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BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

BattleTech 59: Stuerme des Schicksals

Titel: BattleTech 59: Stuerme des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Gleichgültigkeit der ganzen Veranstaltung gegenüber zum Ausdruck bringen.
    Herzogin Candace Liao folgte, ebenfalls angekündigt, und machte an capellanischer Würde wett, was ihrem Neffen fehlte. Ihr smaragdgrünes Kleid und die erhabene Haltung waren die einer Königin, nicht aber die der Marionettenfürstin einer eroberten Provinz. Noch überraschender war, dass Morgan Kell an ihrem Ann den Saal betrat, eine Zurschaustellung von Unterstützung für den unterworfenen St. IvesPakt, die Sun-Tzu sicher nicht behagte.
    Doch Victor kannte Candace gut genug, um die Sorgenfalten auf ihrem Gesicht und die Trauer in den grauen Augen zu bemerken, die er nie zuvor gesehen hatte. Zum ersten Mal sah man der Herzogin ihr Alter an. Ohne Zweifel war das eine Folge der XinSheng-Kampagne Sun-Tzus, um den Pakt zurück in die Konföderation Capella zu zwingen.
»Die Erwiderung des Gefallens?«, fragte Cranston und nickte in Richtung des Paares.
    Auf der ersten Whitting-Konferenz hatte Candace Liao Sun-Tzus Versuch durchkreuzt, Morgan Kell auszuschließen, indem sie ihm die Ehe anbot. Obwohl es ein rein politischer Schachzug gewesen war, dem keine Heirat gefolgt war, schien es vorstellbar, dass die beiden eine Art Beziehung aufgebaut hatten. Durch seine Verbindung mit Omi hatte Victor gelernt, dass Liebe unter den unwahrscheinlichsten Umständen erblühen konnte.
    »Möglich«, antwortete er, als seine kleine Gruppe endlich den Saal betreten durfte. »Aber sie passen gut zusammen, findest du nicht? Ich wüsste keine zwei Menschen, die etwas Freude in ihrem Leben mehr verdienen.«
    Cranston warf seinem Freund und Prinzen einen langen Blick zu. »Ich schon.«
Die Worte berührten eine Leere in Victors Seele, eine Leere, die auf eine Botschaft von Hohiro Kurita zurückging, die ihn bei der Ankunft auf dem Planeten erwartet hatte. Hohiro hatte ihm mitgeteilt, dass Omi nicht an der Konferenz teilnehmen würde. Victor hatte sich darauf gefreut, mit Hohiro und Theodore sprechen zu können, aber nicht annähernd so sehr, wie er sich nach einem Wiedersehen mit Omi sehnte.
»Ein andermal, Jerry«, sagte er. »Ein andermal.«
Auf dem Weg in den überfüllten Saal trennten er und Cranston sich vom Rest der Delegation und machten sich auf den Weg zur Empfangsreihe. Victor musste sich noch an die etwas höhere Schwerkraft Mariks gewöhnen und bemerkte, dass er sich langsamer als sonst bewegte. Während er und Jerry ihre Plätze einnahmen, fungierten seine Offiziere und Adjutanten als Nachrichtendienstler. Sie streiften durch den Saal, um hundert verschiedene Gespräche aufzuschnappen, damit sie Victor anschließend berichten konnten. Victor gestattete ein paar anderen Adligen, zwischen ihn und die Capellaner zu treten, um gebührenden Abstand zu Sun-Tzu Liao zu halten.
Es dauerte nicht lange, bis er und Jerry Gelegenheit hatten, dem Generalhauptmann der Liga Freier Welten gegenüberzutreten.
Thomas Marik, zwanzig Zentimeter größer als Victor, in militärischer Ausgehuniform aus weißer Drillichjacke mit violetten Litzen und einer von der rechten Schulter zur linken Hüfte gezogenen Schärpe, stand in stocksteifer Haltung. Der Adler der Liga, das Emblem Haus Mariks, prangte an einem Ehrenplatz hoch an der rechten Schulter. Victor bewunderte, dass Thomas keinen Versuch unternahm, die zernarbte Seite seines Gesichts zu verbergen.
»Victor«, begrüßte Thomas ihn mit neutraler Stimme. »Ich hoffe, die Unterbringung in Malkent ist zufrieden stellend.«
»Es war sehr freundlich von Ihnen, meine Leute in Ihrer Militärfestung dort einzuquartieren. Wir fühlen uns sehr ... sicher.« Victor lächelte, als habe sein Gastgeber sich als äußerst zuvorkommend erwiesen, indem er ihm Räume in einer Offizierskaserne im ausgedehnten Komplex der Ligazentrale für Kommando und Koordination zugewiesen hatte. Es ging doch nichts darüber, Tag und Nacht von bewaffneten Soldaten umgeben zu sein. Und der Adjutant, den Thomas ihm zur Verfügung gestellt hatte, war mit Sicherheit ein Blakistenagent.
»Wie ich es erhofft habe«, erwiderte Thomas mit leichter Verbeugung. Genau genommen war es mehr ein übertriebenes Nicken. »Sie erinnern sich an Sherryl«, drehte er sich dann zu der Frau an seiner Seite um, seiner zweiten Gemahlin. ,
Herzogin Sherryl Halas war in diesem Augenblick mit ihrem vierjährigen Sohn beschäftigt und versuchte, die Jacke des jungen Thronerben in Fasson zu bringen. Er war der ältere ihrer beiden Söhne, und Victor sah ihn zum ersten Mal.
Victor

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