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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Katherine abzusetzen. Wir haben auf der WhittingKonferenz von '58 darüber gesprochen. Glauben Sie mir, ich hätte diesen Schritt jetzt nicht getan, wenn nicht auch dies für das größere Wohl notwendig gewesen wäre.«
»Wessen größeres Wohl? Das Ihres Volkes oder Ihr eigenes?«
»Falls die Möglichkeiten der SEKURA in letzter Zeit nicht erheblichen Schaden genommen haben, müssen Sie inzwischen mehr darüber wissen, wie Katherine Yvonne die Macht entwunden hat, während ich fort war. Und darüber, mit welchen fragwürdigen Mitteln sie diese Herrschaft seitdem aufrecht erhält.«
Thomas Marik atmete langsam aus, dann gestand er diesen Punkt mit einem Nicken ein. »Trotzdem, Victor. Sie haben keinerlei offiziellen Status. Ich werde Sie nicht als ›loyale Opposition‹ gegen Katherines Regierung anerkennen. Ich bezweifle auch stark, dass Erster Lord Kurita dazu bereit wäre, wenn ich mir die jüngsten Probleme des Kombinats mit den Vereinigten Sonnen ansehe. Diese Entscheidung würde als Vorteilsnahme erscheinen.«
Victor lächelte dünn. »Ich habe vor, mich von Katherine anerkennen zu lassen«, stellte er fest und betonte den Geburtsnamen seiner Schwester. »Sie wird diesen Bürgerkrieg mit Sicherheit zu einem Thema der Ratsverhandlungen machen. Das wissen Sie so gut wie ich. Wie unvoreingenommen wird der Sternenbund dastehen, wenn ich kein Recht erhalte, auf ihre Anschuldigungen zu antworten?«
»Und falls sie keine vorbringt?«, fragte Marik nach einer kurzen Pause.
»Ich möchte nur als Zeuge oder für den Fall teilnehmen, dass Katherine ungerechtfertigte Behauptungen aufstellt. Darauf haben Sie mein Wort.«
Der Generalhauptmann dachte kurz nach. »Es fällt mir nicht leicht, Victor, einem Mann Vertrauen entgegenzubringen, der vor Jahren meinen Sohn als Geisel hielt und später versuchte, ihn durch einen Doppelgänger zu ersetzen.«
»Ein Fehler, den ich eingesehen und für den ich teuer bezahlt habe, Thomas. Sie wissen selbst, dass unsere Verantwortung uns gelegentlich zu Entscheidungen zwingt, auf die wir nicht stolz sind, und zu Aktionen, die besser nie ans Licht der Öffentlichkeit gelangen. Irgendwann müssen Sie und ich diesen Zwischenfall vergessen und uns gegenseitig an unserem Handeln messen.«
Näher war Victor noch nie daran gewesen, Thomas mitzuteilen, dass er die Wahrheit über ihn kannte. Die Wahrheit, dass Thomas Marik selbst ein Doppelgänger war, den ComStar noch vor der Reformation des Ordens chirurgisch hergestellt und auf dem Thron der Liga Freier Welten platziert hatte. In den Wirren der Spaltung zwischen ComStar und Blakes Wort war das Wissen um dieses Komplott verloren gegangen, und Victors Ratgeber hatten es nur durch Zufall entdeckt. Wäre Marik nicht ein so ausgezeichneter Herrscher gewesen und hätte die Innere Sphäre nicht Fürsten wie ihn dringend gebraucht, hätte Victor ihn schon vor langer Zeit bloßgestellt. Aber wie die Dinge lagen, hatte er darauf verzichtet.
Mariks strenge Miene schien sich zu lockern. »Na schön, Victor. Sie haben mir einmal vertraut, als der einzige Grund, den Sie dafür hatten, die Stabilität der Inneren Sphäre war. Obwohl die Gefahr, mit der Sie rechneten, nie aufgetaucht ist, zumindest in keiner Form, die eine Bedrohung der Liga Freier Welten darstellte, ist die Tatsache, dass Sie mir im Vorfeld vertraut haben, es wert, berücksichtigt zu werden.«
Gesprochen wie ein wahrer Staatsmann, dachte Victor und nahm sich vor, Thomas' Geheimnis auch weiterhin zu wahren. Obwohl Marik nicht darüber erhaben war, sich ein paar persönliche Vorteile zu sichern.
»Ich habe Bedingungen, Victor«, erklärte er und wartete auf ein Nicken. »Sie werden keine Clanner mitbringen, weder Gefangene noch Verbündete. Dasselbe gilt für Ihre Division ComStar-Renegaten. Sie haben keine Erlaubnis, mein Reich zu betreten.«
Victor warf Präzentor Irelon und Demi Schakow einen schrägen Blick zu. Sie wirkten verärgert, aber nicht überrascht. Zu Tiaret schaute er sich nicht um. Er wusste, sie würde eine derartige Entscheidung nicht widerspruchslos akzeptieren. Er würde es später mit ihr ausdebattieren. Letztlich würde sie zugeben müssen, dass ihre Gegenwart keinen nennenswerten Unterschied machen würde, sollte Thomas einen Verrat planen.
»Einverstanden.«
»Und ich erinnere Sie an Ihr Versprechen. Sie mischen sich nicht ein, falls Sie nicht dazu aufgefordert werden oder Katherines Verhalten das erfordert. Im Gegenzug erhalten Sie meine Zusage freien Geleits und

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