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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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bekämpfenden Raubtieren in Panik versetzt worden waren. Lange, dicke Lanzen aus gebündelter Lichtenergie und die gleißenden Blitzschläge von Partikelprojektorkanonen kennzeichneten kurze, aber heftige Feuerwechsel zwischen Freund und Feind. Raketenschwärme senkten sich auf weißen Kondensstreifen aufs Feld, rissen Krater in Panzerung, Boden und Infanterieformationen. Flammenzungen zuckten aus rauchenden Mündungen, und das Krachen der Autokanonen rollte über die Ebene wie endloses Donnergrollen.
Der Lärm wogte an Victor vorbei, dann brach er in Hunderten von hallenden Hammerschlägen entzwei, als die mit Uranspitzen verstärkten Granaten in Beine und Torso des OmniMechs einschlugen. Der Daishi erzitterte, ein Teil der Panzerung regnete als scharfkantige Splitter zu Boden. Er fasste die Steuerknüppel der überschweren Kampfmaschine fester und bemühte sich, das Fadenkreuz auf der Königskrabbe der gegnerischen Kommandeurin, Linda McDonald, zu halten. Das Zielerfassungssymbol sprang wie besessen über die Sichtprojektion und das erratische Blinken machte klar, dass die Sensoren das Ziel nicht sicher erfasst hatten.
Doch er konnte nicht länger warten.
Victor zog beide Hauptfeuerknöpfe durch und schlug mit der ganzen Wucht des Daishi zurück. Die Kaliber-12-cm-Autokanone schoss weit vorbei, aber die Lichtwerfer trafen. Eine rubinrote Energielanze schnitt quer in die linke Flanke der Königskrabbe, während eine zweite sich tief in den Arm derselben Seite bohrte. Drei Impulslaser spien ein Stakkato smaragdgrüner Lichtbolzen ins linke Bein der überschweren Maschine. Die Panzerung verdampfte an dieser Stelle fast komplett und stieg in einem grauen Dunstschwall gen Himmel, soweit sie nicht verflüssigt am Bein des Mechs hinab und hinter den Panzerschutz des Kniegelenks lief. Zum Schluss sprengte noch eine Sechsersalve Kurzstreckenraketen ein paar zusätzliche Krater in den Schutzpanzer der Königskrabbe.
McDonalds Mech wankte. Sie hielt ihren 100-tKoloss mit mehr Glück als Können auf den Beinen. Sie hatte gerade zum nächsten Schritt angesetzt, und der größte Teil des Mechgewichts ruhte bereits auf dem rechten Bein. Victor sah vor sich, wie sie sich auf der Pilotenliege herumwarf und den Kopf nach rechts neigte, damit der Neurohelm die Nervenimpulse ihres Gleichgewichtssinns in Steuersignale für den Kreiselstabilisator des riesigen BattleMechs übersetzen konnte.
Alarmsirenen heulten ihm in den Ohren, unter anderem die gellende Warnung vor einer Notstillegung. Die extreme Belastung durch das Geschützfeuer hatte den Fusionsreaktor über die Kapazität der modernen Wärmetauscher hinaus belastet. Victor betätigte den Vetoschalter und blockierte die Schutzautomatik.
Aber kein Vetoschalter konnte verhindern, dass die brutale Hitze durch die Abschirmung des Reaktors und aufwärts ins Cockpit drang. Er hatte das Gefühl, in der nur quälend langsam abklingenden Hitzewelle bei lebendigem Leib zu rösten. Sie versengte die ungeschützte Haut an Armen und Beinen. Die Umgebung verschwamm vor seinen Augen. Keuchend rang er nach Atem. Der Ozongestank überhitzter Elektronik brannte sich ihm in die Stirnhöhlen. Die von dünnen Kühlmittelschläuchen durchsetzte Weste des Lebenserhaltungssystems schaffte es, seine Körpertemperatur innerhalb eines noch nicht lebensbedrohlichen Rahmens zu halten, aber nur gerade so eben.
»General, Ihr Mech hat eine entschieden ungesunde Thermalsignatur«, hörte er Demipräzentor Rudolf Schakows kristallklare Stimme aus dem Helmlautsprecher dringen.
Durch das Kanzeldach sah er den öligen Qualm verschmorter Myomermuskulatur am vorgestreckten Kopf des Daishi vorbei in den Himmel steigen. Er hatte bereits den Rückwärtsgang eingelegt, doch die überhitzten Kunstmuskeln des Omnis reagierten nur träge. Mit langsamen, unsicheren Schritten stampfte er in einer Geschwindigkeit zurück, mit der selbst ein Infanterist hätte mithalten können.
Er nutzte die sekundenlange Pause - in einer Schlacht wie dieser eine Ewigkeit -, und schaute sich um. Des Prinzen Mannen hielten noch immer in einer engen Schlachtreihe Formation und zogen sich langsam nach Süden zurück, wo ein Bataillon seiner Auslandslegion ungeduldig in Reserve stand und auf den Einsatzbefehl wartete. Ein umkämpfter Rückzug gehörte zu den schwierigsten Gefechtsmanövern überhaupt, und hier auf York waren Victors Truppen derzeit an zwei Stellen dazu gezwungen. Weit im Südwesten fielen die 6. Crucis-Lanciers in ähnlicher

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