen einer Partikelprojektorkanone, auf die andere.
    Roxanne betrachtete das Schauspiel, während die sich duellierenden Katrinas erst die eine, dann die andere Seite zum Sieg führten. Plötzlich zog die Bewegung der Menge sie zum nächsten Ausstellungsstück mit, und schlagartig fand sie sich in einer windstillen Zone zwischen zwei sich aufbauenden Orkanen wieder.
    Auf einem hohen Sockel inmitten eines weiten, von Glaswänden abgesperrten Freiraums stand das ungerahmte Original eines Gemäldes von einem der umstrittensten Künstler der Lyranischen Allianz. Die Menge drängte sich um die Scheiben, doch Roxanne war größer als der Durchschnitt und konnte das Bild dadurch aus einer gewissen Entfernung betrachten. Wie immer zog Reginald Starlings Werk sie auch diesmal in seine ungezähmt brutale Welt hinein. Ein eiskalter Schauder lief ihr den Rücken hinab, als sie das Motiv erkannte. Sie schaute sich verunsichert zu dem Diorama um.
    Rings um sie herum taten andere es ihr nach, schauten hin und her und verglichen die beiden Arbeiten. Vereinzeltes Flüstern steigerte sich zu aufgeregtem Raunen. Finger zeigten hierhin und dorthin, Besucher stellten lautstarke Vergleiche zwischen dem verzerrten Objekt des Gemäldes und den sich bekriegenden Hologrammen an. Das Gesicht schien hinter einem Vorhang aus hitzeflimmernder Luft zu liegen, doch die eisblauen Augen waren scharf und klar, ebenso wie das lange, goldblonde Haar. Das war dem Künstler offenbar Realismus genug gewesen, denn er hatte den Rest des Körpers in breiten Pinselstrichen von Rot und Schwarz nur skizziert. An manchen Stellen wirkte das dick aufgetragene Rot wie getrocknetes Blut.
    Das schien dem Titel des Werks überaus angemessen. ›Blutprinzessin IV‹ stand auf dem Sockel.
»Es erfordert eine gewisse Charakterstärke, für seine Ideale einzutreten«, stellte das Holobild Katrinas fest, während sie ihre zweite Personifizierung in einem Orkan aus Autokanonenfeuer zerfetzte, »für die Wahrheit zu kämpfen, die Lügengebäude einzureißen und die unerfreuliche Wirklichkeit ans Licht zu zerren.«
* * *
    Noch weiter entfernt, in der Mark Capella der Vereinigten Sonnen, machte Sergeant Preston Davis von der 15. Deneb-Totengräberkompanie im Schatten eines gelandeten Hubschraubers Pause, um sich von der Nachmittagshitze Tikonovs kurz zu erholen.
    Die Schlacht war schon vor Stunden durch das Flusstal des Retsin getobt, aber noch immer waren hier ›militärische Aufgaben‹ zu erfüllen. Er rieb sich die Nase unter der Atemmaske aus dünnem Stoff, starrte hinaus auf die verwüstete Wildnis und hörte sich Katrina Steiner-Davions live übertragene Rede an.
    »Daher bitte ich Sie alle an den Empfängern«, sagte sie, »in diesen schweren Zeiten standhaft zu bleiben. Schenken Sie mir - und sich auch gegenseitig - Ihr Vertrauen. Und vor allem, stärken Sie den loyalen Streitkräften der Lyranischen Allianz und der Vereinigten Sonnen den Rücken. Sie haben Ihre Unterstützung verdient. Sie verdienen weit Besseres als das, was ihnen im letzten Jahr zugemutet wurde. Verdienen wir das nicht alle?«
    Davis setzte sein Ende der Last auf einem wachsenden Stapel ähnlicher schwarzer Kunststoffsäcke ab, dann schickte er mit einer kurzen Kopfbewegung den Corporal los, beim nächsten zu

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