BattleTech 60: Operation Risiko
Flammen aus einem rußgeschwärzten Wrack schlagen, das einmal ein Falken-Silberlöwe gewesen war. Abgesehen vom Heulen des Windes herrschte Stille, gespenstische Stille.
»Sind irgendwelche Jadefalken entkommen?«, fragte er über die offene Kommleitung.
»Keiner, Major General«, antwortete Generalin Gray. »Ich habe schon lange nichts dergleichen mehr gesehen. Sie haben bis zu m letzten Mann gekämpft, jeder Einzelne. Sie haben unablässig angegriffen, aber dank der Schützenhilfe der Landungsschiffe haben wir sie besiegt.«
»Warum, zur Hölle, haben sie gefeuert?«, fragte Archer. »Wir waren bereit, zu ihren Bedingungen an einem Ort ihrer Wahl zu kämpfen.«
»Keine Ahnung, Sir«, erwiderte Gray.
»Hat irgendein Jadefalken-Krieger überlebt?« Archer hoffte, Ravill Pryde könnte davongekommen sein. Er wusste, dass Pryde einen Katamaran gesteuert hatte, aber am anderen Ende des Schlachtfelds hatte ein zweiter OmniMech dieses Typs gekämpft. Falls Pryde noch lebte, konnte Archer unter Umständen herausfinden, warum die Jadefalken in einer Verletzung ihres eigenen Ehrenkodexes das Feuer auf seine Schiffe eröffnet hatten.
»Ein paar der Krieger sind erfolgreich ausgestiegen. Ich schlage vor, wir lassen sie von der Infanterie einsammeln.« Nach einer unbehaglichen Pause sprach Gray, die durchaus verstand, was Archer in Wahrheit gefragt hatte, weiter. »Der Katamaran, den Sie erledigt haben, Sir, scheint der von Ravill Pryde gewesen zu sein.«
Eine andere Stimme ertönte. »War das nicht der Mech, der auf unser Landungsschiff geschossen hat?«, fragte Colonel Hogan.
»Ich glaube, ja«, bestätigte Archer. »Also werden wir nie herausfinden, was genau passiert ist.«
»Es ging alles so schnell«, bemerkte Hogan.
»Ja, un d wir haben das meiste auf Holokamera.« Dann rief Archer die Colonel Crockett an. »Katya, hier ist Christifori. Ich möchte, dass du Kopien von ein paar Gefechts-ROMs brennst un d die Geschützkamerabilder zusammenschneidest. Und setz die Reparatur- un d Bergungsteams in Marsch.«
»Ja, Sir«, bestätigte Katya von der Brücke des Overlord.
»Und dann schick die Daten an alle Jadefalken-Einheiten. Wir werden ihnen mitteilen, dass die Falkengarde die Clan-Ehrenregeln verletzt hat un d wir sie hier auf Twycross besiegen konnten. Dabei kommt es auf den genauen Wortlaut an. Wir werden ihre Ehre und ihren Ruf durch den Dreck ziehen. Khanin Marthe Pryde un d der Rest der Jadefalken sollen wissen, dass wir hier sind un d was sich ihre Leute geleistet haben. Sie soll wissen, dass wir sie gemäß ihren eigenen Regeln besiegt haben. Und wir müssen auch eine Nachricht an Phelan Kell oder Gramash schicken, um sie über die Situation zu informieren.«
»Ja, Sir. Sonst noch was?«
»Wir sollten mit den Reparaturen beginnen. Ich hoffe, hier schnell wieder abfliegen zu können. Wir haben gerade ein Wespennest aufgescheucht - un d wir wollen nicht mehr allzu lange hier warten, sonst werden wir zerstochen.«
20
Landungsschiff Kearsarge,
im Anflug auf Hot Springs
Jadefalken-Besatzungszone
1. November 3064
Adam Steiner schaute vom Compblock auf, als es an der Luke seiner Kabine klopfte, dann speicherte er die Daten zur Sicherheit hastig auf dem Bordcomputer des Landungsschiffes ab. »Herein«, sagte er, setzte sich gerade hin un d riss die Augen auf, um sie nach der langen Sitzung am Datenschirm zu fokussieren.
Lieutenant General Anne Sung betrat die enge Kabine in voller Ausgehuniform, bis hinunter zu den rändellosen Sporen, die typisch für MechKrieger der Vereinigten Sonnen waren. Das Klirren der Sporen war störend und erinnerte Ada m ständig daran, dass anderenorts noch immer ein Bürgerkrieg tobte, während er hier gezwungen war, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die er als Feinde betrachtete. Und es erinnerte ihn daran, dass die an Operation Risiko beteiligten Truppen von Informationen über den Verlauf der Auseinandersetzungen zwischen seinem Vetter Victor un d seiner Cousine Katrina abgeschnitten waren. Eine widerwärtige Situation.
Sung trat steif vor den winzigen Schreibtisch un d salutierte. »Lieutenant General Sung, welche Überraschung.« Die stocksteif vor ihm stehende Sung un d ihre schwer angeschlagenen 2. Crucis-Lanciers RKG waren auf dem Landungsschiff Ajax untergebracht. Sie musste mit einer Raumfähre zur Kearsarge herübergekommen sein, dem Landungsschiff, von dem aus Ada m die Einsatzgruppe kommandierte.
»Herr General Steiner«, erklärte Sung sichtlich angespannt, »ich habe eine
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