BattleTech 61: Finale
bevor sie es unterdrücken konnte. Nondi eignete sich nicht für Intrigen. »Du glaubst mir nicht?«
Nondis breite Schultern hoben und senkten sich in einem energischen Zucken. »Du reist in verdächtiger Gesellschaft: Morgan Kell. Wäre sein Defensivkordon beim Zurückdrängen der Jadefalken letztes Jahr nicht so entscheidend gewesen, stünde er, nachdem er Victor auf Tikonov und Thorin geholfen hatte, bereits auf der Liste der Landesverräter. So warten wir ab, was er als Nächstes tut.«
Peter hatte geglaubt, er wäre gegen die meisten Anfeindungen abgehärtet, doch die blinde Arroganz seiner Tante ging ihm schon jetzt auf die Nerven. »Morgan folgt, wohin ich ihn führe, und ich bin zurück auf Tharkad. Ich habe kein Verlangen, hier zu sein, aber ich werde hier gebraucht.« Er nippte an dem beschlagenen Glas, genoss die Reinheit des Wassers und wünschte sich, es hätte die Zweifel aus seinem Geist waschen können. »Katherine darf nicht länger regieren, Tante Nondi. Ich hoffe, das ist auch dir inzwischen klar geworden. Ich bin gekommen, um auf Tharkad zu herrschen, und ich hoffe, du wirst meinen Anspruch bestätigen.«
»Deinen Anspruch?« Nondi ballte die Hände an den verkrampften Armen zur Faust. »Ich soll dich bestätigen?«
Peter stellte das Glas ab und legte die Hände wie zum Gebet zusammen. »Du bringst das Heer mit. Nachdem Tharkad sicher ist, werde ich die Unterstützung des Volkes gewinnen, wenn Morgan den ARD auflöst und seine Systeme vorbehaltlos zurück in die Allianz führt. Alle derzeit unter Victors Banner in der Allianz kämpfenden Einheiten werden sich dir ergeben, und wir werden Frieden haben. Die Menschen werden in dir eine Retterin sehen, und nicht Katherines Marionette.«
»Ich werde für meinen persönlichen Vorteil nicht das Vertrauen entehren, das sie mir geschenkt hat.« Sie schleuderte Peter das Angebot verächtlich zurück ins Gesicht. »Katrina ist der wahre Archon.«
»Aber sie ist nicht hier auf Tharkad - und ich bin es.« Es war sein letzter Versuch. »Was für ein Archon ist Katherine, dass sie ihr Reich im Stich lässt, um größere Macht zu erringen? Du schaust sie an und siehst in ihr das wiedergeborene Haus Steiner, Tante Nondi, doch sie ist eine Steiner Davion , genau wie ich oder Victor. Du siehst nur, was sie dich sehen lässt. Sie erzählt dir, was du hören willst. Hat sie deinen Geist so sehr gegen den Rest unserer Familie vergiftet, dass du dich an ihre Hirngespinste klammerst, während um uns herum die Lyranische Allianz in Flammen aufgeht?«
Nondi verschränkte die Arme vor der Brust. Peter konnte fast hören, wie sich ihr Geist mit dem Hallen einer zufallenden Stahltür verschloss. »Tharkad brennt nicht, Peter. Hier werden wir Ordnung und Ehre aufrecht erhalten, bis das Chaos sich legt.«
»Alles brennt, wenn der Funke heiß genug ist.«
Sie stierte ihn mit frisch entfachter Wut an. »Soll das eine Drohung sein, Peter Davion?«
»Eine Herausforderung, Generalin Steiner, eine, zu der du mich gezwungen hast.« Peters Haltung wurde so kalt wie das Wetter außerhalb der Burg, und er konnte ein Schaudern nicht unterdrücken. Er hatte auf die Möglichkeit eines Gesprächs und eines Kompromisses gehofft, aber wie Morgan es ihm vorhergesagt hatte: Nondi stand völlig unter Katherines Bann.
Ein zweiter Mann betrat den Raum, der Mann, der mit Peter oben am Fenster gestanden hatte. Er nickte kurz, und Peter deutete zu ihm hinüber. »Du erinnerst dich möglicherweise an Richard de Gambier, den ehemaligen Kommandeur der 2. Hofgarde. Er wird dich zurück zum Wagen begleiten. Leider können wir dir nicht gestatten, deine Striker -Eskorte mitzunehmen, aber wir hielten es für das Beste, möglichen übereilten Entscheidungen von deiner Seite vorzubeugen. Deine Panzerbesatzungen warten in der Limousine, falls du so freundlich bist, sie mitzunehmen. Falls nicht, werden wir dafür sorgen, dass sie irgendwie nach Tharkad City kommen.«
Nondi kam zu ihm hinüber und starrte ihm mit kalter Wut in die Augen. »Du bist zu weit gegangen, Peter. Du lässt mir keine andere Wahl, als dich zu begraben.«
Peter nickte traurig. »Neben meiner Mutter? Und meinem Bruder?« Er sah seine Tante bei der Erwähnung des vorzeitigen Endes von Melissa zusammenzucken, bemerkte aber erst, als Arthurs Name fiel, eine echte Regung. »Das wird dir möglicherweise schwerer fallen, als du glaubst.« Er drehte ihr den Rücken zu und wartete ein, zwei Pulsschläge, bevor er zur Tür ging. »Man kann gegen die
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