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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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zurück in den Konferenzraum hastete. Tiaret ließ ihn ein, und mit drei schnellen Schritten stand er neben Victor.
Am Ausdruck seines Gesichts las Schakow ab, dass er auf die private Nachricht hoffte, die er so dringend erwartete. Er schüttelte den Kopf und brachte den Mund an das Ohr des Prinzen. »Wir haben eine HPG-Übertragung von Thomas Marik«, raunte er, mehr in dem Versuch, eine Illusion von Privatsphäre aufzubauen, denn um die Information wirklich vor den anderen Offizieren geheim zu halten.
Victor nickte. »Ich sehe sie mir später an«, antwortete er leise. Die Hoffnung in seinen Augen starb und alles Leben schien ihm aus dem Gesicht zu weichen.
»Nein, Hoheit«, erklärte Schakow, ohne sich aufzurichten. »Ihr versteht nicht. Es ist keine Nachricht, es ist eine Übertragung.«
Einen Moment lang wirkte Victor verwirrt, dann erhellte Verstehen seine Miene.
Schakow nickte. »Ja, mein Prinz, der Generalhauptmann der Liga Freier Welten wartet über eine Direktverbindung im Nebenzimmer.«
* * *
    Victor bewegte sich mit gemessenem Schritt. Es drängte ihn zwar, schneller zu gehen, doch er brauchte ein paar Sekunden, um sich innerlich vorzubereiten. Mehr war nicht drin. Thomas Marik warten zu lassen, wagte er nicht. Echtzeit-HPG-Verbindungen waren ebenso problematisch wie außergewöhnlich und kamen nur in dringendsten Notfällen zum Einsatz. Außerdem hatte niemand ahnen können, dass Mariks Liga Freier Welten sich an Katherines HPGBefehlsstrecke angehängt hatte.
    Das allein rechtfertigte bereits Victors volle Aufmerksamkeit.
Die Kommzentrale der Festung war ein kleiner Raum, entwickelt für die hochmoderne Ausrüstung zur Glanzzeit des ersten Sternenbunds. Inzwischen nahmen die Geräte auch einen zweiten, angrenzenden Raum in Beschlag, zu dem man einen Durchgang in die Zwischenwand gebrochen hatte. Trotzdem wirkte die Zentrale eng. Funktional, aber eng. So viel in einen so kleinen Bereich gepackte Elektronik hinterließ einen deutlichen Ozongeruch, der sich beißend auf Victors Mundschleimhaut legte.
Er fragte nicht lange nach Sicherheitsprotokollen. Er ging davon aus, dass Des Prinzen Mannen solche Standardvorsichtsmaßnahmen wie eine grundlegende Verschlüsselung automatisch vornahmen. Außerdem gab es ohne einen exklusiven Schlüsselcode, auf den sich beide Parteien vor dem Aufbau der Übertragung einigten, ohnehin keine wirkliche Abhörsicherheit. Victor trat sofort an den Holoschirm, aus dem ihn die Augen eines Mannes anblickten, der Hunderte Lichtjahre entfernt war.
»Generalhauptmann Marik.«
Der Fürst der Liga Freier Welten besaß selbst über eine HPG-Verbindung noch eine beeindruckende Ausstrahlung. Die rechte Hälfte seines Gesichts war von einer Tragödie Jahrzehnte zuvor verunstaltet, doch Thomas trug die Narben wie ein Ehrenzeichen. In den braunen Augen war nur Entschlossenheit und Intelligenz zu lesen. ComStar verteufelte Thomas Marik als den ›Exilprimus‹ der Blakisten, aber Victor ignorierte das, obwohl er dunklere Geheimnisse dieses Marik kannte als mancher andere.
»Victor«, antwortete Marik, weniger formell, aber nicht sonderlich freundlich. Dass er weder Rang noch Titel benutzte, deutete für Victor darauf hin, dass Thomas nicht bereit war, ihn auch nur annähernd als gleichrangig anzuerkennen. »Ich fasse mich kurz, da man nie weiß, wie lange eine Verbindung wie diese hält. Ich habe Ihre Bitte erhalten, an der auf Marik angesetzten Sternenbund-Konferenz teilnehmen zu dürfen.« Er zog die linke, nicht von mehreren verhärteten Narben entstellte Augenbraue hoch. »Warum?«, fragte er knapp.
Victor verschränkte die Hände auf dem Rücken. »Generalhauptmann, ich habe Ihnen diese Bitte geschickt, weil die Konferenz in Ihrem Reich stattfindet und ich hoffe, Sie als Bürgen zu gewinnen. Theodore Kurita würde mich natürlich mitnehmen, falls ich ihn darum bitte. Aber ich bin nicht sonderlich interessiert daran, als Teil der draconischen Delegation einzutreffen. Ich möchte, nein, ich muss als unabhängige Partei teilnehmen.«
»Ich habe Ihren Bürgerkrieg nicht anerkannt, Victor, und plane auch nicht, das zu tun.« Marik unternahm keinen Versuch, sein Stirnrunzeln zu verbergen. Er rieb sich über die Narben in seinem Gesicht. »Ich bin mit den Schrecken solcher Konflikte vertraut.«
»Und ich würde sie außer in den zwingendsten Umständen keinem Reich wünschen. Sie wissen, dass ich schon einmal für das größere Wohl der Inneren Sphäre auf den Versuch verzichtet habe,

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