BattleTech 59: Stuerme des Schicksals
gedacht, dass ich diesen Satz einmal ausspreche.«
Es war ein weiteres Argument gegen eine Verzögerung der Kontaktaufnahme mit Vlad Ward, um sich die Unterstützung der wahren Wölfe zu sichern.
»Bleibt also Hesperus«, wandte sie sich wieder ihrer ursprünglichen Frage zu. »Politisch wäre das ein gefährliches Angriffsziel. Es würde Victor zwingen, sich mit Robert Kelswa-Steiner und der Bewegung Freies Skye anzulegen.« Sie lächelte dünn. Trotz all ihres Spotts über Victors Mangel an politischem Instinkt hatte er in den letzten Jahren offenbar allerhand dazugelernt. »Vor allem, nachdem Victor Roberts Vater hat umbringen lassen.«
»Was dazu geführt hat, dass Robert zum Herzog und Anführer des Freien Skye aufstieg«, erinnerte Dehaver sie. »Es stimmt, er hat Euch die Information zugespielt, dass Victor sich wegen eines Angriffs auf Hesperus II mit ihm in Verbindung gesetzt hat, aber ich möchte Euch daran erinnern, dass Herzog Robert kein Verbündeter ist.«
»Als ob ich das vergessen würde, Richard.« Katrinas Miene verzog sich in einem Moment der Wut. »Mit seiner ständigen Unruhestifterei bindet Robert eine Menge guter Einheiten in der Provinz Skye.« Sie dachte kurz nach. »Was ist mit Jackson Davion? Was meint er?«
»Das verrät er nicht. Als Victor von Clinton aus in vier Richtungen aufbrach, hielt Jackson noch Hesperus II für das wahre Ziel. Jetzt, nachdem alle vier Einsatzgruppen verschwunden sind, abgesehen von einem einzelnen, auf Thuban festsitzenden Bataillon der 23. Arkturusgarde, will er erst einmal abwarten.«
Katrina hörte das Misstrauen in Dehavers Stimme. »Sie glauben, er rutscht in Victors Lager ab? Eher würde ich glauben, mein Bruder hat kapituliert. Sie verstehen Jackson nicht. Sein Treueschwur ist, einmal gegeben, unverbrüchlich.«
»Ihr habt meinen Bericht darüber erhalten, dass Jackson Davion voriges Jahr Tancred Sandoval Informationen zukommen ließ. Informationen, die Sandoval geholfen haben, mehrere Adlige gegen seinen Vater aufzuwiegeln und auf Victors Seite zu ziehen.«
Katrina runzelte die Stirn. »Das ist eine Verdrehung der Tatsachen, Richard. Jackson hat diese Informationen Mordecai Rand-Davion übergeben, einem entfernten Vetter. Außerdem hat er mir mitgeteilt, dass diese Informationen in die Hand Tancred Sandovals gelangt waren, bevor Sie es getan haben - und er hat seinen Rücktritt angeboten.«
»Vor drei Tagen ist Jackson Davion zu einer Inspektion der Raumwerften nach Galax gereist. Während er dort war, hat er die Eröffnung einer Galerie besucht.«
»Und?«
»Das wichtigste Ausstellungsstück in der Galerie, auf das sich auch die Werbung für die Eröffnung konzentrierte, war ein neues Gemälde von Reg Starling.«
Es war das erste Mal seit ihrem Gespräch drei Monate zuvor, dass Dehaver Starlings Namen erwähnte. Er traf sie wie ein unerwarteter Fausthieb in die Magengrube. »Wir waren uns einig, dass das meine Aufmerksamkeit nicht verdient, Richard. Im Übrigen sollten Sie inzwischen bewiesen haben, dass Starling tot ist.«
Er starrte sie mit toten Augen und nicht einmal der Andeutung von Bedauern an. »Das kann ich nicht. Wir haben seine eingeäscherten Überreste untersucht und konnten eine DNS-Probe entnehmen. Es ist nicht seine Asche. Und wir haben dieses jüngste Gemälde professionell untersuchen lassen. Es wurde nicht nur als authentisch bestätigt, die Farbe ist eine spezielle Mixtur, die erst nach seinem ›Tod‹ entwickelt wurde. Starling kann es frühestens im März 3063 gemalt haben.«
»Was noch?«, fragte sie in Reaktion auf einen seltsamen Unterton in seiner Stimme.
»Wir haben einen frischen Fingerabdruck.«
Katrina spannte sich. »Woher?«
»Upton. Sein Studio ging in Flammen auf, aber das LNC fand einen guten Satz Abdrücke auf Starlings Fluchtweg. Er entkam nur Stunden vor dem Eintreffen unserer Agenten. Wir sind wieder auf der Suche nach ihm, was uns zwingt, seine Spur von der wichtigsten Abnehmergalerie für seine Arbeiten auf New Exford zurückzuverfolgen. Der Galerie übrigens, für die er arbeitete, als sein Selbstmord gemeldet wurde.«
Der das Kapitel Sven Newmark alias Reg Starling hätte beenden sollen, dachte Katrina. »Das gefällt mir gar nicht, Richard. In zwei Monaten muss ich auf der Sternenbund-Konferenz Victor beerdigen und mir den Titel der Ersten Lady sichern. Nichts ist wichtiger als das. Ich kann jetzt keinen neuen politischen Albtraum gebrauchen. Sie haben gesagt. Sie würden sich darum kümmern.« Sie wartete
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